Autor Thema: Unbemerkte Hypos  (Gelesen 17990 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #70 am: Juni 25, 2021, 11:27 »
Ihr beklagt immer, das FSL lässt sich nicht an Blutzuckerwerte anpassen? In der Werbung für G6 steht in der empfohlenen Handhabung aus meiner Sicht nichts anderes.

Ja, stimmt, die sagen auch, dass man nicht kalibrieren muss. Dem gegenüber steht aber die Option, dass man kalibrieren (oder wie auch immer Du das nennen willst) kann!
Beim Libre muss ich immer dran denken, dass mein Glukosewert nicht *Anzeige* ist, sondern *Anzeige*+15.
Das nervt zum einen auf die Dauer und zum anderen kann es dazu führen, dass ich mal weniger korrigiere und einen höheren BZ in Kauf nehme, falls ich mal nicht dran denke.
Ich bin schon mit genug Folgeschäden gesegnet und sollte daher besonders auf eine normnahe Einstellung achten, um eine weitere Progredienz aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #71 am: Juni 25, 2021, 14:22 »
Ist schon kalibrieren, auch wenn Gyuri das nicht wahr haben will :) Wikipedia ist da wieder mal vergleichsweise gut ausgefüllt.

Dexcom G6 wäre für mich auch wieder der nächste Schritt - vor allem weil der Medtronicsensor so viel schlechter ist als Dexcom G4/5. Ich möchte geringe zufällige Abweichungen vom angezeigten Wert zum Blut und ich möchte keine kontinuierliche Drift der Messwerte über die Sensorlaufzeit zu falsch niedrig. Das konnte Dexcom deutlich besser als Medtronic. Ich meine es war auch deutlich besser als Libre 1, aber das ist so lange her - da traue ich ich ja kaum mehr was zu sagen.

Offline Andi

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #72 am: Juni 25, 2021, 15:29 »
Ist schon kalibrieren, auch wenn Gyuri das nicht wahr haben will :) Wikipedia ist da wieder mal vergleichsweise gut ausgefüllt.

Hättest mal den Wikipedia-Artikel gelesen  ;)

Kalibrieren tut nämlich keiner der hier Schreibenden/Lesenden  ;D

Wir vergleichen nur und beurteilen mögliche Unterschiede.

Und das was ich mittels DiaBox mache, ist ein Justierung ohne nachfolgender Kalibrierung im Sinne des Wikipedia-Artikels, den Du vorgeschoben hast.  8)
=> https://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrierung

Darf ich nun den Erbsenzählermodus hier als erledigt betrachten?

 :rotwerd:
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
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Offline Kladie

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #73 am: Juni 25, 2021, 19:37 »
Mir ist es egal wie andere kalibieren definieren. Wenn Gyuri es nicht als kalibrieren bezeichnen will dann  kann er es kalibrummen nennen. Entscheidend ist was Dexcom damit meint und da wird genau das gemacht was Joerg Moeller meint:
Die Anzeige des G6 Gewebezuckers wird der Anzeige einer blutigen BZ Messung angeglichen, damit diese elendige Kopfrechnerei unnötig wird.

Ob das G6 damit wirklich näher am BZ ist sei mal dahingestellt denn ich habe es mehrmals gemacht und nie ist es 100%ig gelungen. Die "Genauigkeit" ist aber trotzdem besser als beim Libre1/2.

Was beim Libre nicht passiert, ist die einstündige Meßunterbrechnung wenn Sender <----> Empfänger den Kontakt verlieren und der Sensor neu gestartet wird. Danach ist u. U. nämlich wieder ein erneutes kalibrummen notwendig.

Offline Gyuri

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #74 am: Juni 27, 2021, 18:10 »
(…)
Ich brauche keinen Hypo-Alarm. Die spüre ich auch im Schlaf sehr zuverlässig und bin dann schlagartig wach.
Was ich brauche ist ein Sensor, bei dem ich nicht ständig dran denken muss zu dessen Anzeige noch 10-15 mg/dL aufzuschlagen, um einen sauberen Bolus zu berechnen.

