Autor Thema: Cortison zu erwarten  (Gelesen 11899 mal)

guest3322

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #30 am: Oktober 24, 2019, 12:00 »
Zitat
Ich kannte mal einen DM2er, bei dem sich der DM2 erst durch eine Cortisontherapie manifestierte. Der war wohl vorher schon in einem prädiabetischem Stadium und dann hat der Cortisonhammer den Stein erst ins Rollen gebracht.

Ich kenne das auch. Hatte den BZ über 20 Jahre mit mit angepasster Ernährung und etwas Bewegung/Sport ohne Probleme im Griff.
Dann kam ein arger Bandscheibenvorfall, der monatelang mit Cortison behandelt wurde, das war dann der Beginn der Tabletteneinnahme. Nach fünf Rückenoperationen sind die Schmerzen immer noch da und die die Ärzte wissen ja nichts anderes als Cortison zu spritzen. Immer mehr bin ich der Meinung, dass das Gesundheitswesen den Menschen mehr schadet als es nötig wäre.

Offline Gyuri

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #31 am: Oktober 24, 2019, 12:35 »
Wer oder was hindert dich, dir einen Diabetologen zu suchen, der bereit ist, dir Insulin zu verschreiben?

Sagen wir mal so: wer oder was informiert dich, dass man da den Entgleisungen mit Insulin vorbeugen kann?
(…)
Diese "Information" fehlt mir natürlich komplett. Ich ging aber davon aus, dass Renato durchaus Recht haben könnte, weil man ganz sicher mit Insulin viel feinfühliger auf Extremwerte reagieren kann als mit irgend welchen Tabletten (die nahezu alle höhere Halbwertszeiten haben) … vorausgesetzt man weiß, was man mit Insulin steuert/regelt.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

guest3322

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #32 am: Oktober 24, 2019, 17:58 »
Zitat
Wer oder was hindert dich, dir einen Diabetologen zu suchen, der bereit ist, dir Insulin zu verschreiben?

Natürlich hindert mich niemand auf Insulin umzusteigen.
Aber so lange ich mit relativ wenig Tabletten meinen BZ um 6 behalten kann, sehe ich keinen Grund dies zu tun.

In der Schweiz muss jede ältere Person ab 75 (bis vor kurzem ab 70) alle 2 Jahre eine verkehrsmedizinische Kontrolluntersuchung absolvieren, sonst darf er kein Fahrzeug mehr führen. Wird Diabetes festgestellt, muss man das alle Jahre machen und zudem alle nötigen Utensilien im Fahrzeug mitführen. Mein Hausarzt ist da bei dieser Untersuchung sehr kulant und sagt mit einem HbA1c von 6 ist man kein Diabetiker.  ;)
Dass ich immer mehr Mühe habe mit diesen Cortisonspritzen, besonders wenn man noch Depots anlegt, ist mein Problem.

Da hier fast alle Teilnehmer Insulin spritzen und sich die Diskussionen dadurch in diesem Rahmen halten, wollte ich mal die Diskussion auf DM2 und Cortison bringen.

Offline Joerg Moeller

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #33 am: Oktober 25, 2019, 11:14 »
Da hier fast alle Teilnehmer Insulin spritzen und sich die Diskussionen dadurch in diesem Rahmen halten, wollte ich mal die Diskussion auf DM2 und Cortison bringen.

Ja, das ist da ein besonderes Problem. Ich kenne zwar das Cortison-Regelwerk von Dr. Teupe, aber ob man das auch ohne Anpassungen für DM2 anwenden kann weiß ich auch nicht. Gleiches gilt auch für den Cortison-Rechner, der auf den Teupe’schen Regeln beruht: https://www.alexeberth.bplaced.net/wordpress/insulindosisanpassung-bei-cortison/

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #34 am: November 06, 2019, 10:10 »
Altes Thema, ich belebe es trotzdem noch einmal kurz wieder.

Ich habe noch eine Ergänzung. Mittlerweile bin ich bei Tag 23 einer Cortisonbehandlung mit Tabletten. Diese wurde (ich vermute, wie immer) mit hoher Konzentration begonnen und danach "ausgeschlichen". Und in meinem persönlichen Fall ist der Rechner gut, aber noch nicht ideal.

Bei 20 mg Prednisolon war die errechnete Dosis etwas zu niedrig. Ich habe 8 der 10 Tage mit hohen Resistenzen bis in den Nachmittag und Abend gekämpft.
Bei 10 mg Prednisolon lag der Rechner fast ideal richtig.
Bei 5 mg Prednisolon errechnet die Webseite die selbe Insulinmenge wie für 10 mg. Dies war deutlich zu viel.

Meiner Ansicht nach ist es wichtig, die Resistenz aus Corisonbehandlung nicht zu unterschätzen. Ich hätte gleich am zweiten Tag die Insulindosis deutlich erhöhen müssen. Ebenso gilt, dass die veränderte Tagesgesamtmenge tatsächlich eine Rolle spielt. Am dritten Tag (dann, wenn die Resistenz am Nachmittag halbwegs unter Kontrolle ist) sollte man den Rechner erneut bemühen.

Ich fühle mich jetzt ganz gut in der Lage mit Cortison zu arbeiten - nach Murphy werde ich es vermutlich mehrere Jahre nicht mehr brauchen und alles vergessen.

Offline Joa

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #35 am: Dezember 04, 2020, 02:28 »
Hallo ihr Lieben beisammen,

ich bin mal wieder auf diesem Thread gelandet, der sich seit meiner letzten Heimsuchung noch weiterentwickelt hat.

Da hier fast alle Teilnehmer Insulin spritzen und sich die Diskussionen dadurch in diesem Rahmen halten, wollte ich mal die Diskussion auf DM2 und Cortison bringen.

Dazu mein Gedanke, dass Dr. Teupe mal berichtete, dass er das Cortisin-Schema selbst an eigenem Leib anwendet.
Er ist zwar weder Typ1 oder 2 Diabetiker, steht aber angelegentliche aufgrund anderer Schwierigkeiten unter hochdosierte Cortison-Therapie.

Er meinte, dass das Prinzip der Resistenzvermeidung zum Schutz der Beta-Zellen auch bei Nichtdiabetikern von Nutzen sein könnte.
Somit sollte das wohl erst bei T2D sinnig sein?

Wer es vorsicht angeht könnte wohl mit reduzierten Insulinmengen starten? Wer sich traut geht volle Kanne ran und hat ausreichende Mengen schneller
Kohlehydrate  (und Teststreifen) griffbereit, da Vorsicht bekanntlich die Mutter der ....  :)

Gruß
Joa


Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: Cortison zu erwarten
« Antwort #36 am: Dezember 04, 2020, 11:18 »
Er meinte, dass das Prinzip der Resistenzvermeidung zum Schutz der Beta-Zellen auch bei Nichtdiabetikern von Nutzen sein könnte.

Da stimme ich mit ihm überein, zumal mir ein Diabetiker im Gedächtnis geblieben ist, bei dem der Diabetes erst nach einer hoch dosierten Kortisontherapie entstanden ist.

Das Problem dürfte nur sein einen Arzt zu finden, der einem Nicht-Diabetiker Insulin verschreibt.

Viele Grüße
Jörg
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