Hallo Jörg,
Darum geht es doch gerade ! Die Entwicklungskosten sind sicherlich vergleichbar - nur macht es einen Unterschied, ob man diese auch tatsächlich bezahlen und daher im Verkaufspreis miteinkalkulieren muß (so wie ich bei DIABASS), oder ob man diese Kosten nicht bestreiten musste - und sein Produkt daher zu einem entsprechend niedrigeren Preis anbieten kann.
Daß du Diabass nicht (mehr) selbst programmierst ist doch deine Entscheidung.
sidiary dürfte durch die Mitarbeit der User objektiv zehntausende - wenn nicht hundertausende - von Euro gespart und eine Menge Zeit gewonnen haben!! Wer sich mit Softwareentwicklung und -vermarktung auskennt weiß, daß diese Zahl auch nicht übertrieben ist;
Das sehe ich nicht so. Was von den Usern kam (und kommt) waren Bugmeldungen und Featurewünsche. Die umzusetzen und zu implementieren war (und ist) Alf's Aufgabe.
allein für die Übersetzungen müsste man beispielsweise bereits ein kleines Vermögen ausgeben.
Falsch. Das siehst du ja, daß dem nicht so ist.
ich kann fast nicht glauben, daß Du diese -etwas sehr fern von der Realität liegende Argumentation - selbst ernst meinst...
1.
Es ist absolut egal,
wer tatsächlich programmiert. Ob ich das bin oder jemand anders - Fakt ist, daß der, der programmiert, auch ein Auskommen braucht und bezahlt werden muß/will. Außer natürlich, er ist Privatier oder kriegt woanders seinen Lebensunterhalt her.
2.
Du scheinst -sorry- wohl keinen Überblick über die (betriebs-)wirtschaftlichen Anforderungen einer Softwareentwicklung zu haben.
Mit der angesprochenen Mithilfe meinte ich doch nicht die Anregungen von Userseite - davon habe ich wirklich auch Tausende in den Jahren gekriegt - und übrigens die allermeisten davon auch realisiert (was man dann wiederum mitunter zum Anlaß nimmt, DIABASS wegen seiner
zu vielen Funktionen zu kritisieren...
)
"Bugmeldungen" sind schlichtweg Usertests !
Wenn Alf sein Programm von Anfang an verkauft hätte, dann hätten ihm die Käufer - wie übrigens auch mir - meistens sicherlich einige Bugs nachgesehen. Vielleicht hätte man es ihm aber auch um die Ohren gehauen.
So hatte er kein Risiko, niemand konnte sich beschweren (da ja kostenlos) und er hat im Lauf der Zeit ohne Kostenaufwand für umfassende und breite Tests ein relativ fehlerfreies Produkt erhalten - was er jetzt dann mit etwas gesteigerter Funktionalität - und fast risikolos - kommerzialisiert. Abgesehen davon, daß er gleich auf eine User-/Interessantendatenbank (für ein kostenloses Produkt registriert man sich gerne; auch verbreitet man natürlich die Download-Adresse) zugreifen kann, die Anbieter eines Verkaufsprodukts erstmal langwierig und kostenintensiv (zB durch Anzeigenwerbung) aufbauen müssen...
Vielmehr ist doch realistisch, daß - wenn Alf von Anfang an einen marktgerechten Preis verlangt hätte - er keinesfalls so viel Unterstützung (außer vielleicht von Dir) erhalten hätte...
Zu Übersetzungen: Du scheinst meine Argumentation nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Ich bin der festen Überzeugung, daß die User die Übersetzungen vor allem deswegen eingebracht haben, weil sie zur guten Sache der Freeware ebenfalls etwas beitragen wollten.
Als kommerzieller Anbieter hätte Alf es schwerer gehabt, von seinen (zahlenden) Usern auch noch Übersetzungen zu kriegen....
Wie gesagt - wäre von Anfang an ein Vorbehalt oder Hinweis da gewesen, daß später mal eine kostenpflichtige Version kommen kann oder wird, dann wäre das ja auch in Ordnung gewesen.
So verursacht die gewählte Vertriebsstrategie aber - zumindest bei mir - deutliches Befremden...
