Hallo
Auch ich lese dieses Thema sehr konzentriert und verfolge es sehr angespannt.
Meine eigene Umstellung erfolgte nur, weil ich Diabetiker kennen gelernt habe mit den grausamen Folgeschäden. Befreien können wir uns davon vermutlich nicht, aber ich versuche es so lange wie möglich hinaus zu zögern. Ein Bekannter von mir, hat 20 Jahre seinen DM nicht beachtet. Jetzt ist er 36 Jahre und ist an der Dialyse.
Aus diesem Grund darf man den DM nicht verharmlosen und diese Krankheit muss öffentlich gemacht werden. Solange wir gewissenhaft mit dem DM umgehen, wird vieles zur Routine und es ist eine Erkrankung mit der wir auch alt werden können, es erfordert von uns nur eine gewisse Portion von Selbstdisziplin und das sollte irgendwann ein Automatismus werden.
Meine Einstellung ist die gleiche wie von Mac. Irgendwo habe ich mal einen tollen Spruch zum Thema Diabetes gelesen, er ist zum Leitspruch für mich geworden:
Der Diabetes, darf nie Sieger werden, nur Du musst SIEGEN. Dein Diabetes ist wie ein Hund, behandelst Du ihn gut, tut er Dir nichts, er ist Dir treu. Dein Leben lang :-) Behandelst Du ihn schlecht, dann beisst er DichBei der Raumpflegerin meiner Mutter wurde letztes Jahr, müsste so ziemlich im Herbst gewesen sein, auch Diab. Typ 2 festgestellt. Zuerst hat sie sich ganz streng an die Vorschriften, wenn ich es jetzt mal so nennen darf, des Diab. gehalten. Ihre Hausärztin (keine Diabetologin) meinte sogar, diese Frau müsse keine Tabletten schlucken, das bekämen sie so hin, die Tabletten gingen nur auf die Leber und den Magen. Hier war wohl das Metformin gemeint. Vor zwei Wochen war diese Frau wieder zur Blutabnahme, wohl BZ-Bestimmung und zum wiederholten Male waren die BZ-Werte wohl nicht gerade toll. Nun muss diese Frau doch morgens 1 Tabl. einnehmen.
Auch ich unternehme viel und engagiere mich total mit meinem Diab. Habt ihr ja sicher hier schon im Forum gelesen, mit meinem Sport etc. Denn mit meinen sportlichen Aktivitäten kann ich meinen Diabetes am besten kontrollieren und im Zaum halten. Mir geht es auch mit dieser Einstellung gut und ich fühle mich auch mittlerweile wieder fop fit. Ich habe gute Werte, mein HbAC-Wert war im Dezember auf 5,5 konstant (wie immer).
Aber ich lasse mir die ganze Sache auch etwas kosten. Wie schon öfters erwähnt, bezahle ich meine Teststreifen selbst, bekomme keine verschrieben, da ich nicht insulinpflichtig bin und ich messe 2 - 3x tägl, meinen BZ, zur eigenen Selbstkontrolle. Nehme Zimttabletten, die mir sehrgut helfen, obwohl viele Mediziner die Wirkung ja bezweifeln. Und meine sportlichen Aktivtäten kosten auch noch mal monatlich gutes Geld, gemeint ist hier mein Fitness-Studio (Monatsbeitrag 35 Euro + einmalige Aufnahmegebühr von 50 Euro) und Kleiderausstattung für den Gebrauch meines Rennrades (kuzre sowie lange Biker-Hosen, Sturzhelm usw., noch keine Biker-Hemden und keine Klick-Fix-Schuhe, aber irgendwann möchte ich auch da ran. Für die Biker-Hemden fühle ich mich noch zu dick
)
Die Aussage der Raumpflegerin ist mittlerweile: Sie nimmt den Diab. nicht mehr so ernst. Sie müsse doch irgendwann mal sterben. Hier fällt mir dann diese Aussage von Mac dazu ein: Ein Bekannter von mir, hat 20 Jahre seinen DM nicht beachtet. Jetzt ist er 36 Jahre und ist an der Dialyse. Sie misst auch nicht mehr regelmäßig ihren BZ. Ich weiß auch nicht ob dieser Frau es bewusst ist, was der Diab. so alles anstellen kann, die Vielzahl der Spätfolgen, die nie wieder rückgängig zu machen sind.
Auch hat diese Frau noch nie etwas von diesem HbAC-Wert gehört. Ich habe ihr dann etwas Material aus dem Internet dazu herunter geladen. Es ist dann doch auch falsch von der Hausärztin, diese Frau nicht über dieses wichtige Thema - den HbAC-Wert - aufzuklären. Ich denke, das ist schon fast ein Ärztepfusch und Gedankenlosigkeit dieser Ärztin.
Wenn ich dann die Einstellung dieser Frau höre und mein Engagement sehe, dann denke ich, ich bin ja doch bekloppt. Wie ihr ja bestimmt schon gelesen habe, musste ich das Fitness-Studio wechseln, weil mein bisheriges dicht gemacht hat. Dieses neue Fitness-Studion checkt mich nun gesundheitlich komplett durch, weil ich zudem noch den Beta-blocker (Metadura) nehme. Dieses Studio verlangt ja noch ein Leistungs-EKG, welches ich bei meinem Hausarzt (er hat auch noch gleichzeitig die Ausbildung zum Diabetologen, was ich sehr praktisch finde. Er kennt mein gesamtes Umfeld, meine anderen Wehwehchen) auch noch selbst bezahlen werde.
Ich bin Altenpflegerin (wohl nicht mehr im Beruf tätig), ich habe die Spätfolgen hautnah zu sehen bekommen, von amputierten Gliedmaßen (hier nicht heilen wollende offene Wunden, die bei dem Herrn dann auch zum Tod geführt haben - ich habe es noch nach fast 15 Jahren genau im Gedächtnis, wie es abgelaufen war und ich höre diesen Herrn heute noch schreien vor Schmerzen), Blindheit usw. Früher als Nichtdiabetiker war es halt Begebenheiten der mir anvertrauten Persionen. Nun sind mir diese Erinnerungen für mich ein
absolutes Warnzeichen[/ und ich möchte nicht so enden. Ich setze alles daran, dass ich diese Spätfolfen irgenwie vermeiden kann oder zumindest sehr hinauszögern kann.
Außerdem stimmt es mich doch sehr nachdenklich und auch etwas traurig, dass ich doch nie davor gefeit bin, irgendwelche Spätfolgen vom Diabetes zu bekommen, egal was ich anstelle. Ob ich gut oder schlecht mit meinem DM umgehe.
Ein schönes WE allen Lesern
Monika