Autor Thema: Umstellung von Levemir aus Tresiba  (Gelesen 14980 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #50 am: November 22, 2022, 11:52 »
Vielleicht bin ich zu anspruchslos - ich hab (bis zur nächsten Vorstellung in Oggys BZ Kino) im Moment mein Ziel erreicht

Das sehe ich nicht als zu anspruchslos.
Ich war vorher auch drauf aus, meine Werte immer schön unter 140 zu halten. Das hab ich auch hingekriegt, aber dann stresst es mich schon ziemlich, da ständig auf der Hut zu sein.
Aber dann hab ich mir gedacht "Du bis nun mal Diabetiker, da kann der Glukosewert schon mal höher liegen".
Der kann ja selbst bei einem Nichtdiabetiker schon mal um die 160-180 liegen. (je nachdem, was er gegessen hat und wann er misst).

Ich denke, man sollte sich nicht zu sehe auf irgendwelche Werte versteifen, sondern auch das große Ganze betrachten.
Und wenn Dein Ziel ist, zufrieden zu sein, dann passt das schon.  :super:

Viele Grüße
Jörg

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Offline Gyuri

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #51 am: November 23, 2022, 10:06 »
Hallo
Gyuri - ganz ehrlich - ich weiß nicht, worauf Du rauswillst :haeh:
[…]
Das war überhaupt keine Kritik an dir!
Den Begriff "Korrektur" muss ich auch relativieren, nachdem Jörg das hier richtig stellte.
 :rotwerd: Für mich ist halt jede Veränderung eine "Korrektur", auch die von lang wirkendem Insulin.

Dann versuchte ich nur aufzuzeigen, dass ich ganz ohne Korrekturen hin komme, sieht man mal davon ab, dass ich mein Lantus von 20 auf 24 I.E. erhöhte, weil mir FSL2 (fast) immer zu niedrige Werte vorgaukelte (inkl. Fehlalarme) ich aber noch weiter runter musste, damit sich die Langzeitwerte vom Labor wieder anglichen.

Es stellte sich nach meinem Wechsel zu Dexcom heraus, dass ich mit meinem Lantus jetzt ganz gut liege …

Experimente mit dem Spritzzeitpunkt von Langzeitinsulin habe ich mit mäßigem Erfolg hinter mir.
Ich führe jeden ungewollten Hügel auf einen Fehler mit dem Bolus und den KE zurück und versuche es in Zukunft besser zu machen. Das klappt bei mir ganz gut, nur bei meiner Frau bekomme ich das nicht hin. Ich habe bei ihr einfach die KE in ihrer Höhe und in der zeitlichen Auswirkung viel zu wenig im Griff.
Bei ihr bin ich jetzt auch am Überlegen, dass ich ihren Verlauf erst in eine gerade Linie bekomme, egal wo diese Linie liegt. Jetzt sind wir bei einem Tagesschnitt von ca. 200mg/dL  :kreisch:
Erst wenn ich die Schwankungen noch etwas minimieren kann, werde ich VIELLEICHT ihr Lantus (welches sie auf zwei Injektionen über den Tag verteilt bekommt) erhöhen, in der Hoffnung, dass der Verlauf dann runter kommt.

Leider ernte ich von Fachärzten immer nur Schulterzucken, was man denn mit ihr machen könnte. Nur gut, dass mir jetzt nicht mehr Vorhaltungen gemacht werden (wie schon geschehen) ich würde zu viel spritzen.

Das Eis wurde offensichtlich von Bad Mergentheim gebrochen, die genau meine verabreichten hohen Mengen übernahmen, und sogar noch leicht erhöhten. Deren ursprüngliche Einstellung funktionierte sogar die erste Zeit. Aber außerhalb des Krankenhauses ist das Leben halt doch "etwas" anders. :'(
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Gyuri

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #52 am: November 23, 2022, 10:13 »
[…]
Ich war vorher auch drauf aus, meine Werte immer schön unter 140 zu halten. Das hab ich auch hingekriegt, aber dann stresst es mich schon ziemlich, da ständig auf der Hut zu sein.
[…]
Das ist schon auch stressfrei zu schaffen  :zwinker: … wenn man "nur" zu vielleicht ≥70% im Zielbereich bleibt. Da darf man sich von einzelnen Ausreißern nicht verrückt machen lassen.

Das ist ja meiner Meinung auch der tiefere Sinn von permanenter Aufzeichnung!
Einen Durchschnitt kann ich jedenfalls nicht aus einzelnen Messungen erkennen.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #53 am: November 23, 2022, 12:07 »
Erst wenn ich die Schwankungen noch etwas minimieren kann, werde ich VIELLEICHT ihr Lantus (welches sie auf zwei Injektionen über den Tag verteilt bekommt) erhöhen, in der Hoffnung, dass der Verlauf dann runter kommt.

Wenn bei mir mal was aus dem Ruder läuft, dann checke ich als erstes, ob meine Basalversorgung stimmt.
Auf einem morastigen Grund kann man ja auch kein gerades Haus errichten :zwinker:

Da wird sie dann aber um ein paar Basaltests nicht herumkommen...

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #54 am: November 23, 2022, 13:42 »
[…]
Da wird sie dann aber um ein paar Basaltests nicht herumkommen...

Viele Grüße
Jörg
Tja, da bin ich aber noch an keine Strategie geraten, der ich trauen würde.