Du siehst an diesem Thread (ebenso wie bei dem Spendenvorschlag in deinem Forum), daß es durchaus Menschen gibt, die von einem Produkt so überzeugt sind, daß sie auch bereit sind etwas dafür zu tun. Und das eben auch ohne gleich etwas dafür zu erwarten. Voraussetzung: das Produkt muß es wert sein und die potentielle Zusammenarbeit muß realistisch sein.
Das ist doch nicht das Thema.
Ich bin den zahlreichen Usern von DIABASS sehr dankbar, die mich die ganzen Jahre unterstützt haben; DIABASS wäre ohne die Unterstützung der User heute wohl nicht mehr am Markt - oder hätte zumindest nicht die heutige Akzeptanz.
Nur daß ich von Anfang an mit offenen Karten spielte und keinen Zweifel daran ließ, daß man normalerweise ein mit hohem Aufwand entwickeltes Produkt nicht verschenken und auch nur dann vernüftig und kontinuierlich weiterentwickeln kann, wenn man selbst dabei nicht drauflegt.
Alf scheint diese Auffassung ja mittlerweile auch zu teilen - nur kann ich kaum glauben, daß sich ihm diese Binsenweisheit erst aufdrängte, nachdem die Einstiegshürden komfortabel genommen worden sind...
Dazu kommt, was sich auch in den Aussagen mancher Poster hier durchaus wiederspiegelt:
man schaut sich die Demo eines kommerziellen Produkts vielmals nicht so genau an. Wenn man da nicht auf den ersten Blick "seine" Präferenzen realisiert sieht, dann wird man es auf die Seite legen und sich nicht weiter mit befassen, geschweige denn kaufen.
Da man sich so gar erst nicht die Mühe einer Einarbeitung macht, findet man auch manche vorhandene Funktionalität gar nicht - und eine an sich einfache Bedienung (wenn man es ein paarmal gemacht und den Umgang damit gelernt hat) wird als zu kompliziert verworfen, bevor man sich überhaupt näher damit befasst hat.
Anders, wenn man ein kostenloses Produkt hat: dann arrangiere ich mich damit eher - und bin auch bereit, mich darin einzuarbeiten - selbst wenn es auf den ersten Blick kompliziert ist, denn es kostet mich ja nix...
Wenn ich später dann ein kostenpflichtiges Update angeboten kriege, dann ist meine Hemmschwelle zum Kauf deutlich niedriger.
Die Taktik ist ja grds. nicht neu - auch ein sehr bekanntes Softwareunternehmen ist für die Methode bekannt, erstmal die Produkte (mit allen Mitteln) in den Markt zu bringen, um dann später von den Updates zu leben. Nur daß es dort halt jeder weiß und aus der Taktik auch kein Hehl gemacht wird...
So kommt es dann, daß DIABASS mitunter als zu kompliziert erachtet (was es bei objektiver Betrachtung wirklich nicht ist), während im Gegensatz dazu sidiary aber als total einfach angesehen wird (was sicherlich auch nicht jeder objektive User so unterstreichen würde).
Später hab ich mir dann Diabass 4 (nicht in der jetzigen Version!) angesehen und hatte schon nach ein paar Minuten die Nase voll davon. Es gab eine 'Registerkarte' für Uhrzeit und BZ, eine für Uhrzeit und BE, eine für Uhrzeit und Insulin.... Nerv!
Ich hab dich/euch angemailt und gefragt, ob man die Eingabe nicht auch einfacher gestalten kann - keine Antwort!
Ja, da ist wohl was schiefgelaufen, was mir auch sehr leid tut - abgesehen auch davon, daß es Dich als Anwender vergrault hat.
Normalerweise gibt es natürlich Antwort - und wie schon erwähnt, DIABASS wurde seit jetzt 13 Jahren fortlaufend entwickelt und erfreut sich doch großer Beliebtheit - nicht zuletzt auch gerade deswegen, weil eigentlich jeder Anwender darauf vertrauen kann, daß Anregungen
geschätzt und nach Möglichkeit auch realisiert werden.
würde, aber dann geschah etwas: er hat das nicht einfach so hingenommen, sondern nachgefragt. Da wurde mir nicht einfach etwas vorgesetzt á la "Friss oder Stirb", sondern meine Meinung war akzeptiert. Etwas, was bei Diabass nicht der Fall war!
