Autor Thema: BZ Werte und Stress  (Gelesen 22752 mal)

Offline Huskyfrau

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BZ Werte und Stress
« am: November 07, 2005, 18:30 »
Hallo Forumgemeinde,

habt ihr auch schon das Phänomen gehabt, dass bei Euch unter Stress der BZ ansteigt??

Die DiabBeraterin meines Mannes meinte am letzten Donnerstag, dass es kein Wunder wäre, wieso die BZ Werte selten unter 200 seien, da sich mein Mann selbst unter Stress bringt mit seinem Diabetes. Vielleicht bin ich da auch nicht ganz unschuldig dran, denn manchmal glaube ich ist er etwas genervt von meiner "Wachsamkeit".

Am Samstag nach einem vorher wohl stressfreien bzw. relativ stressfreien Freitag hatte er Morgens 194 und Mittags 137 vor dem Essen.

Ich werde versuchen ihn nicht mehr mit seinen werten zu nerven und mich aus seiner Therapie heraushalten.

Gruß Gabriele
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(Frau von Husky,
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Offline ralfulrich

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #1 am: November 07, 2005, 18:49 »
Hallo Gabriele,

das ist aber ganz normal, daß unter Streß der Zucker ansteigt. Unter Streß wird Adrenalin freigesetzt, daß ein direkter Gegenspieler des Insulins ist. Bei mir steigt dann der Zucker auch an; aber man kann versuchen das ganze ein bischen zu steuern und gelassen zu bleiben oder wie in Deinem Fall beruhigend auf Deinen Mann einzuwirken... ;)

Grüße
Ralf
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Offline LordBritish

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #2 am: November 07, 2005, 18:52 »
Hallo Gabriele,

also das kann ich nur bestätigen, bei mir steigt der BZ auch häufig stark bei Stress.
Die Auswirkung kann unterschiedlich sein je nach Art Stress wegen der Werte, Stress in der Arbeit...
bei jeder Art von Stress hat es unterschiedliche Ausprägungen.
Ich finde aber nicht das man das immer so schnell alles auf den Stress schieben sollte,
kann sein muss nicht. Deswegen ist es hilfreich, wenn man sich bei unerklärlichen Werten und eben einen stressigen Vorfall
oder was auch immer eine Bemerkung ins TB einfügt. NUR SO KOMMT MAN DIESEN DINGEN AUF DIE SPUR.  :zwinker:

Ich habe es z.B. wenn ich mich wohl fühle und es mir absolut gut geht, das der BZ sowas von in Keller geht...

Grüße

Lord

Offline Huskyfrau

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #3 am: November 07, 2005, 18:55 »
Hallo Ralf,

ja hat ihm die Diabberterin auch so erklärt, dass der Körper dann Adrenalin ausschüttet. Setzt dann die Leber Glucose frei ??? oder wird dann die Wirkung des Insulins herabgesetzt ??

Er geht es jetzt etwas ruhiger an, ggfls. müssen auch noch seine anderen Medikamente angepasst werden ( u.a. Psychopharmaka und ACE-Hemmer sowie Beta-Blocker wegen seines in 1998 statgefunden Herzinfarktes mit OP von 4 Bypässen)

Habe schon Termin beim Neurologen/Psychologen leider erst für Mitte Dezember bekommen.

Wir werden versuchen bis dahin möglichst stressfrei zu leben.


Gruß Gabriele
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Offline Adrian

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #4 am: November 07, 2005, 18:56 »
Hallo,
 
dass durch ständigen Stress der Hormonhaushalt durcheinanderkommt und dass den BZ erhöhen kann ist bekannt (wurde mir z.B. in der Schulung gesagt).
Trotzdem ist mir das so stark, dass ich _deshalb_ Werte über 200 habe ist _mir_ noch nicht aufgefallen. Bei mir glaube ich eher, dass:

* ich gestresster bin, wenn (weil) ich hohe Werte habe (besonders Abends, da ich i.d.R nach einer großen Korrektur noch 2.5 h wach bleibe)
* ich gestresst bin, wenn ich krank werde - und gleichzeitig hohe Werte habe, wenn ich krank werde (gemeinsame Ursache)
* Weniger Lust/Zeit habe mich um den DM zu kümmern, wenn ich gestresst bin.
* Schokolade bei mir nicht lange überlebt, wenn ich gestresst bin.

Ich werde das aber bei mir mal weiter beobachten, habe aber gerade keine Lust mich künstlich unter Stress zu setzen.

Wie es anderen geht, würde mich auch interessieren.