In jedes Messergebnis fließen Wechselwirkungen von:
Bolus
Basal
KE
SEA oder ESA
und nicht zuletzt der GI der jeweils wechselnden Ernährung in einen Analyseversuch ein.  :gruebeln:
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Archimedes

Offline Rüdi

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #55 am: November 23, 2022, 21:50 »
Ich frage mich aber jetzt: Weshalb sollte sich die "Basalstruktur" überhaupt ändern... wodurch?

Gruß Rüdi

Offline Gyuri

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #56 am: November 25, 2022, 11:09 »
Ich könnte mir vorstellen, dass bei so manchem die Basal-Strategie/-Struktur noch nie stimmte und man (gewollt oder unerkannt) im Grunde nur ständig am Bolus "rumkorrigiert".

Nachtrag:
Meine Frau spritzt nach einem Schema, bei dem sie "gezwungen ist", vor jedem Essen nicht nur für die (angenommenen) 50 Gramm KH zu spritzen, sondern auch für prä-Abweichungen vom Zielbereich mit einer kleinen Menge (z.Zt. 3 I.E.) für jeden 30er Schritt. Des weiteren gibt es auch zwischendurch Korrekturen ohne Formel (einfach nach Gefühl) wenn sie plötzlich ≥ 300 mg/dL angezeigt bekommt.


Die ganzen Insuline, die man sich über den Tag so verabreicht, werden ganz sicherlich auch Wechslwirkungen auf die Verlaufskurve haben. Und so weiß man überhaupt nicht, welches Insulin wann was macht.

Eine Möglichkeit (könnte ich mir vorstellen) wäre es, für einen bestimmten Zeitraum nur noch gleichartige Lebensmittel in Menge und GI zu konsumieren. Aber ich fürchte, sobald man seine Ernährung umstellt, ist es mit der "guten" Einstellung wieder vorbei.

Ich glaube, schon darum werden Langzeitinsuline mit sehr gerader Wirkkurve bevorzugt. Da spielt es dann (theoretisch) keine Rolle mehr, wann man es spritzt - nur "gleichmäßig" sollte es sein.

Und genau das wollte ich bei meiner Frau versuchen. Allerdings kann ich nicht darauf hoffen, dass sie die Einsicht hat, auf Aktionen zu verzichten, die den Tagesverlauf durcheinander bringen. Und darum muss ich bei ihr zuerst mit Fiasp versuchen eine möglichst gerade Durchschnitt-Linie (Median) zu bekommen um diese dann mit Tresiba anzuheben … oder eher zu senken, in der Hoffnung dass man so Tresiba optimal (für eine gewisse Zeit) einstellen kann um dann erst wieder an der Fiasp-Schraube zu drehen.
An zwei oder mehr Schrauben gleichzeitg drehen wird nicht klappen … jedenfalls nicht bei meiner Frau.  :nein:
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Archimedes

Offline Andi

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #57 am: November 25, 2022, 13:19 »
Ich glaube, schon darum werden Langzeitinsuline mit sehr gerader Wirkkurve bevorzugt. Da spielt es dann (theoretisch) keine Rolle mehr, wann man es spritzt - nur "gleichmäßig" sollte es sein.

Um das noch flacher hinzubekommen, kann man (bei Basalinsuline mit ~24h Wirkzeit) zwei Hälften spritzen. Also etwa um 10:00 Uhr und um 22:00 Uhr.
Das gleich Spielchen könnte man auch in drei Teilen veranstalten.

Nur, das bringt keinerlei Vorteil, wenn der Anwender einen Basalbedarf hat, der über 24 Stunden gesehen keine gleichbleibende Basalrate hat.

Nicht umsonst ist einem pflichtbewußter Diabetiker bekannt, dass zuerst mit Basaltests diese Komponente (Basalrate) passen muß, bevor man sich Gedanken über mögliche Änderungen der KH-Faktoren macht.
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
                                                        `---> GARMIN Fenix6PRO ==> BZ Live ist für mich! ;D

Offline Oggy

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #58 am: November 25, 2022, 13:28 »
Um das noch flacher hinzubekommen, kann man (bei Basalinsuline mit ~24h Wirkzeit) zwei Hälften spritzen. Also etwa um 10:00 Uhr und um 22:00 Uhr.
Das gleich Spielchen könnte man auch in drei Teilen veranstalten.

Da muss ich jetzt mit aller Vehemenz widersprechen - mit Tresiba klapp das ganz und gar nicht - das war ja auch meine Strategie.
Man bastelt sich Basalüberlappungen, die einen in Hypo und Gegenregulation treiben - also nicht einen - eher mich.
Vom Splitten von Tresiba rate ich ab - aber:
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Offline Gyuri

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Re: Umstellung von Levemir aus Tresiba
« Antwort #59 am: November 26, 2022, 11:30 »
[…] - aber:
Jedem Sein DM ::)
So ähnlich schrieb ich es ja auch schon.    ;)
:gruebeln: Na ja, mir ist schon klar, dass praktisch jeder einen anderen Diabetes hat, oder dass er sich verschieden auswirken kann.

Dennoch, Andi schrieb z.T. genau das, was ich an mir und meiner Frau auch schon beobachtete.

Nur ist mir nicht ganz klar, …

Zitat
…, dass zuerst mit Basaltests diese Komponente (Basalrate) passen muß, …

… wie die Rahmenbedingungen für Basaltests aussehen müssen, um sicherzustellen, dass die Bolusraten in der Basal-Testphase zu keinen Störungen führen, die dann die Basalrate in Frage stellen könnten.  :gruebeln:
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