Autor Thema: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀  (Gelesen 1854 mal)

Offline Gyuri

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #10 am: August 21, 2023, 09:01 »
:gruebeln: Nur mal so laut gedacht …  (und überhaupt nicht böse gemeint)

Auf das HbA1c haben "einzelne" Ausreißer kaum Einfluss!
Es spiegelt den Durchschnitt aller möglichen BZ-Werte der letzten Zeit wider, egal ob sie erfasst wurden oder nicht.

Wer also einzelne Ausreißer hat (bemerkt oder nicht bemerkt ! ) kann dennoch mit seinem Langzeitwert zufrieden sein … vor allem, wenn er nichts davon weiß, wenn zwischendurch etwas nicht stimmte.

[IRONIE] Wer nix weiß, macht auch keine unnötigen Korrekturen mit IE und/oder SEA und/oder Sport. [/IRONIE]

So läuft das, wenn man nur zu bestimmten Zeiten eine Momentaufnahme seiner Zuckerwerte zur Verfügung hat. Das kann dennoch ganz gut klappen - ohne Frage!
Hat man sich eine Strategie erarbeitet, mit guten Langzeitwerten zu leben, spielt es keine Rolle was sonst so alles passieren kann.

Aber!
Wenn man dann her geht und meint mit CGM-Messwerten genauso zurecht zu kommen, wird mehr man oder weniger Schiffbruch erleiden, weil da einfach einiges anders gemessen wird.
  • Hinreichend bekannt sollte es sein, dass die Messungen gegenüber blutigen Messungen IMMER um ein paar Minuten hinterher hinken.
  • Der aktuell angezeigte Wert muss nicht immer mit dem Verlauf übereinstimmen. Das kenne ich mehr von FSL(1) und FSL2 als von G6 oder G7. Bei FSL3 kann ich nichts dazu sagen.
  • CGM-Systeme setzen mehr auf ganz andere Ziele, als man das zu Zeiten der BZ-Messung gemacht hat. Weil man immer einen Zeitraum überblicken kann, kann man sich auch einen großzügigeren Zielbereich gönnen, der zu keinen schlechteren Ergebnissen führt … aber auf jeden Fall zu aussagekräftigeren Abschätzungen gegenüber von Einzelmessungen.

Ich meine, wer schon das Glück hat, mit CGM arbeiten zu können/dürfen, sollte nicht so weiter machen, wie es lange Zeit mit Blutzuckermessungen gemacht werden musste, weil man damit „normal“ keine ausreichend aussagekräftige  statistische Messwerte hat bzw. in die Entscheidungshilfe „Statistik“ mit Recht eine Skepsis pflegen könnte.

In diesem Zusammenhang will ich einzelne Ausreißer (die man praktisch nur mit CGM erkennt) als das betrachten, was sie sind … unbedeutend. Entweder sind es Messfehler, oder oder sonst irgendwie "selbstregulierend". Wozu bei einem kurzen Zacken (nach oben oder unten) etwas machen, wenn er sich auch ohne Maßnahme zurück bewegt?

Un dann spielt es auch keine Rolle, wenn die Verlaufskurve gefiltert/geglättet wird.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #11 am: August 21, 2023, 09:59 »
Hallo Gyuri,

Zitat
Hat man sich eine Strategie erarbeitet, mit guten Langzeitwerten zu leben, spielt es keine Rolle was sonst so alles passieren kann....

und weiter:

In diesem Zusammenhang will ich einzelne Ausreißer (die man praktisch nur mit CGM erkennt) als das betrachten, was sie sind … unbedeutend!

deine Aussagen unterschreibe ich natürlich zum großen Teil aber sie sind durch die Brille eines Type 2 Diabetikers betrachtet. Ein Type 1 muß Einzelwerte ganz anders bewerten als wir Type 2er

Du hast schon oft geschrieben, daß dir der HbA1c Wert unwichtig ist und deine Argumentation ist auch nicht grundfalsch. Es ist aber das einzige Mittel um überhaupt ein Maß für die Diabeteseinstellung zu haben. Ohne deine Statistiken und Auswertungen zu stark zu kritisieren sind Sie um keinen Deut besser als eine HbA1c Betrachtung. Beides hat Vor und Nachteile und sollten individuell einsortiert werden.