Viele Grüße
Jörg

 :super: Hypo-Alarm kann ich für mich genauso nicht brauchen, aus dem selben Grund.
Zur Beobachtung meiner Frau bräuchte ich diesen Alarm aber schon zur Sicherheit.
Aktuell ist ihr Alarm aber inaktiv weil ich beim Sensor aktivieren da was falsch machte.  :rotwerd:

Nun gibts öfter mal einen Scan, wenn eine Hypo möglich werden könnte. Umständlich aber für 2 Wochen mein "Problem".
Neulich, mitten in der Nacht:

Am 25.6. mussten wir einen "höheren" pp-Wert korrigieren und kurz danach war ein steiler Abfall erkennbar (man sah es im Nachhinein auch am Glukosewert-Verlauf bis 00:23)
Beim Scan um 00:27 wurde 69mg/dL gemeldet.  :kreisch:
Hätte der Alarm funktioniert, wäre er trotzdem stumm geblieben … denn erst wenn 15 Minuten lang ein niedriger Glukosewert aufgezeichnet wird, wird (normal) alarmiert.
Hier war NUR ein Einzel-Scan im niedrigen Bereich und noch niedriger, als er vom Verlauf (immer >80) aufgezeichnet wurde.
Meine Rede: ein einzelner Scan ist (immer) im Rahmen natürlicher Abweichungen "unzuverlässig".
Der vermeindliche Unterzucker meiner Frau taucht in keiner Statistik bei LibreView auf.
Bei längeren UZ-Aufzeichnungen hat das wohl andere (verschiedene) Möglichkeiten. Ich meine dann, dass es meist "kleine" Sensorfehler sind gegen die Abbott nichts wirklich machen kann.

Daraus leite ich für mich ab: Ich rechne zu den einzelnen Scan-Werten gar nie 10-15mg/dL weg.
Ich handle nicht mal aufgrund dieser "Schätzwerte" sondern orientiere mich IMMER an der Verlaufskurve. Und im Zweifelsfall (=sehr selten) will ich dann den BZ zu meiner Entscheidungshilfe wissen.

Ich vergleiche aber meine Werte des ZZW auf keinen Fall mit BZ-Werten - und darum geht es doch jetzt gerade?
Wer die ZZW-Messungen auf BZ umrechnet (justieren/kalibrieren/kalibrummen) begeht einen systematischen Fehler, weil es keinen direkten Bezug zwischen den Werten gibt.

Dies wurde bei FSL schon nicht verstanden und wird jetzt bei Dexcom G6 genauso nicht verstanden.
Und das obwohl beide Hersteller das Gleiche dazu verkünden.
Falls man beim G6 noch genauso die Werte "nachjustieren" kann, ist das aus meiner sicht inkonsequent. In deren Werbung steht eindeutig, dass nicht mehr "kalibriert" wird, sondern dass man im Zweifelsfall blutig messen möge. Und auch bei Abbott kann man das schon immer so lesen.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Gyuri

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #75 am: März 04, 2023, 18:42 »
… hat jetzt nur indirekt und theoretisch mit Hypo zu tun,

passt aber schon irgendwie hier her. Ich wollte jetzt kein neues Thema eröffnen.

Meine Frau war gestern mal wieder "nicht zu bändigen", was ihren Heißhunger auf Süßes betrifft.  :boah:

Ich bemerkte schon am Nachmittag, dass sie heimlich größere Mengen an Süßem von ihrem Taschengeld kaufte, wollte aber im Laden kein großes Theater  :moser: machen.

Vor dem Abendessen war ihr "Nüchtern"-Level schon eher über der obersten Grenze, sie spritzte dann "normal" mit einer kleinen Korrektur, wie es mit der Diabetologin abgesprochen ist.

