Autor Thema: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de  (Gelesen 369 mal)

Offline Nordlicht77

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Re: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de
« Antwort #10 am: Februar 14, 2025, 14:49 »
Zitat
Das besprichst du am besten mit deiner Diabetesberaterin. Die kennt auch deine Anamnese, sonstige Medikation und deine Laborwerte.
Ich kann dir gerne grundsätzliche Fragen beantworten, aber nicht spezielle zu deiner persönlichen Therapie.
Das werde ich, aber mich würde trotzdem auch andere Meinung interressieren  und was man sonst in diesen Fall macht
Ich habe bis jetzt auch vorm Essen keine korrektur spritzen müssen bzw. sehr selten
Wie soll ich dann ohne Korrekturbolus den BE-Faktoren bestimmen?


Zitat
Du könntest in deiner Praxis ja mal nach einer Diabetes-Schulung fragen. Da lernt man dann u.a. auch, worauf man beim Kochen achten sollte.

Ich kann dir dazu nichts Konkretes sagen, ohne das Risiko in Kauf zu nehmen, dass du in eine Unterzuckerung abrutschst.
Und das ist mir zu heikel.

Wir haben eine Schulung durch,  wir stocken leider immer bei den Suppen und Reis und Nudeln
Es soltte ja ein Tip sein, wie man sowas allgemein berechnet von Suppen
Wenn man zum Beispiel
Der Topf hat ein Volumen von 4 L
drei Maggi Würfel Gemüsebrühe nimmt und  auf der Packung steht auf 100 ml entspricht 0,6 gramm Kohlenhydrate
Ein ganzen Beutel TK Suppengemüse 1000 gramm und auf der Packung steht 100 gramm entspricht 4,3 g Kohlenhydrate
Buchstabennudeln ca 200 gramm  auf der Packung steht 100 g ungekocht hat 69 gramm Kohlenhydrate
Das sollte in diesen Beispiel ein Ansatz sein, wie man Suppen berechnet pro Potion ( 8 Portionen )
Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: Februar 14, 2025, 16:55 von Nordlicht77 »

Offline Joerg Moeller

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Re: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de
« Antwort #11 am: Februar 17, 2025, 14:01 »
Wie soll ich dann ohne Korrekturbolus den BE-Faktoren bestimmen?

BE-Faktoren haben nichts mit dem Korrekturbolus zu tun. Die sagen dir nur, wieviel Insulin du pro BE benötigst.
Ich würde aber mit KE arbeiten, das kann man einfacher im Kopf rechnen. Eine BE sind 12g Kohlenhydrate, eine KE sind 10g Kohlenhydrate.
Und es ist einfacher, etwas durch 10 zu teilen als durch 12.

Aber ich kann dir nicht sagen, nimm einfach mal den Faktor 2. Es könnte sein, dass der für dich schon viel zu hoch ist und du landest dann in einer Unterzuckerung.
Wie gesagt: besprich das mal mit deinem Diabetesteam (Arzt und Diabetesberaterin)

Zitat
Wir haben eine Schulung durch,  wir stocken leider immer bei den Suppen und Reis und Nudeln

Die sind auch schwierig.
Ich mache das bei unbekannten KH-Mengen immer mit Trial&Error. Dazu messe/wiege ich das immer ab, damit ich eine reproduzierbare Menge habe.
Dann gebe ich dazu einen Standard-Bolus (wie bei ähnlichen Mahlzeiten) und schreibe mir auch dazu immer alles auf.
Beim nächsten Mal weiß ich dann, ob ich diesen Standard-Bolus wieder so nehmen kann, oder ob ich etwas mehr bzw. weniger abgeben muss.
Ich kann das bei mir so machen, weil ich keine Angst vor Unterzuckerungen habe, da ich weiß, dass ich sie rechtzeitig spüre und dann wieder beheben kann.
Aber ich werde niemals einem Fremden sagen, wieviel er spritzen soll, wenn ich nicht dabei bin und ggf. Hilfe leisten kann. Das wäre unseriös.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de
« Antwort #12 am: Februar 21, 2025, 18:55 »
Meine Frau und ich sind "scheinbar" ganz andere Diabetiker Typ2?  :zwinker:

Irgendwann vor vielen Jahren (aber schon insulinpflichtig) änderte ich meine Strategie, noch vom Hausarzt empfohlen auf ICT, jedoch ohne diesen Begriff zu kennen.
Ein bekannter Berater von Aventis hatte mir erzählt, ein Typ1 würde von ihm nun mit schnellem und langsamen Insulin versorgt … und er erklärte mir ganz grob die Vorteile dieser (für mich namenlosen) Strategie. Mein Hausarzt "spielte mit" und verschrieb mir die beiden Insuline … und wusste aber, dass ich schon mit der (eigenen) Statistik meiner Blutzuckerwerte "das Richtige" tun würde.

