OT: Schöne Diskussion

Frag doch mal deinen Bekannten warum er nicht mehr in der Branche arbeitet
Der Mann ist berentet weil er nach Verwendung von Humaninsulin nicht mehr in der Lage zur Arbeit ist :-[
@Lord:
Du kannst Dir aber aussuchen ob Du das Zeug nimmst oder ein anderes verwendest, das wird in Deutschland bald nicht mehr der Fall sein, bzw. das ist in Deutschland schon nicht mehr möglich, nur unter großen Anstrengungen kommen Betroffene an Schweineinsulin, Rinderinsulin ist noch schwerer zu bekommen (es ist zwar genauso durch CPPharm erhältlich, muss doch aber erstmal verschrieben werden...).
Ihr habt soweit Recht, dass bei Unverträglichkeiten ein Marktrückzug unsinnig wäre, wenn nicht der Großteil der Bevölkerung so reagieren würde.
Ich meine speziell
Nebenwirkungen, das hat mit Unverträglichkeiten nichts zu tun. Unverträglichkeiten bezeichnen gleich Hypersensibilitätsreaktionen, also Reaktionen des Immunsystems auf z.B. ein Medikament.
Es gibt einfach keine Unverträglichkeitsreaktionen, Allergien, bei denen es zu solchen Störungen kommt, also sind es Nebenwirkungen (betrifft auch schon einen recht großen Teil der Verwender). Nebenwirkungen kann leider jeden treffen, nicht nur Immunsystemverwirrte..
Medikamte zur Krebstherapie wären ein Beispiel, wo das Medikament trotz schwerster Nebenwirkungen auf dem Markt bleibt, weil es einfach nichts anderes gibt. Beim Insulin ist das anders, es gibt ja andere Präparate..
Allergien auf tierische Insuline sind früher häufig vorgekommen, das lag vor allem an Verunreinigungen im Präparat. In den Beipackzetteln von Medikamenten steht mehr als notwendig, man gibt zur Sicherheit wirklich alles an. Beim Insulin ist das anders.
Was mich persönlich ärgert ist, dass die DDG davon weiß (es gibt zahlreiche Publikationen zum Thema Wirkung des Insulins auf das Gehirn, Unterzuckerungswahrnehmung..) und man es vor der Einstellung nicht sagt, selbst wenn Nebenwirkungen auftreten, es wird verleugnet.
Das ist ein Grund weshalb Betroffene so laut schreien!
Oliver2: Schöner link, man kann dort unter Punkt 5 auch finden, dass Nebenwirkungen, insofern sie bekannt sind, im Beipackzettel erscheinen müssen, wo steht was von Verwirrungszuständen, Schwindel, rheumatischen Beschwerden, Lähmungserscheinungen, Herzsymptomatik etc. bei Insulinpräparaten?
Das fasst man lapidar als Unterzuckerung oder allergische Reaktionen zusammen, was ja definitv falsch ist!
Ich nehme an, dass mein Bekannter das auch so gemeint hatte@von den Firmen zurückgezogen.
Das liegt ja auch in deren Verantwortung.
Jörg:
Komisch, ich hab das anders in Erinnerung. Es wurde damals schon deutlich gesagt, daß bei einer Umstellung von CR/CS auf HM mit einer Herabsetzung der Hyposchwelle zu rechnen sei. Das war sogar Teil der Schulung, die ich vor 20 Jahren mitgemacht habe.
War das dann aber nicht in dem Zusammenhang, dass mit Humaninsulin die Blutzuckerwerte dann auch niedriger eingestellt seien?
Dass die Hyposchwelle heruntergesetzt ist, das leugnet wohl wirklich kaum wer, hab mich falsch ausgedrückt, man erwähnt es speziell im Zusammenhang "bei niedrigen Werten" und das stimmt einfach so nicht.
Ich habe Pech gehabt mit den Diabetologen meiner Ersteinstellung, kann und darf da keine Rückschlüsse auf andere Diabetologen ziehen. Wo aber ich auch immer hinhöre, wenn es um die autonome Symptomatik bei Unterzuckerungen geht, dort kommt immer gleich "daran bin ich selbst schuld weil ich mich zu straff eingestellt hatte".. Stimmt einfach nicht, es kann so sein, muss es aber nicht gezwungenermaßen.
Kann aber auch sein, dass jeder da andere Erfahrungen mit Diabetologen gesammelt hat.
Gestern las ich erneut über einen Diabetiker, dessen BZ-Werte stark schwankten, er wollte von selbst Schwein spritzen und hats durchgesetzt, mit dem Ergebnis, dass die Werte derzeit nicht mehr so schwanken - das ist doch ein Erfolg
Zusammengefasst:Nicht nur die Schuld bei sich selbst suchen, es könnte auch das Insulin sein, Nebenwirkungen melden,
kein Insulinhopping betreiben (hat mich ja versaut..) und die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass man vielleicht Schwein spritzen muss wenn nix anderes geht. Und, sorry Lilly, NovoRapid ist wohl verträglicher als Humalog.
Ich kann euch nur die Daumen drücken, dass das mit den Analoga und Humaninsulinen nicht als Spätfolgen erscheinen und es wirklich nur sehr wenige betrifft. Auf kurzem Zeitraum sind die Schäden reversibel, bei mir geht es ja auch alles langsam wieder weg.
Bis später und Grüße, Atomi