Autor Thema: Nach 10 Jahren "Diabeterei" frage ich mich, ob sich's noch lohnt...  (Gelesen 4919 mal)

Offline soi888

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Ohne einen Bissen den ganzen Tag, 50 IE Apidra in mich gepumpt, nur um den Pegel unter 150  zu halten...

Um 18 Uhr, wenn die Hungerrezeptoren endgültig ihren Sieg feiern: ein Bissen Weissbrot und noch was KH-freies dazu --> BZ innerhalb 1/2 h um 120 Punkte rauf, trotz 20 IE Bolus.

Keine Ahnung, wo das noch endet...

Offline Kladie

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Hallo Soi888,

tröste Dich - Du bist nicht alleine. Auch ich beklage eine hohe Resistenz!

3 x 20 IE Basal und 15 IE Bolus mit einem SEA von bis zu 60 - 70 Min zum 40 BE Frühstück ist auch nicht so angenehm. Weissbrot kommt für mich überhaupt nicht in Frage genau wie Salzgebäck und einiges anderes. Wenn ich mich strikt daran halte, sind Ausreißer selten und mein HbA1c bleibt unter 6 %.
Hoch geht mein BZ auch sehr schnell und kräftig und deshalb habe ich mir den SEA angewöhnt. Damit nehme ich erst KHs zu mir, wenn ich den BZ auf ca 60 - 70 mg/dl reduziert habe. Dann kann er ruhig um mehr als 100 mg/dl zulegen und ich bleibe trotzdem im Zielbereich.

Gar nichts essen honoriert nur meine Waage, beeinflusst aber kaum meinen BZ der meist zwischen 100 und 125 mg/dl pendelt.

Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen, denn Diabetes ist eine Langzeitaufgabe

Offline Oggy

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Moin Soi888

Du bist nicht alleine - ich kämpfe zur Zeit auch arg
Ein Tag läuft suber, der nächste bei nahezu identischer "Zufuhr" läuft aus dem Ruder
Es ist, wie es ist - Der DM muß mit Dir leben - nicht Du mit Ihm :zunge2: :zwinker:
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

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Offline Gyuri

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!
« Antwort #3 am: Oktober 02, 2023, 10:00 »
 :herz: -lich Willkommen!

[…]  ein Bissen Weissbrot und noch was KH-freies dazu --> BZ innerhalb 1/2 h um 120 Punkte rauf, trotz 20 IE Bolus.

Keine Ahnung, wo das noch endet...
Glukoseverläufe, die sich mathematisch nicht erklären lassen?
Das kennen wir sicher alle.

Es läuft eben nicht alles nach einer "einfachen" Faustformel ab - leider!

Früher, als man nur gelegendlich einzelne Messungen durchführte/durchführen konnte, war das noch schlimmer. Na ja, vielleicht hast du auch keine anderen Möglichkeiten zum Messen?

Ich messe seit langer Zeit kontinuierlich und bekomme so nahezu eine lückenlose Aufzeichnung.
Das ist Segen und Fluch gleichermaßen. Einerseits weiß man IMMER was Sache ist, andererseits kann man mit den Erkenntnissen auch oft nicht wissen, was man wie machen soll, um einen optimalen Verlauf zu erhalten. Ich könnte dir viele Verläufe zeigen, diedie man schon irgendwie erklären kann, mit den Erkenntnissen kann man aber dennoch nichts ändern … z.B. weil man immer nur sieht, dass man irgendwas falsch gemacht hat aber keine Chance hat, aus den "Fehlern" zu lernen.

Eines habe ich in meinen 25 Jahren Diabetes gelernt:
Nicht verrückt machen lassen!
Ich habe meine Zuckerkrankheit zu meinem Hobby gemacht, habe aber schon erkannt, dass es bei jedem etwas anders läuft und dass man nicht alles auf andere übertragen kann. So ist z.B. die Zuckerkrankheit meiner Frau etwas ganz anderes als meine.

Sie hat ständig solche unerklärlichen Sprünge. Entsprechen tragisch fällt die Bewertung aus ihren Aufzeichnungen aus.

Damit du einen "umfassenden" Einblick bekommst, wie schlimm es laufen kann, zeige ich einen Teil eines AGP Bericht (14 Tage) meiner Frau oben

sowie mein AGP zur selben Zeit von mir untern… der z.Zt. auch nicht gerade gut ist.



Wie gesagt: Du bist nicht allein.  :nein:

Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Wenn ich nichts esse, brauche ich auch 60-70 IE um im Normbereich zu bleiben.
Mit Mahlzeiten habe ich einen Durchschnitt von 170 IE pro Tag.

