Autor Thema: Hoher BZ nach dem Sport  (Gelesen 10014 mal)

Offline Corinna

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Hoher BZ nach dem Sport
« am: Februar 14, 2006, 21:22 »
momentan steigt er immer so ein-zwei Stunden nach dem Sport extrem an, da messe ich dann auch wieder.

hmm, das gleiche problem habe ich seit ca oktober oder so auch, davor wars so, wie mans erwartet: nach dem sport weniger spritzen und alles war toll, aber mittlerweile gehts immer nach oben... habe gelesen, dass man nach dem sport was essen muss, damit das nicht passiert, aber erstens hat das nicht geklappt und zweitens mach ich ja sport um abzunehmen, da will ich nicht danach was essen MÜSSEN, obwohl ich eigentlich gar net will...
naja, ist zwar jetzt OT gewesen, aber sehr beruhigend, dass das nicht nur mir so geht... ich gebe mir jedenfalls immer noch n bolus ca. 1 std nach dem sport und dann meistens auch noch n paar stunden später, weiß jetzt aber nicht genau, wie lange und wieviel... dann klappts... aber ob das so normal ist? meine diabetesberaterin wusste aber auch keine erklärung...

Ja, kann sein, wenn eine bestimmte Herzfrequenz ca. 3 Minuten lang überschritten wird:
http://www.chrostek.de/wb/pages/startseite/diabetesdorf/curriculum/kF6rperl.-aktivitE4t.php

Eine anderer Grund kann sein, daß die Basalrate falsch formuliert ist.

Daß Deine Diabetesberaterin davon nichts weiß, ist wohl nicht so verwunderlich, wenn es selbst
bei der IDAA nicht bekannt ist:

http://www.idaa.de/DiabetesSport/AnpassungTherapieBeiSport.html

Weder stimmt es, daß der Blutzucker eines Nichtdiabetikers, der Leistungssport bei hohen
Herzfrequenzen betreibt, dabei die ganze Zeit im Normbereich bleibt, noch muß er beim
Diabetiker abfallen.

seit 08/1996 DM 1, seit 06/2005 Paradigm 512 mit Humalog

Offline Corinna

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #1 am: Februar 14, 2006, 21:23 »
Ja, kann sein, wenn eine bestimmte Herzfrequenz ca. 3 Minuten lang überschritten wird:
http://www.chrostek.de/wb/pages/startseite/diabetesdorf/curriculum/kF6rperl.-aktivitE4t.php

also ich hab unter diesem link zum thema steigender BZ nur gefunden, dass er steigt, wenn man schon länger höhere werte hat und:
"Man muß sich aber darauf einstellen, daß beim Überschreiten bestimmter trainingsabhängiger Belastungs-Intensitäten diese Zusammenhänge nicht mehr gelten müssen."
wie kommst du nun auf 3min bestimmte herzfrequenz überschreiten? hast du da vielleicht noch eine quelle? und kann man die irgendwie bestimmen?

Eine anderer Grund kann sein, daß die Basalrate falsch formuliert ist.

das kann ich ausschließen

Weder stimmt es, daß der Blutzucker eines Nichtdiabetikers, der Leistungssport bei hohen
Herzfrequenzen betreibt, dabei die ganze Zeit im Normbereich bleibt, noch muß er beim
Diabetiker abfallen.

das wusste ich auch noch nicht... also ich trainiere bei 150-160 herzfreequenz. ist das dann schon "hoch"? an sich ist das ja für mich ja der ideale puls zum trainieren...
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Offline Angela

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #2 am: Februar 14, 2006, 21:41 »
hmm, das gleiche problem habe ich seit ca oktober oder so auch, davor wars so, wie mans erwartet: nach dem sport weniger spritzen und alles war toll, aber mittlerweile gehts immer nach oben... habe gelesen, dass man nach dem sport was essen muss, damit das nicht passiert, aber erstens hat das nicht geklappt und zweitens mach ich ja sport um abzunehmen, da will ich nicht danach was essen MÜSSEN, obwohl ich eigentlich gar net will...
Das ist aber richtig so. Du sollst nach dem Sport essen, weil die Muskeln lange nach arbeiten und Energie = Zucker brauchen. Das hat mit abnehmen nichts zu tun. Ich mach es so, das ich 2 - 3 BE nachher essen und die Hälfte spritze. Da muß man allerdings aufpassen wie hoch der BZ ist. Das muß man dann halt ausprobieren wie es richtig geht. Was machst du vor dem Sport? Isst du da auch was? Es ist halt so das jeder Mensch anders reagiert. Bei mir ist es auch so das es eigentlich jeden Tag anders ist.  ;D War bei mir immer so, das man keine Linie herausfinden konnte.