Also wie gesagt, in DIABASS sind im Laufe der Jahre unzählige Anwenderwünsche umgesetz worden.
Allein die 6 verschiedenen Eingabemöglichkeiten zeigen doch, daß ich auf höchstmögliche Flexibilität Wert gelegt habe !
Was aber nicht geht, und das siehst Du vielleicht ein wenig einseitig:
DIABASS ist für eine Vielzahl von User- und Diabetestypen angelegt. Es ist daher nicht sinnvoll bzw möglich, eine Funktion einzubauen, die nur von ganz wenigen - oder gar nur einem einzelnen - User wirklich gewollt oder in dieser Form gebraucht wird.
Die Tagebucheingabe hätte sicherlich etwas früher kommen können, da stimme ich Dir zu - die Anwender sind davon mittlerweile ziemlich angetan. Obwohl es aber andererseits doch auch sehr viele gibt, die aus individuellen Gründen lieber einen der anderen 5 Eingabemodi nutzen.
Du hattest das Glück, daß Alf wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt wohl eher noch relativ wenig feedback gekriegt hat - so konnte er sich recht gut Deinen individuellen Wünschen widmen. Wären da noch hundert andere User mit divergierenden Vorschlägen gekommen, so hätte auch er einen Kompromiß finden müssen - deren Umsetzung dann vielleicht auch anders als in 100% Deinem Sinne erfolgt wäre.
Auch allein schon in unserem vor einiger Zeit per PM geführten Diskussion und auch der DIABASS-Vorstellung auf Deinen Seiten zeigt sich, was eine allzu subjektive Meinung ausmacht: Du bist der Auffassung und vermittelst auf Deinen Seiten den Eindruck, daß die Dateneingabe mit DIABASS absolut umständlich und im Vergleich zu sidiary deutlich länger dauere. Das mag möglicherweise für die konkret von DIR bevorzugte bzw. gewohnte Eingabe stimmen.
Zahlreiche andere User haben aber möglicherweise (bzw. sogar wahrscheinlich) ein anderes Eingabeverhalten und von denen würde diese Bewertung dann sicherlich ganz anders ausfallen. Und - wenn ich schon dabei bin - um dazu auch inhaltlich Stellung zu nehmen:
Du hast bei Deinem speziellem Eingabeverhalten mit DIABASS einige Tastendrücke mehr - das stimmt wahrscheinlich. Aber letztendlich dürfte das am Tag nicht mehr als 10 Sekunden (wenn Du keine Arthritis hast, wahrscheinlich sogar noch deutlich weniger...) ausmachen.
Daß Dir das persönlich vielleicht zu viel sein mag - akzeptiert. Aber man kann sich sicherlich fragen, ob es das rechtfertigt, auf über 1/3 des Umfangs des Berichts zu DIABASS zu suggerieren, dass die Eingabe generell ach so so kompliziert, umständlich und zeitaufwendig sei...
Der uninformierte Leser kommt so - beabsicthigt oder unabsichtlich - zum Schluß, daß die Eingabe grundsätzlich absolut unbrauchbar sei... Daß es dabei letztendlich lediglich um ein paarmal zusätzliches Drücken der Eingabe-Taste geht, wird unterschlagen..
BTW, mich haben dazu auch schon einige User angesprochen: die hatten Deinen Bericht gelesen und aufgrund der bemängelten Eingabe daher zunächst nicht mal eine Demo von DIABASS getestet. Irgendwann haben sie es dann doch gemacht und waren überrascht, daß sie Deine Kritik absolut nicht nachvollziehen konnten. Ich habe ihnen dann gesagt, daß Du Dich sicherlich über Feedback zu Deinem Artikel freuen würdest; vielleicht hattest Du ja zwischenzeiltich Kontakt mit ihnen... ?!
So, jetzt habe ich wieder viel geschrieben. Wie gesagt, mir geht es nicht darum, jemanden anzugreifen, sondern um klarzustellen.
Jetzt ist aber von meiner Seite genug dazu, den Rest werde ich mit Alf direkt klären.
VG
Oli