Diabetesfragen > Theorie
BZ und CGMS bei reiner Korrektur (ohne Mahlzeit)
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Kladie am Oktober 20, 2020, 23:06 ---Die 50 IE sind einfach mal ein Wert, den ich geschrieben habe ohne zu wissen ob er realistisch ist oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Ja, kann durchaus vorkommen, wenn man eine erhöhte Insulinresistenz hat. Für solche Diabetiker hat man ja extra U500 Insulin entwickelt: https://clinical.diabetesjournals.org/content/30/2/86
Viele Grüße
Jörg
Kladie:
--- Zitat von: Joerg Moeller am Oktober 21, 2020, 11:00 ---
--- Zitat von: Kladie am Oktober 20, 2020, 23:06 ---Die 50 IE sind einfach mal ein Wert, den ich geschrieben habe ohne zu wissen ob er realistisch ist oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Ja, kann durchaus vorkommen, wenn man eine erhöhte Insulinresistenz hat. Für solche Diabetiker hat man ja extra U500 Insulin entwickelt: https://clinical.diabetesjournals.org/content/30/2/86
Viele Grüße
Jörg
--- Ende Zitat ---
Dieses U500 Insulin ist natürlich nur für diese Diabetiker, die ständig mit solchen Werten zu tun haben. Bei mir ist es wie bei Gyuri: Solche Werte erreiche ich nie, weil ich mich niemals so verschätzen könnte daß ich wesentlich höher als 200 mg/dl komme. Entsprechend habe ich auch noch nie mit 50IE herumexperimentiert.
Der Unterschied zwischen uns ist eben, daß ich als Type 2 mehrere Stunden vor einem solch hohen Wert aktiv werden muss und dann eben aufs korrigieren verzichten kann. Dank Eigeninsulin werden spätere, trotzdem erhöhte Werte auch ohne rechnen und Korrektur wieder normal.
SCHM spricht Basalratentests als Voraussetzung seines Tests an. Ich denke da geht man meist von einer Type 1 Situation aus und die sind für mich entsprechend wertlos weil die variable Menge Eigeninsulin aussen vor bleibt. Ich habe das mit trial and error durchgeführt. Mir ist schon klar, daß Du und andere Diabetologen das anders sehen aber damit muss und kann ich leben.
Gyuri:
Geht mir ähnlich…
--- Zitat von: Kladie am Oktober 21, 2020, 14:38 ---(…) Dank Eigeninsulin werden spätere, trotzdem erhöhte Werte auch ohne rechnen und Korrektur wieder normal.
(…)
--- Ende Zitat ---
Ich musste nicht lange suchen um derartige Ereignisse (die bei mir NICHT die Regel sind) gleich zweimal an einem Tag zu finden.
Ich spritze immer unmittelbar vor dem Essen ohne SEA (grüne Spritze) und trage die KHGramm immer nach dem Essen ein (gelber Apfel).
Eine Stunde nach dem Frühstück war der Pik (ungesehen) bei 225mg/dL und bis ca. 10 Uhr war wieder alles OK.
Mittags war das etwas anders. Rindersteak mit Gorgonzolasoße und Bandnudeln, reichlich! Da gab es erst mal einen kleinen Hügel (Wirkdauer von Fiasp?) im Zielbereich und nach drei Stunden (für mich wieder unbemerkt) bei 204mg/dL … und baute sich dann wieder ganz von allein ab.
Wäre das IMMER so, würde ich mir überlegen, vielleicht doch kein so schnell (und kurz) wirkendes Insulin wie Fiasp zu spritzen. ABER das ist nicht die Regel, wie ich an meinen übrigen Verläufen gut erkennen kann.
Mit "hochgenauen" einzelnen BZ-Messungen würde ich nie und nimmer derartige Auswirkungen beobachten können. Für mich Grund genug mich voll auf mein FSL zu verlassen. :super:
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Kladie am Oktober 21, 2020, 14:38 ---Der Unterschied zwischen uns ist eben, daß ich als Type 2 mehrere Stunden vor einem solch hohen Wert aktiv werden muss und dann eben aufs korrigieren verzichten kann. Dank Eigeninsulin werden spätere, trotzdem erhöhte Werte auch ohne rechnen und Korrektur wieder normal.
--- Ende Zitat ---
Ja, und dafür beneide ich euch 2er manchmal ein bisschen. Dafür habt ihr dann aber andere Baustellen als ein 1er.
--- Zitat ---SCHM spricht Basalratentests als Voraussetzung seines Tests an. Ich denke da geht man meist von einer Type 1 Situation aus und die sind für mich entsprechend wertlos weil die variable Menge Eigeninsulin aussen vor bleibt. Ich habe das mit trial and error durchgeführt. Mir ist schon klar, daß Du und andere Diabetologen das anders sehen aber damit muss und kann ich leben.
--- Ende Zitat ---
Nein, ich sehe das nicht anders. Das ist eben eine von diesen anderen Baustellen.
Und Trial&Error finde ich gar nicht mal so verkehrt. Ich berechne meine Boli mittlerweile auch nicht mehr stur nach Schema, sondern lsse mich mehr von meinen Erfahrungen leiten.
Ich hab z.B. festgestellt, dass ich bei einem Glukosewert X die Dosis Y spritzen muss, damit es wieder in den Normbereich geht, bzw. da bleibt. Ich hab diese Dosis dann mal in einen Korrekturfaktor umgerechnet und dabei festgestellt, dass der insgesamt nicht funktioniert. Bis zu einem gewissen Glukosewert wäre der okay, aber ab einer gewissen Höhe wäre es dann zu viel, da lande ich in einer Hypo.
Deswegen lasse ich jetzt meinen Bolusrechner in der Pumpe rechnen (dann ist da gleichzeitig auch Glukose und KH gespeichert) und passe das Ergebnis meinem Gefühl nach an. In ca. 98% der Fälle klappt es.
Das ist aber auch nicht die Vorgehensweise, die man gelehrt bekommt, aber warum sollte ich es ändern, wenn es funktioniert?
Ich kann halt nur nicht sagen "Weil es bei mir klappt, muss es bei jedem klappen". Ein bisschen persönliche Note ist doch aber auch okay.
Viele Grüße
Jörg
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