Was bei Hypos zu tun wäre wenn man sie aktuell hat, sollte so ziemlich jeder erfahrene Diabetiker wissen - oder?
In früheren Diabeteszeiten wurde mir schon des öfteren erzählt, dass z.B. ein hoher Frühwert davon kommen KANN, dass in der Nacht im Schlaf Unterzucker bestanden hat. Weil man das aber im Nachhinein nicht nachweisen konnte, ging ein ärztlicher Rat meist in die Richtung: im Zweifelsfall dafür Sorge tragen, dass man auf keinen Fall in Unterzucker kommen kann. Ich war da immer etwas skeptisch, Maßnahmen zu ergreifen dessen Notwendigkeit anzuzweifeln wären. Manchmal kontrollierte ich mitten in der Nacht meinen Zucker, fand aber praktisch nie so ein nächtliches Loch.
Jetzt mit Messsystemen wie FSL sollte dieses Problem weitgehenst gelöst sein, vorausgesetzt zwischen dem Scan vor und nach dem Schlaf liegen WENIGER als acht Stunden!
Dann wäre da noch die Unsicherheit mancher Anwender zu beachten, das System könne "extrem falsche Werte" anzeigen.
Ich weiß, dass es zu solchen Fehlern kommen kann, bin mir aber sehr sicher, dass MEIST nur der einzelne Scan fehlerbehaftet ist und die kontinuierliche Aufzeichnung außerhalb der Scan-Zeit eher weniger. Meine mir gesetzte Regel: auch ein offensichtlich falscher Einzelwert spielt im Grunde nur eine Rolle, wenn dadurch der Medianwert (z.B. über 7 oder 14 Tage) in diesem Zeitraum DEUTLICH neben dem Scan liegt.
Keine Regel ohne Ausnahme!
Vergangene Nacht stand ich gegen 3:15 auf (… weil die Blase drückte) und griff bei dieser Gelegenheit zu meinem Handy.
Alles wäre im "Grünen Bereich" bei dem, was ich vor dem Einschlafen um 0:30 hatte (109mg/dL) und eben auch um 3:15 (100mg/dL) doch zeigte mir das Profil eine deutliche Ünterzuckerung über eine Stunde an. Ich hatte absolut nicht den Eindruck, im Unterzucker zu sein.
Eine blutige Gegenmessung erbrachte 90mg/dL und ein Wiederholungsscann dann 99mg/dL.
Jedenfalls war das System (die Systeme) um 3:15 stabil und vertrauenswürdig.
Es könnte sein, dass ich ungünstig auf dem Sensor lag und er deshalb zu niedrige Werte ermittelte ODER dass ich wirklich im Unterzucker schlief, aber mit einsetzendem Harndrang (systematisch oder zufällig?) ein rascher Anstieg einsetzte.
Wissen tu ich wieder mal garnix.
Das Glas Milch mit Honig (geschätzt 20g KH) gönnte ich mir NICHT wegen Angst vor Unterzucker, sondern wegen gereizten Atemwegen, wie man sie bei Schlafapnoe schon mal haben kann.
Jetzt könnte ich noch in den "historischen Daten" im Excel nachforsten, wann und wo das Tal des Zuckerabfalls genau war. Aber…
was würde sich dadurch ändern?
Normal habe ich um die Zeit IMMER höhere "Normal-Werte".
Dieses Frage-Thema richtet mich an alle, die ähnliche Beobachtungen machen/gemacht haben und die hier schreiben wollen ob und was sie dagegen tun.