Offline Gyuri

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #12 am: August 21, 2023, 11:21 »
[…] Ein Type 1 muß Einzelwerte ganz anders bewerten als wir Type 2er[…]
Das mag (VIELLEICHT) für Einzelwerte zutreffen, die als "gesichert" gelten.

Wenn aber in einem Zeitraum ohne Einzelmessungen mit CGM ein Ereignis aufgezeichnet wird, hat auch der Typ 1 nichts zum aktuell Bewerten.

Bewerten bedeutet auch noch nicht "folgerichtig handeln"
Jetzt stelle man sich mal den Fall vor ein CGM zeigt so einen Verlauf auf, zu dem man nicht blutig gegen messen kann:

Ich (Typ 2) habe gar nichts gemacht, weil ich den Alarm irgendwie verschlafen habe.
Wäre ich wach geworden um den Unterzucker (falls es einer war) zu bemerken, hätte ich sicherlich eine Kleinigkeit gegessen. Hätte da ein Typ 1 was anderes getan? Bzw. was tut ein Typ 1 ohne CGM wenn er schläft? Da ist wohl kein Unterschied zwischen Typ 1 und 2.

Bisher gehe ich bei diesem Beispiel noch davon aus, dass da wirklich ein kurzer Unterzucker war.

Aber:
Wie Andy (Typ 1) vermutete, gab es nur einen Fehlalarm (Sensor in Muskelnähe).

Ich schreibe noch einmal: Wenn ich nichts von so einem Zacken weiß (Typ egal) kann ich gar nichts gegen das Ereignis machen, egal ob es wirklich statt gefunden hat.
Und wenn auch nichts weiter passiert (wie bei mir geschehen) war es eher gut, nichts zu tun.

Von daher ist es durchaus sinnvoll (mit einer geeigneten Software) solche Zacken, raus zu filtern.
In welchem Zeitraum ein Ereignis gefiltert wird/werden kann oder gar muss, hängt von vielen Faktoren ab. Das hat halt mit Statistik zu tun … mit der sich aber ein Anwender gar nicht rumplagen muss.
Jedenfalls geht weder einem Typ 1 noch einem Typ 2 etwas verloren.

Wer mit CLARITY (oder einer anderen Auswertesoftware) seinen Zuckerverlauf betrachtet, kann dies als Typ 1 genauso wie als Typ 2 tun … ohne Unterschied und auch ohne dabei an Statistik zu denken, die aber bei allen Betrachtungen mit eingebaut wurde … von Programierern, die sicherlich mehr über Statistik wissen als ich.

Und noch mal:
mit dem HbA1c hat das überhaupt nichts zu tun, weil dieser Wert chemisch über einen längeren Zeitraum ermittelt wird, in dem ein einzelner kurzer Zacken überhaupt keine Rolle spielt.
Aber auch diesen Langzeitwert könnte man mit statistischen Regeln erklären.
In CGM-Sytemen wird dieser Wert ja auch (statistisch) hochgerechnet und als "geschätzten HbA1c" oder auch als "GMI" angeben. Und auch das gilt dann für Diabetiker verschiedenen Typs.


Ich meine, ein Typ1 macht überhaupt nichts anders als ein Typ2.  :wech:
Er hat nur oft andere Verläufe die andere Maßnahmen erfordern.
In Zeiten vor CGM waren diese Maßnahmen anders, wenn z.B. viel öfter gemessen werden musste.
Jetzt, mit CGM könnte man ganz andere Strategien entwickeln …

Ich fürchte nur, viele Typ1er sind halt noch viel zu sehr auf alte Strategien eingefahren, die sie ohne CGM tunlichst befolgen mussten. Hingegen hatten es Typ2er meist etwas leichter, weil so manch kleiner Fehler locker verziehen werden kann.

Meine Strategie (und nicht nur meine) lautet: "vorausschauend" Reagieren. Und das kann bei Typ1 auch nicht schaden.  :zwinker:
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Andi

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #13 am: August 21, 2023, 11:27 »
[HbA1c] Es ist aber das einzige Mittel um überhaupt ein Maß für die Diabeteseinstellung zu haben.

