[…] Ein Type 1 muß Einzelwerte ganz anders bewerten als wir Type 2er[…]
Das mag (VIELLEICHT) für Einzelwerte zutreffen, die als "gesichert" gelten.
Wenn aber in einem Zeitraum ohne Einzelmessungen mit CGM ein Ereignis aufgezeichnet wird, hat auch der Typ 1 nichts zum aktuell Bewerten.
Bewerten bedeutet auch noch nicht "folgerichtig handeln"
Jetzt stelle man sich mal den Fall vor ein CGM zeigt so einen Verlauf auf, zu dem man nicht blutig gegen messen kann:
Ich (Typ 2) habe gar nichts gemacht, weil ich den Alarm irgendwie verschlafen habe.
Wäre ich wach geworden um den Unterzucker (falls es einer war) zu
bemerken, hätte ich sicherlich eine Kleinigkeit gegessen. Hätte da ein Typ 1 was anderes getan? Bzw. was tut ein Typ 1 ohne CGM wenn er schläft? Da ist wohl kein Unterschied zwischen Typ 1 und 2.
Bisher gehe ich bei diesem Beispiel noch davon aus, dass da wirklich ein kurzer Unterzucker war.
Aber:
Wie Andy (Typ 1) vermutete, gab es nur einen Fehlalarm (Sensor in Muskelnähe).
Ich schreibe noch einmal: Wenn ich nichts von so einem Zacken weiß (Typ egal) kann ich gar nichts gegen das Ereignis machen, egal ob es wirklich statt gefunden hat.
Und wenn auch nichts weiter passiert (wie bei mir geschehen) war es eher gut, nichts zu tun.
Von daher ist es durchaus sinnvoll (mit einer geeigneten Software) solche Zacken, raus zu filtern.
In welchem Zeitraum ein Ereignis gefiltert wird/werden kann oder gar muss, hängt von vielen Faktoren ab. Das hat halt mit Statistik zu tun … mit der sich aber ein Anwender gar nicht rumplagen muss.
Jedenfalls geht weder einem Typ 1 noch einem Typ 2 etwas verloren.
Wer mit CLARITY (oder einer anderen Auswertesoftware) seinen Zuckerverlauf betrachtet, kann dies als Typ 1 genauso wie als Typ 2 tun … ohne Unterschied und auch ohne dabei an Statistik zu denken, die aber bei allen Betrachtungen mit eingebaut wurde … von Programierern, die sicherlich mehr über Statistik wissen als ich.
Und noch mal:
mit dem HbA
1c hat das überhaupt nichts zu tun, weil dieser Wert chemisch über einen längeren Zeitraum ermittelt wird, in dem ein einzelner kurzer Zacken überhaupt keine Rolle spielt.
Aber auch diesen Langzeitwert könnte man mit statistischen Regeln erklären.
In CGM-Sytemen wird dieser Wert ja auch (statistisch) hochgerechnet und als "geschätzten HbA
1c" oder auch als "GMI" angeben. Und auch das gilt dann für Diabetiker verschiedenen Typs.
Ich meine, ein Typ1 macht überhaupt nichts anders als ein Typ2.
Er hat nur oft andere Verläufe die andere Maßnahmen erfordern.
In Zeiten vor CGM waren diese Maßnahmen anders, wenn z.B. viel öfter gemessen werden musste.
Jetzt, mit CGM könnte man ganz andere Strategien entwickeln …
Ich fürchte nur, viele Typ1er sind halt noch viel zu sehr auf alte Strategien eingefahren, die sie ohne CGM tunlichst befolgen mussten. Hingegen hatten es Typ2er meist etwas leichter, weil so manch kleiner Fehler locker verziehen werden kann.
Meine Strategie (und nicht nur meine) lautet: "vorausschauend" Reagieren. Und das kann bei Typ1 auch nicht schaden.