Was ich NICHT tat: ich führte keine Versuche mit Traubenzucker durch, nicht zuletzt, weil das ja nicht in meine Ernährungsgewohnheiten passte.
Und nur am Rande: die Berechnung mit "BE" ließ ich sehr bald sein, weil mir mein Vater (auch Typ2) sagte, wieviele Gramm Kohlenhydrate in den verschiedenen Lebensmitteln seien, kann man ÜBERALL lesen. Die umständliche Umrechnung schaffte er (auch Mathematiker/Statistiker) für sich ab.  :super:

Weil ich mit meinen bisherigen, zuerst festen Insulineinheiten zu bestimmten Tageszeiten zurecht kam und weil ich meine meist gleichen Kohlenhydrate kannte, rechnete ich mir meine Faktoren aus.
Die Rechnerei wurde dann leichter, als ich erfuhr, dass 10 Gramm Kohlenhydrate inzwischen mit 1 KE angegeben werden.

Die ganze Rechnerei mit den benötigten Insulineinheiten waren und sind aber recht ungenau, weil man Mit der Formel:
I.E. = FaktorKE * KE

Sowohl bei Faktor als auch bei den KE die im Mund/Magen landen um mehr oder weniger große Schätzwerte handelt. :kreisch:

Ich weiß, ein Typ1 braucht es "etwas" genauer.

Aber mir genügt es, wenn ich vor dem Essen in MEINEM Zielbereich bin (z.Zt. 80 bis 180mg/dL)
Das KE-Schätzen habe ich normal schon drauf
und mein FaktorKE von 4 - 3 - 3 hat sich bewährt.  :coolman:

Korrigiert (mit Insulin und/oder Traubenzucker) wird in aller Regel nie.
Aus zahllosen FSL- und Dexcom-Verläufen weiß ich GANZ SICHER, dass auch sehr hohe Werte sich von selbst wieder einregeln.
Wieso sollte ich etwas spritzen, wenn es auch ohne geht?
Allerdings:
Wenn sich die hohen Berge im Verlauf häufen, merke ich mir was ich da gegessen hatte und spritze zukünftig mit einem SEA. (wenn ich es nicht vergesse  :rotwerd: )

Und noch was: Korrektur VOR dem Essen wird zwar in Schulungen gelehrt, ich sehe aber aus Prinzip davon ab.  :baeh:
Was spritzt man den da weg? Es ist der Versuch, Spritzfehler bei der letzten Mahlzeit im nachhinein zu richten.
"Wichtig" sind nicht einzelne Blutzuckerwerte!
Spätestens seit den kontinuierlichen Aufzeichnungen von FSL und/oder Dexcom sehen wir, wie sich die Zuckerwerte im Ganzen entwickeln.
"Statistik sei Dank"

Und damit man sieht, wie es bei mir nach einem Umstellversuch aussieht, habe ich meiner Diabetologin drei AGP-Berichte (vorher, Umstellung, zurück zum Bewährten) gezeigt.

(größer durch CLICK)

Hier ist nur der letzte AGP Bericht.
Ich hatte zuvor auf Metformin verzichtet, weil ich hoffte ohne ihm auszukommen.

In diesen 14 Tagen hatte ich einen G7-Sensor, der mich nachts mit Fehlalarmen aus dem Bett rief.
Alle aufgezeichneten Werte unter 55mg/dL wurden blutig gegengemessen. (immer > 85mg/dL!)


Ach ja, meine Frau!
Sie bekahm in Bad Mergentheim ein Schema verpasst, nachdem sie keine KEs mehr schetzen sollte, sonder immer fleißig vor dem Essen die Esssünden beim letzten Essen korrigieren sollte.  :balla:
Mit grünem Licht von unserer Diabetologin hat sie jetzt auch eine "Faktoren-Strategie" ähnlich wie ich sie mir ausgedacht habe. Natürlich mit anderen Faktoren und auch mit einem anderen Langzeitinsulin.
Meine Frau ist nach einem Schlaganfall Schwerbehindert und benötigt meine Hilfe. mit ihrem Faktoren-Spritzplan kommt sie aber zurecht, nur halt weniger mit dem KE-Schätzen.
Dennoch kommt sie inzwischen auf einen GMI von 7,5%.
Ich bin meistens unter 7%.

Mein Kardiologe verriet mir neulich, dass jetzt bei (herzkranken?) Typ2ern ein HbA1c von 7% angeraten wird … so ähnlich, wie es im AGP von Dexcom bei GMI auch steht (Ziel < 7%)
Die Komplikationen bei häufigen Unterzuckerungen seien lt. Kardiologe sehr groß.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Nordlicht77

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Re: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de
« Antwort #13 am: Februar 21, 2025, 23:14 »
Hallo
Ich hatte heute Nacht eine Unterzuckerung, da ich wahrscheinlich zuviel Insulin gespritzt habe.
Daraufhin habe ich heute Nachmittag nochmal einen Traubenzuckertest ohne 1 IE Insulin zuspritzen gemacht
 