Ich muss sagen, dass ich es schon toll finde, wenn meine Freundin mich unterstützt (Danke Babsi!), nur kritisieren darf sie mich (bzgl. Diabetes) nicht, es sei denn, ich lasse es mal komplett schleifen (auch noch nicht getestet - hab ich aber auch nicht vor.)

LG|Adrian
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Offline ralfulrich

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #5 am: November 07, 2005, 19:02 »
Hallo Gabriele,

es wird durch das Adrenalin Glucagon freigesetzt aus den Alpha-Zellen, daß dann Glucose aus der Leber freisetzt.

Ist aber schon gut, wenn man unter Bemerkungen im TB den Streß notiert...

Grüße
Ralf
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Offline ralfulrich

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #6 am: November 07, 2005, 19:06 »
Hallo Adrian,

im Krankheitsfall ist aber eher Cortison aus den Nebennieren für den BZ Anstieg verantwortlich...

Grüße
Ralf
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Offline Huskyfrau

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #7 am: November 07, 2005, 19:08 »
Danke Ralf,

hatte mir schon so etwas gedacht. Werde mal versuchen meinen Mann dazu zu bewegen entsprechende Vermerke in sein TB zu notieren. Sein TB führt er eigentlich sehr gewissenhaft.

Am 17.11. hat er den nächsten Termin bei seiner DiabBeraterin , werde berichten ob bis dahin seine Werte besser geworden sind. Jetzt wo er weiß, was der Stress bewirkt, versucht er ruhiger mit der ganzen Sache umzugehen. Ich glaube, er ist auf dem richtigen Weg.

Gruß Gabriele

und nochmals Danke an Alle für Eure Tips.
Gruß Gabriele

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Offline Joerg Moeller

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #8 am: November 07, 2005, 20:33 »
ja hat ihm die Diabberterin auch so erklärt, dass der Körper dann Adrenalin ausschüttet. Setzt dann die Leber Glucose frei ??? oder wird dann die Wirkung des Insulins herabgesetzt ??

Adrenalin sorgt für die Glucosefreisetzung. Das andere Stresshormon, das Cortisol widerum setzt die Insulinwirkung herab.
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Offline Joa

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #9 am: November 08, 2005, 00:10 »
ja hat ihm die Diabberterin auch so erklärt, dass der Körper dann Adrenalin ausschüttet. Setzt dann die Leber Glucose frei ??? oder wird dann die Wirkung des Insulins herabgesetzt ??

Adrenalin sorgt für die Glucosefreisetzung. Das andere Stresshormon, das Cortisol widerum setzt die Insulinwirkung herab.

Ich habe eben mal noch rumgegoogelt, da mir als Nichtendokrinologen oder -biochemiker die ganzen Zusammenhänge doch rechte böhmsche Dörfer sind und bleiben.

In der ihm eigenen, wohl manchmal auch vereinfachenden Art (schon um die handlungsrelevanten Anteile einigermaßen noch in 100 Stunden Schulung unterzubringen), sagt Teupe, dass Adrenalin  beim Typ 1 Diabetes ohne eigene Insulinproduktion nicht wesentlich blutzuckersteigernde Wirkung zeige, da es primär die Insulinausschüttung der BSD herabsetze.

Die Google-Funde waren eher dürftig (aber auch nicht intensiv erforscht), ergaben aber (auch), dass Adrenalin hinsichtlich der hepatitischen (Leber-) Glucosefreisetzung weniger wirksam sei, eher im Bereich der renalen (nierenbezogenen) Glucosefreisetzung längere Wirkung habe.

Bekannt ist jedenfalls, dass viele Typ 1er zuzstimmen, eine nennenswerte Blutzuckersteigerung durch Streß nicht verzeichnen zu können. Ich zähle mich da absolut dazu.
Es gibt gar gegenteilige Beobachtungen. Auch mein Blutzucker neigt dazu, unter Streß nach unten zu düsen.

Angenommen, die blutzuckersteigernde Wirkung von Adrenalin betrifft primär die Suppression (Unterdrückung) der Insulinausschüttung der BSD, dann
wäre beim Typ 2 Diabetiker ein Blutzuckeranstieg durch adrenergene Effekte durchaus zu erwarten, beim Typ 1 halt weniger oder gar nicht.

Ansonsten fand ich aber eine nette Seite, die zum Anlesen einläd, für die hiesige Fragestellung aber eher nur periphäre Hinweise liefert.

http://www.uni-duesseldorf.de/MedFak/insulinoma/mainpage/subpage/physiol.htm

 :)

Gruß
Joa



Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra