Donnerstag 22. Dezember 2005, 09:13 Uhr
Das Trend-ABC: Vom Airdog bis zur Zauselfrisur
Berlin (dpa) - Was wurde 2005 zum Trend ausgerufen? Was war neu, kam wieder, sorgte für Furore oder wurde zum Massenphänomen? dpa fasst das Jahr in einem Trend-ABC zusammen:
A wie Airdog: amerikanische Schoßhündchen, die so klein sind, dass sie eigentlich nie den Boden berühren. Oft gesehen im Arm der Hotelerbin Paris Hilton.
B wie Bart: mittlerweile auch bei jüngeren Männern wieder angesagt, wie Norwegens Kronprinz Haakon beweist. Stilsicher aber nur in Kombination mit hipper Kleidung, gern in Kombination mit Pilotenbrille und Trainingsjacke.
C wie Cruiser: Nach dem Klapprad avanciert die «Fahrrad-Harley» zum Szeneliebling. Im 50er-Jahre-Look, mit Blümchen und breiten Reifen, passen die Fahrräder zum Hawaii-Hemd.
D wie Du bist Deutschland: breit angelegte Medienkampagne, die Mut und Optimismus verbreiten soll. «Behandle dein Land doch einfach wie einen guten Freund. Meckere nicht, sondern biete ihm deine Hilfe an», heißt es im Manifest.
E wie Euringer: Das Rätselraten ist vorbei. Der Bayer Günter Euringer enthüllt, dass er der Junge war, der 30 Jahre lang von der Packung der «Kinderschokolade» strahlte.
F wie Falsche Wimpern: bringen Glamour ins Clubleben. In New York und San Francisco eröffnen «Eyelash bars», in denen man sich ein Set kaufen und gleich ankleben lassen kann. Trendsetterin: wieder einmal Madonna.
G wie Geldof, Bob: 20 Jahre nach seinem legendärem Live-Aid feiern Millionen Musikfans bei «Live 8» das größte Rockspektakel aller Zeiten. Modische Begleiterscheinung: Benefizarmbänder.
H wie Herzog & de Meuron: Schweizer Architekten, die den wohl spektakulärsten Bau des Jahres entwarfen: die Allianz Arena in München, die Fußballfans wie Feuilletonkritiker ins Schwärmen bringt.
I wie Istanbul: Fatih Akins Musikfilm «Crossing the Bridge» sorgt mit dafür, dass die türkische Stadt endgültig zur Szene-Metropole avanciert.
J wie Jamaika: Die Spekulationen um ein schwarz-gelb-grünes Regierungsbündnis haben Folgen. Ein Getränkehersteller preist seine Jamaika-Drinks an, alle Welt redet von Rastafaris.
K wie Kuschelpartys: Anlaufstelle von Großstädtern mit akutem Zärtlichkeitsbedürfnis. Nicht zu verwechseln mit Swingerpartys: die Teilnehmer bleiben bekleidet.
L wie Luftgitarre: Eigentlich ist die Gitarren-Pantomime zu Rockmusik eine Domäne von Männern. Die Deutsche Meisterschaft 2005 gewinnt aber eine Frau, Katharina Tomaschek.
M wie Minigolf: ähnlich wie Tischtennis von der Retrowelle erfasst und wieder beliebt. In Berlin öffnet eine Bahn mit Strandbar-Ambiente.
N wie Neokons: Die neuen Konservativen sind jung und mögen Bausparverträge. Spießer gelten wieder als cool.
O wie Online-Tagebücher: «Bloggs» werden zum Massenphänomen. Besonders bei Naturkatastrophen werden sie zur wichtigen Quelle für die Medien.
P wie to pimp: aus dem Englischen, bedeutet so viel wie «aufmotzen». In Anlehnung an die MTV-Sendung «Pimp my Car» gibt es auch deutsche Varianten, bei denen Fahrräder und alles Mögliche aufgemöbelt werden.
Q wie Quiet Party: Partys, bei denen nicht gesprochen wird. Stattdessen greifen die Szenegänger in New York und Paris zu Zettel und Stift, wenn sie miteinander flirten wollen.
R wie Reggaeton: Mischung aus Reggae, Rap, Dancehall, HipHop und Salsa, die nicht nur in Spaniens Clubszene zu hören ist.
S wie Sudoku: japanisches Zahlenrätsel. Mittlerweile auch bei deutschen Zeitungslesern beliebt.
T wie Tokio Hotel: Magdeburger Teenie-Band und der Beweis, dass Boybands nach wie vor Mädchen zum Kreischen bringen.
U wie Unterhosen-Automat: Mit dem Stuttgarter «Slip-O-Maten» kann man sich auch in der Bar mit Unterhose und Zahnbürste versorgen.
V wie Verarmen, stilvolles: Alexander von Schönburg, Bruder von Gloria von Thurn und Taxis, weiß, wie man stilvoll verarmt. Er hat darüber einen Leitfaden geschrieben.
W wie Winkekatze: Glücksbringer aus dem Asienladen. Die Kitsch- Katze ist golden oder weiß und hebt eine wackelnde Pfote zum Gruß.
X wie X-Mas: Immer öfter gebrauchtes Wort für Weihnachten aus dem Angelsächsischen. Der Weihnachtsmann wird zu X-Man.
Y wie Yoga: bleibt in Mode. Für die gestressten Füße von New Yorkerinnen gibt es seit neuestem die Variante «Foot Rolling».
Z wie Zauselfrisur: neben dem Bart der zweite große Haar-Trend bei Studenten. Die Frisur hängt in einem tiefen Seitenscheitel-Pony ins Gesicht.
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