Der HbA1c geht aber nicht auf die Schwankungen ein, die bei punktuellen Messungen u.U. nicht betrachtet werden können.

Wer mit einem CGM unterwegs sein darf, da wird eben neben dem HbA1c auch die TIR betrachtet. Das ist in den Augen meines DIA-Doc wichtiger als der HbA1c.

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Offline Kladie

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #14 am: August 21, 2023, 19:43 »
Hallo Andi,

Da ich nur blutig messe ist eine TIR bei mir schlecht zu ermitteln und kann ausserdem manipuliert werden. (Nur messen wenn kein Extremwert erwartet wird) Der HbA1c dagegen ist nicht manipulierbar.

Der TIR ist natürlich besser geeignet um Folgeschäden möglichst zu vermeiden und wer ein CGM nutzt hat damit sicher eine gute Methode zum Dia Management. Leider hat bei mit das Libre fast permanent zu tiefe Werte angezeigt und dann ist die TIR auch nicht das gelbe vom Ei.







Offline Andi

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #15 am: August 22, 2023, 10:57 »
Hallo Kladie

Da ich nur blutig messe ist eine TIR bei mir schlecht zu ermitteln und kann ausserdem manipuliert werden. (Nur messen wenn kein Extremwert erwartet wird)

Ja, TIR mit punktuellen Blutigmessungen, das klappt leider nicht.

Der TIR ist natürlich besser geeignet um Folgeschäden möglichst zu vermeiden und wer ein CGM nutzt hat damit sicher eine gute Methode zum Dia Management.

Ob sich Folgeschäden besser vermeiden lassen, kann ich nicht wirklich abschließend beurteilen.
Seit ich mit ABBOTT-Sensoren unterwegs bin, greife ich früher und beherzter ein, sollte ich mich bei Dosierung der KH/IE vertan haben. Wichtig ist aber auch, sich nicht verrückt machen zu lassen.
Seit ich den BZ noch auf der Uhr habe, konnte ich die TIR deutlich verbessern und liegt etwa bei 87%. Ausrutscher, sei es nach oben oder unten, sind weniger geworden und auch weniger stark.

Leider hat bei mit das Libre fast permanent zu tiefe Werte angezeigt und dann ist die TIR auch nicht das gelbe vom Ei.

Ja, wenn der Sensor nicht richtig in der Haut sitzt, dann gibt es leider diese Abweichungen. Seit dem FSL3, den ich nun seit Jahresbeginn nutze, passen die Werte eigentlich recht gut. Der jetzige Sensor, deswegen ist der Thread eigentlich entstanden, ist der zweite in diesem Jahr, der zuweilen etwas rumzickt.

Und wie ich weiter am Anfang schon dargestellt habe, nutze ich die originale APP von Abbott nicht mehr:
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JugGluco startet und liest mir den Sensor. xDrip übernimmt die Werte, die ich noch justieren kann. xDrip hat einen eigenen Webserver, der die Daten für meine SmartWatch bereit hält.
Meine Angaben zu KH und IE pflege ich in xDrip, weil ich dort eine schöne grafische Vorhersage angezeigt bekomme. Das ist die lila Kurve im ersten Posting.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Abbott - FSL3-Sensor - Wenn es mal wieder pfeift 😀
« Antwort #16 am: August 29, 2023, 10:54 »
Dass der Sensor gerne mal (das machen nicht alle) einen Unterzucker-Alarm auslöst, ist hinlänglich bekannt, wenn man drauf liegt. (Compression-Low)
Das funktioniert wohl beim jetzigen Sensor auch, wenn es eher etwas Kalt ist, wie heute im klimatisierten Büro meiner Bank  :rotwerd:

Klar, da liegt ja beiden die gleiche Physis zugrunde: Durchblutung ist gedrosselt.

Ob das jetzt durch Kompression kommt (wenn man auf eine Körperstelle Druck ausübt) oder der Körper durch Kälte sein Blut zentralisiert ist für das Ergebnis weniger relevant.

Viele Grüße
Jörg
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