Hallo Peter,
ich möchte dich ja nicht entmutigen, aber bei mir hat die Remission damals 2 Jahre gedauert und wurde dann erst durch die ausgebrochene Hepatitis B schlagartig beendet. Aber nicht daß du mir das nachmachst!
Die haben damals in der Klinik meinen Stoffwechsel so dermaßen versaut, daß ich Tagesprofile mit Werten zwischen 300 und 360 hatte, und pro Tag ca. 200 g Zucker ausgeschieden habe. Super, gell? Das wird mich sicher einige Jahre meines Lebens kosten...
Was ich (wie viele andere hier auch) sagen will: Jörg hat recht! Solange du die Werte in der Remission zwischen 90 und <200 halten kannst, bist du ziemlich gut! Und kein Tag ist wie der andere, es kommen soviele Faktoren hinzu. Einige kannst du beeinflussen (Sport, Mahlzeiten, Streß auf Arbeit oder zu Hause etc), andere nicht:
Gemütszustand, Jahreszeit, Wetter, Streß auf Arbeit oder zu Hause
(ich habs mit absicht doppelt!), Krankheiten usw.
Wenn ein Tag mal schlecht läuft, dann sag dir: morgen mach ich es besser! Und trauere dem vergangenen Tag nicht hinterher. Natürlich (ich sehe Jörg schon die Augenbrauen hochziehen) solltest du grobe Fehler nicht allzuoft wiederholen
Ich habe in meiner langen DM-Laufbahn Menschen kennengelernt, die jeden einzelnen Wert, der aus dem Zielbereich lief, analysiert haben. Sie haben sich derart reingesteigert, daß die "Idealwerte" und das Nichterreichen ihr ganzes Sein bestimmten. Das erzeugt einen unheimlichen psychischen Druck. Und das Resultat? Du ahnst es sicher: die Werte werden noch schlechter!
kleine Story am Rande?
Ich habe auch mal einem Diabetiker (50 Jahre DM1! mit Pumpe), der sich durch überkorrigieren in eine schwere Hypo laviert hatte, nur mit Mühe davon abhalten können, sich die mühsam erreichten 140 (ich hatte an der Seebrücke in Zinnowitz ein Restaurant geentert und auf die schnelle 2 Cola auf Pump geholt, dann später gezahlt) schon wieder runter zu korrigieren. Der Typ sollte uns ja schließlich wieder in die Klinik fahren
und zwar ohne daß wir am nächsten Baum landen... Und es war wirklich eine schwere Hypo, denn er war völlig weggetreten, stand aber noch
zum Glück waren wir zu viert.
Eine kleine Mühe an der richtigen Stelle ist dagegen das Ausmessen der BE, was wir ja schon seit einer Weile versuchen, dir schmackhaft zu machen
Ansonsten: Take it easy! Du siehst es ja bei mir, auch nach 32 Jahren kriege ich noch locker Schwankungen zwischen 40 und 350 hin. Solange das eher Ausrutscher sind, darf man sich da nicht verrückt machen. Und bei mir hat der Regelkreis lediglich EINE Stellschraube, die mit dem Eigeninsulin, weniger.
Es wird dein ganzes Leben lang spannend bleiben!
ermunternde Grüße
Ulrike