Damit liege ich dann aber auch HbA1c-mäßig im Normbereich und habe nicht allzu heftige Schwankungen, und nur darauf kommt es an!

Resistenz ist nervig, aber wenn man da nichts ändern kann, ist es eben so. Deswegen mache ich mir mittlerweile keinen Kopf mehr darum.

Viele Grüße
Jörg
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Offline soi888

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Hui, viele gute Aspekte, werde noch darauf eingehen. So sieht's bei mir aus, Tendenz katastrophal, zum Glück weiss ich jetzt, dass ich nicht allein bin  :banane:




Anfangs (6-7 Jahre lang) waren die Nüchternwerte ca. 100-110, jetzt 150-170.

Neulich hat sich im KH jemand eine halbe Stunde am Ultraschall mit meiner Leber befasst, ich wollte sie schon fragen, was sie da eigentlich so fasziniert, jedenfalls glaubt sie, eine beginnende Zirrhose entdeckt zu haben (nehme zwar wenig Alk aber viel Pharma), vielleicht ist das der Grund für diese neuerlich starke Leberaktivität (bei 1000 mg Metformin).

Ich sehe, dass ihr bis zu 170 IE spritzt, ich wiege 120 kg bei 180 und komme nicht 1 g runter, wenn ich das Insulin noch weiter hochfahre, kann ich mich kugeln... :daumenrunter:
Jedenfalls kann ich mir, wie soeben mit einem panierten Fisch. bedenkenlos 30 IE Apidra geben, andere würde davon sterben, mein Zucker steigt von 150 munter weiter auf 240...
« Letzte Änderung: Oktober 02, 2023, 22:12 von soi888 »

Offline Oggy

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Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

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Offline soi888

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Offline Gyuri

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Ich kann nicht für andere Verläufe sprechen!  :rotwerd:
Schaue ich aber unsere durchschnittlichen Verläufe (Median) an, trifft Joergs Satz (mehr oder weniger) zu.

[…] und habe nicht allzu heftige Schwankungen, und nur darauf kommt es an!

[…]

Na ja, von meiner Frau und mir hatte ich das nicht gezeigt, weil ich noch nicht das Management von "soi888" kannte. Ich kann aber versichern, dass der Median bei der Frau und bei mir nicht ganz so "typisch" schwankt, wie bei Oggy.


(oben meine Frau - unten ich)

Es gibt also gleichmäßige Schwankungen über den Tag/über die Nacht eher zufällig verteilt …
und es gibt Schwankungen aufgrund des veränderlichen Medians wie z.B. bei Oggy.
Bei ihm kann man regelmäßige Essenszeiten vermuten.  :super: Dennoch würden mich die typisch niedrigen Werte in der Nacht sehr stören.

soi88, meine Frau und ich haben die Ausbrüche nach oben zu eher unregelmäßigen Zeiten, aber Schwankungen den ganzen Tag und manchmal auch in der Nacht.

Oggy hat da wohl eine ganz andere Strategie  :gruebeln: … was aber ganz sicher nicht falsch ist.


Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline soi888

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Ich sehe jetzt keine grossen Unterschiede in unseren Verläufen (Deine Frau spielt aber in einer anderen Liga), aber ehrlich gesagt, Prognosen über Schäden, die Glukose in den Gefässen oder sonstwo verursachen wird, kann niemand ernsthaft stellen, da helfen auch keine Studienergebnisse dieser ahnungslosen evidenzbasierten Schulmedizin...

Ob ich so "schwanke" und ein anderer anders, who cares?

Ich habe diverse Koronarstents, diese haben sie mir verpasst, als ich noch ahnungslos war. Später mal, als bei einem Herzkatheter ein Totalverschluss der Riva (einer der drei Hauptäste der Koronarien) festgestellt wurde, fragt mich (somit sich selbst) der Chefkardiologe, was um alles in der Welt meine Gefässe zumacht, bei diesen Traumwerten von BZ, BD Fette etc.

Und dass wenig später eine Pathologie-Koryphäe von der Uni Hannover, der wahrscheinlich die meisten Herzkranzgefässe in D. von innen und aussen gesehen haben dürfte, mit einer sensationellen Meinungsumkehr zu Schäden am Endothel als Ursache von Herzinfarkten aufwartete, machte die Sache nicht besser. (habe nichts mehr von ihm gehört, wahrscheinlich hat ihn die Med-Mafia ruhiggestellt)   

Will damit sagen, dass viele med. Theorien reine Vermutungen sind, bzw. von finanziellen Interessen gepusht werden...
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2023, 01:09 von soi888 »