Start : 107 mg/dl
20 Min später : 106 mg/dl
60 Min später 117 mg/dl
120 Min später : 127 mg/dl
180 Min später :90 mg/dl
Höchswert war 75 Min. nachdem Start mit 142 mg/dl

daraufhin habe ich eine Mahlzeit gegessen, die genau ausgewogen und berechnet wurde
6,5 BE und ein Faktor von 1,5, da hätte ich 10 IE Insulin spritzen müssen.
Ich habe kein Insulin gespritzt.
Das waren danach die Ergebnisse
 
Start : 90 mg/dl
20 Min später : 100 mg/dl
60 Min später 156 mg/dl
120 Min später : 123 mg/dl
180 Min später :103 mg/dl

Für mich macht es den Anschein, als wenn ich kein Insulin benötige.
Ich spritze abends 24 IE Toujeo ( Langzeitinsulin) und nehme 1000 mg Metformin.
Kann es sein, dass das ausreichend ist?
Wie kann man feststelle, das der Körper genug eigeninsulin ausschüttet und ich trotzdem was spritze?
Ich nenne es mal eine Insulinüberlagerung.

Und nochmal eine frage, Metformin kann doch nicht zu einer Unterzuckerung führen oder?

Ich bin jetzt vollig durcheinander :kratz:

Das mit den Kardiologe ist sehr interessant grade bei mir
Bei mir wurde bei einer neuen Untersuchung per CT die Gefässe kontrolliert und mehrere stellen mit Plaque und zwei verengung gefunden
Meine Neurolgogen ist von den Bericht garnicht begeistert
Ich warte jetzt Kardiologe sich melden, sie ist leider krank
Zum Thema Korrektur VOR dem Essen wurde ich fast erschlagen wo ich fragte warum man es nicht später spritzen kann


« Letzte Änderung: Februar 21, 2025, 23:40 von Nordlicht77 »

Offline Gyuri

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Re: ICT verfahren Diabtes Typ 2 Korrekturbolus test von diabetesinfo.de
« Antwort #14 am: Gestern um 11:43 Vormittag »
… Wie kann man feststelle, das der Körper genug eigeninsulin ausschüttet und ich trotzdem was spritze?
Ich nenne es mal eine Insulinüberlagerung.

Und nochmal eine frage, Metformin kann doch nicht zu einer Unterzuckerung führen oder?

Ich bin jetzt vollig durcheinander :kratz:

Dich plagen einfach zu viele Fragen auf einmal, vermutlich, weil du viel zu viel misst.

Denk dir nix - das habe ich zu Beginn meines Typ2-Diabets auch gemacht. Allerdings hatte ich damals kein CMG wie FreeStyleLibre oder später Dexcom zur Hand …

Ich glaube ganz fest:
Als Typ2 kannst zu überhaupt nichts genau berechnen, so lange deine BSD noch arbeitet.
Die soll dann nach ein paar Jahren nachlassen und dann geht da mehr.
Ich habe nun seit ca. 26 Jahren Insulinpflicht immer noch den Eindruck, dass meine BSD mithilft, mal mehr - mal weniger.

Was Metformin bewirkt, kann sehr unterschiedlich sein.
Vor gut 10 Jahren konnte ich in einem Selbstversuch dem Diabetologen beweisen, dass bei mir Metformin nichts bewirkt … (hierüber könnte ich sehr viel schreiben … :banane: )

Ich wollte den Beweis erneut herstellen, weil ich vom wieder verschriebenen Metformin weg wollte.
(Unerklärliche Probleme mit lange anhaltendem Durchfall seit Corona :kreisch: )
Die Diabetologin "spielte mit" und so setzte ich Metformin ab.
Nun konnte ich die Wirkung von Metformin dank meiner kontinuierlichen G7-Überwachung ganz locker beobachten, was vor 10 Jahren mit vielen blutigen Messungen und eigener Statistik mit Excel sehr aufwändig war.
(größer durch CLICK)
Hier sieht man leider keine Einzelheiten, weil ich hier keine größeren Bilder (oder andere Formate) zeigen kann.

Hier stellte ich meine Trendverläufe (aus Decxom Clarity) über jeweils drei 14-Tagesverläufe gegenüber. In den sechs Wochen änderte ich nicht nichts an meinem Spritz- und Ess-Verhalten!
So sieht man links wie es seit langem MIT Metformin lief.
Mittig ist der Verlauf über zwei Wochen OHNE Metformin zu sehen.
Rechts hatte ich den Versuch abgebrochen (auch weil sich nichts am Durchfall änderte) und ab da wieder 2x 1000mg Metformin geschluckt.

Der Schluss, dass ich vor dem Versuch einen höheren GMI 6,8% als nacher (GMI 6,6%) hatte ist falsch. Der Sensor stellte Hypos fest, wo keine waren, was die Statistik durcheinander bring.  :balla:

Mein Rat für dich:
Gehe alles etwas gelassener an und lasse dich von der Zahlenflut nicht verrückt machen.
Ob bei dir Metformin etwas bewirkt, kannst du erst so überprüfen, wenn du zu aussagekräftigen Verläufen über längere Zeit ohne großartige Veränderungen gekommen bist. ;)

Je mehr du an verschiedenen Schrauben gleichzeitig drehst,
desto weniger aussagekräftig sind deine Messwerte.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes