Ich stell einfach nur die Uhr um, das hat bisher nie Probleme gemacht.
Klar, im Tagesverlauf ändern sich die Insulinempfindlichkeiten. Aber das hat nichts mit der absoluten Uhrzeit zu tun, sondern mit dem Biorhythmus. Und der wird ja jetzt auch eine Stunde zurückgestellt.
Richtig. Wesentlich wichtiger erscheint mir aber darauf hinzuweisen, daß diese Problematik nicht
nur bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit (und zurück) und auch nicht nur bei Überwindung
mehrerer Zeitzonen in kurzer Zeit auftritt, sondern auch im banalen Alltag, nämlich bei verändertem
Einschlafzeitpunkt.
Die Basalrate wird typischerweise auf den werktäglichen Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt ausgerichtet,
d.h. ein bestimmter biologischer Rhythmus wird an einen willkürliche Zeitschiene gebunden.
Ist die Basalrate z.B. danach ausgerichtet, daß man um 23 Uhr einschläft und schläft man nun eines
Tages erst um 4 Uhr morgens ein, so ist die Basalrate falsch gewählt, da nun zu Beginn des Schlafes
die mehr oder weniger stark ausgeprägte hohe morgendliche (DAWN)Basalrate gegeben wird, die
sonst erst gegen Ende des Schlafes benötigt worden wäre. Die Folge ist eine Hypoglykämie (norm-
wertiger BZ und keine sonstige Resistenz vorausgesetzt). Weiterhin hat der verschobene biologische
Rhythmus zur Folge, daß nun auch die BE-Faktoren nicht mehr an die übliche Zeit gebunden sind,
sondern eben an den anderen Rhythmus. Bedeutet im gewählten Beispiel, daß wenn man nun gegen
15 Uhr statt 7 Uhr aufsteht auch den 7-Uhr-BE-Faktor nehmen muß.
Die Hypoglykämie (und sonstigen Unannehmlichkeiten) durch einen verspäteten Einschlafzeitpunkt
kann man dadurch vermeiden, indem man ca. 2 Stunden nach dem üblichen Einschlafzeitpunkt die
Pumpenuhr auf den üblichen Einschlafzeitpunkt zurückstellt (im Beispiel eben um 1 Uhr auf 23 Uhr
zurück). Schläft man erst zu einer Zeit nach der sonst der DAWN-Hügel der Basalrate gegeben worden
wäre, so stellt man man nach 6 Stunden nach dem sonst üblichen Zeitpunkt die Uhr der Pumpe
ein weiteres Mal auf den üblichen Zeitpunkt um (hier um 4 Uhr auf 23 Uhr).
Die Uhr wird dann unmittelbar nach dem Aufwachen wieder auf die richtige Uhrzeit zurückgestellt.
Es müssen nun allerdings bis nach dem nächsten Auslösen des Biorhythmus die verschobenen
BE-Faktoren angewendet werden.
Ebenfalls beachtet werden muß, daß der Biorhythmus schon nach 15 Stunden wieder neu
ausgelöst werden kann, d.h. wenn man 15 Stunden nach Aufwachen wiederum einschläft
(Nachmittagsschlaf, Büroschlaf
) dasselbe gilt.
Ohne Einschlafen wird der Biorhythmus automatisch nach ca. 26 Stunden erneut ausgelöst.
Was den verschobenen Aufstehzeitpunkt angeht, so muß man nur dafür sorgen, daß der
Aufstehbolus (der schon in einem anderen Thread erörtert wurde) nicht in der Basalrate
mit definiert wurde.