Ich hoffe der Beitrag stammt von dir Killerbabe
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Offline Corinna

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #3 am: Februar 14, 2006, 21:51 »
hehe, ja war von mir...

also, vor nem halben jahr, habe ich immer 2 BE gegessen, die hälfte gespritzt, ne stunde sport gemacht, dabei die pumpe abgelegt, und danach wieder dran, basalrate auch so gelassen, dann nach n paar stunden wieder was gegessen (mal mehr mal weniger zeit dazwischen, kam drauf an, wann ich hunger hatte) hab dann aber normal dafür gespritzt, und alles kam gut hin.

und mittlerweile krieg ich es gut hin, wenn ich 2 BE esse, je nach wert noch ne halbe IE spritze, dann sport mache, die pumpe aber dran lasse mit temporärer basalrate von 50%, und dann ca ne stunde nach dem sport, noch n bolus gebe, aber auch noch - wie irgendwo schon gesagt - länger mehr insulin brauch, weiß aber grad nicht wielange und wieviel. ohne das insulin nach dem sport würde der wert so an die 200 steigen.

mich wunderts eben nur, dass es mal ohne probleme geklappt hat und nun ists total komisch...
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Oliver2

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #4 am: Februar 14, 2006, 22:00 »
Ja, kann sein, wenn eine bestimmte Herzfrequenz ca. 3 Minuten lang überschritten wird:
http://www.chrostek.de/wb/pages/startseite/diabetesdorf/curriculum/kF6rperl.-aktivitE4t.php

also ich hab unter diesem link zum thema steigender BZ nur gefunden, dass er steigt, wenn man schon länger höhere werte hat und:
"Man muß sich aber darauf einstellen, daß beim Überschreiten bestimmter trainingsabhängiger Belastungs-Intensitäten diese Zusammenhänge nicht mehr gelten müssen."
wie kommst du nun auf 3min bestimmte herzfrequenz überschreiten? hast du da vielleicht noch eine quelle? und kann man die irgendwie bestimmen?

Sorry, ich dachte Matthias hätte das da auch geschrieben. Ich habe die Schulung, die da beschrieben wird
live mitgemacht und natürlich auch die dort geschilderte Bewegungsanpassung. Die Anpassung über BE
bzw. Bolusreduktion an "Sport" gilt dabei für eine Belastungsintensität bis zu einer Herzfrequenz von
140. Alles was darüber liegt, ist außerhalb dieses Standards und muß wohl leider durch Versuch und Irrtum
ermittelt werden. Deswegen auch der Veweis auf ein ausführliches Sporttagebuch.

Zitat
Weder stimmt es, daß der Blutzucker eines Nichtdiabetikers, der Leistungssport bei hohen
Herzfrequenzen betreibt, dabei die ganze Zeit im Normbereich bleibt, noch muß er beim
Diabetiker abfallen.

das wusste ich auch noch nicht... also ich trainiere bei 150-160 herzfreequenz. ist das dann schon
"hoch"? an sich ist das ja für mich ja der ideale puls zum trainieren...

Beim Laufen bin ich auch in diesem Bereich. Ab und zu mache ich auch Fahrtenspiele (Feltek), um
die Ausdauergeschwindigkeit zu erhöhen. Dabei geht's dann bis 180 hoch. Als ich noch etwas
untrainierter war, mußte ich in der Tat noch BE zuführen. Nach ein paar Wochen Training hätte
ich wohl noch Insulin zuführen müssen, da nach ich nach dem Laufen etwa bei 100 mg/dl über
dem Ausgangswert war. Hab ich aber gelassen, da die Einstellung mit Levemir noch zu Hypos
am Mittag führten (egal ob mit Sport oder ohne).

Offline Corinna

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #5 am: Februar 14, 2006, 22:10 »
achso, dann vielen dank für die schnelle antwort, oliver!
dann weiß ich jetzt wenigstens woran es liegt, denn bin ja wie gesagt, immer über 140. und da ich vor nem halben jahr noch keinen pulsmesser hatte, weiß ich nicht, ob ich damals vielleicht immer noch darunter lag!? und es deswegen immer gut passte...

diesen grund für die erhöhung des BZ find ich dann plausiebler als die mit dem nach dem sport essen, wobei da zwar auch was dran ist, aber bei mir kams ja trotz essen zu ner erhöhung, deswegen denk ich es liegt am puls... aber gut, wenn ich dann endlich n grund dafür habe und ich weiß, dass es doch normal ist... dann kann ich ja nun weiter an einem perfekten plan für dieses phänomen arbeiten...
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Oliver2

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #6 am: Februar 14, 2006, 22:14 »
und mittlerweile krieg ich es gut hin, wenn ich 2 BE esse, je nach wert noch ne halbe IE spritze, dann sport mache, die pumpe aber dran lasse mit temporärer basalrate von 50%, und dann ca ne stunde nach dem sport, noch n bolus gebe, aber auch noch - wie irgendwo schon gesagt - länger mehr insulin brauch, weiß aber grad nicht wielange und wieviel. ohne das insulin nach dem sport würde der wert so an die 200 steigen.
mich wunderts eben nur, dass es mal ohne probleme geklappt hat und nun ists total komisch...

