Autor Thema: Nach 10 Jahren "Diabeterei" frage ich mich, ob sich's noch lohnt...  (Gelesen 5136 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Nach 10 Jahren "Diabeterei" frage ich mich, ob sich's noch lohnt...
« Antwort #40 am: Februar 21, 2024, 10:49 »
Es stimmt nicht ganz, das Wurst keinen Bolus benötigt!
Hier https://www.diabetesinfo.de/homepage/infos-und-news/fett-protein-einheiten.html ist es ganz gut erklärt.

Du musst die Gesamtsituation dabei betrachten: Es geht bei diesem Stück Wurst nicht um einen Snack, sondern um damit den ersten großen Hunger während des SEA abzufangen. D. h. danach kommt eh noch eine Mahlzeit, für die dann auch Insulin gespritzt wird (die dann auch den Anstieg der FPE von der Wurst abfangen kann, wenn es keine Exzess-FPE sind).  :zwinker:

Viele Grüße
Jörg
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Offline Joerg Moeller

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Re: Nach 10 Jahren "Diabeterei" frage ich mich, ob sich's noch lohnt...
« Antwort #41 am: Februar 21, 2024, 11:06 »
Bei z.B. 5 BE spritze ich 25-30 IE, bei 2 BE vielleicht 10 IE, aber all das passiert ziemlich intuitiv, und ja, experimentieren tue ich dauernd...

Dazu gibt es eine Faustregel*: optimaler Bolus ist gleich der Länge der Kanüle in mm. D. h. wenn Du eine Kanülenlänge von 8 mm verwendest, wären 8 IE der optimale Bolus.
Das "optimale" daran ist, dass es tief genug in die Subkutis eindringt, wo es dann relativ schnell ausreichend verdünnt wird, um ins Blut übergehen zu können.
U100 Insulin liegt zu 75 % in Hexamer-Form vor, also Insulin-Sixpacks. Das ist aber zu groß, um durch die Poren in die Blutbahn überzugehen. Um es zu verkleinern, muss es verdünnt werden. Und das passiert durch die Flüssigkeit des Zwischenzellgewebes.
Je größer die Dosis, desto mehr Flüssigkeit muss durch Osmose herangeschafft werden. Und das dauert entsprechend länger, als wenn nur eine kleine Menge benötigt wird.
Dafür gibt es auch eine Faustregel*: Eine Verdreifachung der Dosis bewirkt eine Verdopplung der Wirkdauer. Klingt dramatisch, bedeutet aber auch: 24 IE wirken doppelt so lang wie 8 IE.

Näheres dazu findest Du hier: https://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/resorption.html

Viele Grüße
Jörg

(*= Diese Faustregeln sind alle auf Alt-Insulin (Normalinsulin) bezogen. Bei neueren Analoga können die Zahlen anders sein. Trotzdem zeigt das die physischen Grundregeln an)
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Offline soi888

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Bei z.B. 5 BE spritze ich 25-30 IE, bei 2 BE vielleicht 10 IE, aber all das passiert ziemlich intuitiv, und ja, experimentieren tue ich dauernd...

Um es zu verkleinern, muss es verdünnt werden. Und das passiert durch die Flüssigkeit des Zwischenzellgewebes.
Je größer die Dosis, desto mehr Flüssigkeit muss durch Osmose herangeschafft werden. Und das dauert entsprechend länger, als wenn nur eine kleine Menge benötigt wird.
Dafür gibt es auch eine Faustregel*: Eine Verdreifachung der Dosis bewirkt eine Verdopplung der Wirkdauer. Klingt dramatisch, bedeutet aber auch: 24 IE wirken doppelt so lang wie 8 IE.

Mengen über 10 IE spritze ich immer an min. 2 von einander weit entfernten Stellen am Bauch, bei 20 IE teilweise auch 4 x 5

Offline soi888

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+++ BREAKING NEWS +++

Seit ca. 8 Wochen nehme ich Semaglutid 0,25 mg (Ozempic) und seit ca. 4 Wochen registriere ich dramatische Verbesserungen im Stoffwechselgeschehen...
Ob da Kausalitäten bestehen, oder es andere Gründe gibt, muss noch untersucht werden...

Offline Gyuri

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 :gruebeln: Wenn sich schlagartig etwas "dramatisch verbessert" hat (und vorher nicht) kann man schon mal eine Kausalität "in Erwägung ziehen".  :zwinker:

Ich habe mal den Beipackzettel etwas gelesen …
Zitat
[…]
1. Was ist Ozempic® und wofür wird es angewendet?

Ozempic® enthält den Wirkstoff Semaglutid. Es hilft Ihrem Körper, den Blutzuckerspiegel nur dann zu senken, wenn dieser zu hoch ist, und kann helfen, einer Herzerkrankung vorzubeugen.

