Autor Thema: Fragen zu Typ II  (Gelesen 11452 mal)

Offline Maranga

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #10 am: September 07, 2005, 22:06 »
Ich glaube sofort, dass das Informationsinteresse nicht sehr hoch ist, wenn man nicht mal Medikamente nehmen muss. Viele stehen doch auf dem Standpunkt, ich geh zum Arzt und der sagt mir was ich wissen oder tun muss.

Bei mir: Nach Jährlicher Blutuntersuchung-nüchtern: Blutzucherwert: 125. Wir messen heute noch mal und sagt zu mir: Ist der Wert unter 115, können Sie gehen. Ergebnis: bei 130. Er kam dann ins Labor und dann kam der Schocker:

"Sie haben Diabetis und das ist für den Körper wie der Zustand nach Herzinfakt!

   und dann kam: Ich sollte eine Ernährungsberatung in seiner Praxis machen, abnehmen und mich mehr bewegen. In 8 Wochen sehen wir uns wieder.
Das war´s.

Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.


und ist die Primärresistenz ist angeboren? Ist das die "berühmte" Diabetis-Veranlagung?

Martina
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Offline Joerg Moeller

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #11 am: September 08, 2005, 11:40 »
"Sie haben Diabetis und das ist für den Körper wie der Zustand nach Herzinfakt!

Etwas daneben dieser Spruch. Und es heißt Diabet_e_s. (mit 'e' am Ende). Alles mit einem '-is' am Ende deutet auf eine Entzündig hin. Und das ist Diabetes ja nicht (z.B. Appendizitis = Blinddarmentzündung)

Zitat
Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.

Und auch damit war er noch großzügig. Heutzutage ist es üblich, daß BZ-Geräte nur an Diabetiker ausgegeben werden, die mit Insulin behandelt werden. Alles andere nur, wenn der Arzt es der Krankenkasse gegenüber explizit begründet.

Zitat
und ist die Primärresistenz ist angeboren? Ist das die "berühmte" Diabetis-Veranlagung?

Ja genau. Das ist der eine Teil der Veranlagung. Der andere ist eine grundsätzliche Schwäche der Betazellen, den man als "Sekretionsstarre" bezeichnet.

Bei Gesunden gibt die Betazelle sofort nach dem Essen (noch bevor der Zucker ins Blut kommt) einen kleine Stoß Insulin ab. Dadurch steigt der BZ nicht allzu hoch an.
Bei vielen 2ern fehlt dieser "Initilstoß" fast völlig.

Je nach Person überwiegt mal der eine, mal der andere Teil.
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Offline Angela

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #12 am: September 08, 2005, 12:38 »
Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.

Und auch damit war er noch großzügig. Heutzutage ist es üblich, daß BZ-Geräte nur an Diabetiker ausgegeben werden, die mit Insulin behandelt werden. Alles andere nur, wenn der Arzt es der Krankenkasse gegenüber explizit begründet.
Echt? bei euch kommt ein nicht spritzender Typ 2 kein BZ-Messgerät?  :kratz: Also bei uns bekommt jeder eines. Aber nichtspritzende Diabs bekommen von der KK weniger Messstreifen bezahlt.
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline Joerg Moeller

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #13 am: September 08, 2005, 16:11 »
Echt? bei euch kommt ein nicht spritzender Typ 2 kein BZ-Messgerät?

Nicht bei jedem Arzt.  :nein: Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

Zitat
Also bei uns bekommt jeder eines. Aber nichtspritzende Diabs bekommen von der KK weniger Messstreifen bezahlt.

Soviel ich gehört hab soll das bei euch auch neu geregelt werden :knatschig:
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Offline Gela

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #14 am: September 08, 2005, 17:08 »
Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

@Jörg: Könntest du bitte die Quellangabe dazu ins Forum stellen?
So wäre es jedem möglich, einen entsprechenden Ausdruck bei Bedarf seinem Doc vorzulegen  :zwinker: .
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GelA

Offline maria

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #15 am: September 08, 2005, 19:22 »
das heißt doch dann, dass ein nichtspriztender DM nur Urinstreifen bekommt und damit auch kein BZ-Gerät mit Streifen.

Wie ist das denn bei den privanten KVs? Die meisten Tarife sind da im ambulanten Bereich doch relativ ähnlich, wenn es sich nicht gerade um einen Standardtarif handelt.

Maria :banane:
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Offline LordBritish

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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #16 am: September 08, 2005, 20:03 »
Nicht bei jedem Arzt.  :nein: Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

 :ja: gibt nur mehr als 600 BZ-Teststreifen bei Pumpe, wenn es eine Begründung gibt, häufige Hypos, Basalratentest ect.
Schreibt mein Doc auch gleich immer mit auf´s Rezept, wenns mal ein paar Gramm ähh ein paar Teststreifen mehr sein dürfen.
Das dumme ist halt bei Teststreifen das die irgendwie als Medikament gelten und dem Buget des Arztes belastet werden, obwohl es
strenggenommen ja eigentlich Hilfsmittel sein müssten, sind sie aber irgendwie auch nicht. Ist sozusagen ein Zwitter, sind ja auch von der
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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #17 am: September 08, 2005, 20:40 »
@Jörg: Könntest du bitte die Quellangabe dazu ins Forum stellen?

Klar: http://www.ddb-nrw.de/DDB/Aus%20der%20Praxis/Teststreifen/Verordnung%20von%20Blutzucker-Teststreifen.htm

Zitat
So wäre es jedem möglich, einen entsprechenden Ausdruck bei Bedarf seinem Doc vorzulegen  :zwinker: .

Das wird ihm aber nicht viel nutzen. Wieviele Teststreifen verschrieben werden entscheidet allein der verschreibende Arzt. Der hat die Therapiehoheit.
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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #18 am: September 08, 2005, 20:46 »
das heißt doch dann, dass ein nichtspriztender DM nur Urinstreifen bekommt und damit auch kein BZ-Gerät mit Streifen.

Das ist die Regel, ja.

Zitat
Wie ist das denn bei den privanten KVs? Die meisten Tarife sind da im ambulanten Bereich doch relativ ähnlich, wenn es sich nicht gerade um einen Standardtarif handelt.

Die Streifen werden vom Arzt verschrieben und von den Kassen bezahlt. Welche Krankenversicherung da involviert ist ist völlig egal. Würde ein Arzt ständig die Richtgrößen überschreiten, dann meldet sich nicht die Krankenversicherung bei ihm, sondern seine Kassenärztliche Vereinigung.

(Also nicht die KV, sondern die KV :zwinker: )
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Re: Fragen zu Typ II
« Antwort #19 am: September 08, 2005, 20:49 »
Das dumme ist halt bei Teststreifen das die irgendwie als Medikament gelten und dem Buget des Arztes belastet werden, obwohl es
strenggenommen ja eigentlich Hilfsmittel sein müssten, sind sie aber irgendwie auch nicht. Ist sozusagen ein Zwitter, sind ja auch von der Zuzahlung ausgenommen...

Teststreifen gelten offiziell als "nicht-apothekenpflichtige Arzneimittel" (http://www.vkvd.de/info_messgeraete.htm)
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