Ich benutze die temporäre Reduzierung der Basalrate gar nicht mehr zur Bewegungsanpassung. Zum einen
ist der Vorlauf viel zu lang (etwa 1 bis 1.5 Stunden) und zum anderen entscheidet die basale Insulinierung
zu Stunde x über die Menge der Leberzuckerauscheidung zur Stunde x+12, weil diese wohl einer Exponential-
funktion folgt. Mehr habe ich mir als Laie aus der Schulung dazu nicht gemerkt, da die Regel lautet, daß
man keine Bewegungsanpassung mit der temporären Basalratenveränderung macht. Vielleicht hat sich Joa
ja mehr aus der Schulung dazu gemerkt?


Offline Angela

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #7 am: Februar 15, 2006, 08:03 »
ohne das insulin nach dem sport würde der wert so an die 200 steigen.
spritzt du da nur, oder isst du da auch was?
mich wunderts eben nur, dass es mal ohne probleme geklappt hat und nun ists total komisch...
Ach du, das kenne ich auch. Der Mensch ist halt nun mal keine Maschine. Bei mir ist es auch jedesmal anders. Aber ich denke da kann man nichts dagegen machen.  :nixweiss:
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Offline Corinna

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #8 am: Februar 15, 2006, 18:08 »
ohne das insulin nach dem sport würde der wert so an die 200 steigen.
spritzt du da nur, oder isst du da auch was?

spritze nur, aber habe es - weil ich gelesen hab, dass der körper dann zum "auffüllen" essen braucht - probiert und habe was gegessen und normal dafür gespirtzt, aber das ging danach trotzdem in die höhe...
also ich erhöhe so gesehen ja nur die temporäre basalrate... aber geb dann eben immer mal n bissl per knopfdruck ab, statt die pumpe zu programmieren... aber ist ja im prinzip auch egal, wie ich das insulin bekomme, fakt ist, ich brauch mehr...
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Schnurble

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Re: Hoher BZ nach dem Sport
« Antwort #9 am: Februar 16, 2006, 10:03 »
Bei mir läuft das mit dem Sport so ab: Ich komme abends von der Arbeit heim, da wartet mein Schatz schon ungeduldig auf mich, weil er Kohldampf schiebt. Dann gibt es also erstmal Abendessen, und weil beim Steppen mein BZ immer hammermässig absinkt, wenn Bolus am Wirken ist, spritze ich vorsorglich für 4 BE nur 2 I.E. statt 12. Das reicht, um später zumindest 30 min aufm Stepper durchzuhalten, ohne zu stark zu unterzuckern.

Nach dem Abendessen dauert es noch etwa ne halbe bis ne ganze Stunde (dann ist die Boluswirkung zumindest etwas entschärfter wie direkt nach dem Essen), dann gehe ich auf den Stepper (länger möchte ich aber auch nicht warten, weil ja sonst der BZ nach dem Abendessen zu weit ansteigt). Nach 30 min steppen ist mein BZ dann so um die 70, manchmal aber auch tiefer (gestern z.B. musste ich nach 25 min aufhören, und dann hat das Schätzseisen was von 38 gesagt :kreisch: )
Ohne zusätzliches Insulin wäre mein BZ eine Stunde nach dem Steppen deutlich über 200. Habe die letzten Tage mit verzögertem Bolus über 1-2 Stunden versucht, diesen Anstieg im Zaum zu halten, aber bisher die richtige Menge noch nicht gefunden. 2,5 I.E. sind jedenfalls noch nicht genug, heute abend probiere ich dann mal 3.

Ich habe die Vermutung, dass zumindest ein Teil des Anstiegs noch vom Abendessen kommen könnte, zumindest ist der Anstieg nicht so extrem, wenn ich den Sport nachmittags mache (am WE), und dann kein Essen bzw. Bolus reinpfuscht. Doch selbst da ist der BZ-Anstieg nach dem Steppen noch merkbar. :(

Am Puls liegt es aber sicher nicht, der liegt immer so zwischen 110 und max. 130 (will ja nicht so laut keuchen, dass ich den Fernseher nicht mehr verstehe ;D )

Inzwischen frage ich mich schon, ob ich meiner Gesundheit nicht besser helfe, wenn ich den Sport weglasse, weil die grossen BZ-Schwankungen, die ich mir damit produziere, sind ja auch nicht gut...

Übrigens, ich weiss nicht ob das evtl. einen eigenen Thread wert ist, aber merkt ihr, wenn ihr beim Sport in eine Hypo abrutscht? Viele haben da ja Probleme, weil z.B. wenn sie schwitzen, wissen sie nicht, ob das von der Anstrengung kommt, oder vom Unterzucker.
Mir geht es so, dass ich eine Hypo etwas später bemerke als normal, dann aber doch recht deutlich. Manchmal wird mir unter 50 seltsam leicht zumute, wie wenn ich einen im Tee habe, und ausserdem schwitze ich auch irgendwie anders. Ich kann das schlecht beschreiben, aber an der Art, wie mir der Schweiss aus den Poren rinnt, kann ich unterscheiden, ob es Sportschweiss oder Hyposchweiss ist…

LG,
Anja