Ozempic® wird zur Behandlung von Typ 2 Diabetes bei Erwachsenen (im Alter von 18 Jahren und älter), wenn eine Diät und körperliche Aktivität allein nicht ausreichen:

• allein angewendet, wenn Sie Metformin (ein anderes Antidiabetikum) nicht anwenden können, oder

zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung des Diabetes angewendet, wenn diese nicht ausreichen, um Ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dies können Arzneimittel sein, die Sie oral einnehmen oder durch eine Injektion wie beispielsweise Insulin verabreichen.

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Ernährungs- und Bewegungsprogramm wie von Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal empfohlen, fortfahren. […]

Ich habe da weniger an mich gedacht. Ich glaube, ich komme mit Trulicity ganz gut zurecht … vorausgesetzt es ist in der Apotheke erhältlich.
Aber wenn ich an meine Frau denke und die blau gekennzeichneten Wörter lese, werde ich beim nächsten Diab-Termin (demnächst) mal die Ärztin fragen … ob Ozempic® vielleicht eine Alternative bei meiner Frau sein könnte. Mit Trulicity hatten sich bei ihr nur die ungewollten Nebenwirkungen bemerkbar gemacht.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline soi888

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Trulicity hatte ich auch schon, ohne Wirkung, vielleicht war auch die Zeit zu kurz...

Ozempic ist wieder mal vergriffen, weil es ja weltweit als der neueste Schrei zum Abnehmen gilt, da werden von den Fatties horrende Preise gezahlt an NovoNordisk

https://www.ariva.de/novo_nordisk-aktie/chart/chartanalyse?t=all&boerse_id=6

Die Diabeterei ist ein big business und wird immer mehr geschürt...

Offline Gyuri

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Zitat
Trulicity hatte ich auch schon, ohne Wirkung, vielleicht war auch die Zeit zu kurz...

Nach einer Zwangspause (in Apotheken verggriffen  :mauer: ) begann ich im Januar 2024 wieder mit Trulicity 4,5mg.

Die Wirkungen lassen sich nur z.T. aufzeigen.

Beim Gewicht geht es noch einigermaßen:

Im Dezember ging es nicht zuletzt wegen der "Vorweihnachtsfreude" hoch.
Im Januar ging es erfreulich schnell runter.
Seit Februar kann ich mein neues Gewicht ohne Probleme gut halten.

Bei meinen Zuckerwerten ist das schon etwas komplizierter mit den geeigneten "Durchschnittswerten".
Sieht man sich den Schnitt über einen kurzen Zeitraum an, ich beobachte erst die gleitende 3-Tagesglukose, gibt es ein … unnatürliches Zickzack. Über einen zu weiten Zeitraum werden Veränderungen nur noch sehr gedämpft dargestellt.  :gruebeln:

Ich zeichnete dann nur für Februar die gleitende 7-Tage-Glukose in 3-Tagesschritten auf.
(tägliche Schritte waren mir zu viel Aufwand für eine voraussehbar geringe Aussagekraft.  :daumenrunter: )



Die blaue Kurve zeigt, wie sich die Glukose lt. AGP-Ziel im Zielbereich <154 mg/dL bewegt (nur einmal leicht überschritten)
Weil man den GMI lieber über mindestens 14 Tage sehen will (  :rotwerd: ) habe ich diesen Wert gleitend über jeweils die letzten 14 Tage aus dem AGP Bericht ausgelesen …
und in das selbe Diagramm integriert. Glukose und GMI stehen in einem festen Verhältnis, darum die sekundäre Y-Achse.

Hier ist also zu sehen, dass Glukose und GMI wegen verschiedenen Zeiträumen "irgendwie" versetzt sind.

Jetzt kann man hier nicht sehen, dass Trulicity im Februar einen Erfolg gebracht hätte.
Meine vorrangigen Ziele sind aber die Einhaltung von Glukose < 154mg/dL bzw. GMI < 7%
Meine Diabetologin gesteht mir sogar noch eine Obergrenze des HbA1c von <7,4% zu  :super:

Meine Zuckerwerte waren (mit Ausnahme im Dezember 23  :rotwerd: ) meist in den Grenzen und so muss ich jetzt nicht erwarten, dass Trulicity diesbezüglich "Wunder" wirkt.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline soi888

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Meine vorrangigen Ziele sind aber die Einhaltung von Glukose < 154mg/dL bzw. GMI < 7%
Meine Diabetologin gesteht mir sogar noch eine Obergrenze des HbA1c von <7,4% zu  :super:


Da sind wir jetzt ungefähr in der gleichen Liga, ich bin die letzten 7 Tage bei 6,4...
Versuch doch Ozempic...



Das sieht alles viel freundlicher aus, als noch vor kurzem...