Aber NACH dem Abendessen passte ich zu wenig auf, was sie vor dem TV so anstellte.  :rotwerd:



Der arkustische Alarm (vorher nur ein Vibrieren) löste nach 20 Uhr aus mit der Meldung "HI"  :kreisch: und weiter stark steigend.
Ich war "leicht sauer" weil ich es ja vorhersagte und sie nicht reagierte :poeh: und beschloss (was sicherlich falsch ist) zu sagen, sie solle selbst zusehen, wie sie da wieder runter kommt.
Na ja, das war für sie nicht das erste mal mit solchen Werten …
Um 22:36 erbarmte ich mich dann doch  :hilfe: (ich dachte schon an einen Notarzt … ) und verabreichte ihr erst mal "über den Daumen gepeilte" 30IE Fiasp.

Ab ca. 23 Uhr war die 400er Marke unterboten und es ging "rasend schnell" runter.
Um Mitternacht waren wir bei unter 250mg/dL und es sah noch nicht nach einem Ende des "Absturzes" aus.

Hätten wir jetzt nicht das G6 zur permanenten Überwachung, ich hätte ihr vorsichtshalber Traubenzucker verabreicht - oder laufend blutige Messungen durchgeführt. So konnte ich aber doch schlafen. Spätestens der eingestellte Alarm (nachts!) < 80mg/dL würde mich schon wecken. So schlief ich bis ca. 9 Uhr ungestört aus. Mein "Follow"-Handy verriet mir ihren Wert von ca. 220mg/dL.
Im Nachhinein konnte ich den Verlauf von 00:00 bis 09:00 sehen und feststellen, dass der Spuk gegen 02:34 mit 129mg/dL ein Ende fand.

Ein Hypo gab es also entgegen aller Befürchtungen nicht.

Ich glaube aber, hätte ich so einen Wert >400mg/dL gehabt und hätte ich daraufhin 30IE Fiasp gepritzt - ich hätte ganz sicher aufstehen müssen um mit Traubenzucker gegenzusteuern.

Erfahrungsgemäß geht mein Verlauf auch OHNE KORREKTUR steil hinunter … bis an die Grenze meist über 70 mg/dL. Fehlalarme, wie ich sie mit FSL2 hatte und die ich mit blutigen Messungen überprüfen musste, hatte ich mit G6 SEHR WENIGE. So stört es mich auch überhaupt nicht, dass G6-Messungen und blutige Messungen bei starken Veränderungen ZEITGLEICH nicht übereinstimmen.
« Letzte Änderung: März 04, 2023, 23:38 von Gyuri »
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Archimedes

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #76 am: März 05, 2023, 15:14 »
[…]
Erfahrungsgemäß geht mein Verlauf auch OHNE KORREKTUR steil hinunter … bis an die Grenze meist über 70 mg/dL. […]

Ich habe im CLARITY mal etwas zurück geschaut und dabei drei solche Begebenheiten (zu verschiedenen Zeiten) gefunden.
??? Wie es am 28.1. um 10:49 zu 5 IE kam? Ich kann nur vermuten, ich spritzte um 10:25 für 6 KE, bemerkte aber um 10:49 dass es wohl eher 7 KE (oder etwas mehr) werden. Normal habe ich fürs Frühstück den Faktor 4 (sonst immer 3). Weil ich aber schnell bei über 200 mg/dL war, rundete ich von 4 auf 5 IE auf.



In Zeiten vor FSL und G6 hatte ich so etwas auch schon beobachtet, konnte es aber mit meinen wenigen blutigen Messungen nicht so richtig belegen. Damals riet man mir öfter mal zu einem längeren SEA.  :gruebeln: Bei Fiasp? Dann hätte die Wirkung sicherlich schon vor dem Essen nachgelassen … und die Kurve wäre hochgeschossen, aber VIELLEICHT nicht mehr zurück gegangen.

Passieren tut so was meist, wenn ich mich nicht um einen GI kümmere ( 8) muss auch mal sein).
Bei meiner Frau sieht die Erholung nach so einem Berg immer wie eine "Hochebene" aus … außer man hält sich nicht an zaghafte Korrekturen. Nicht kleckern - sondern klotzen!
bis zu 50 IE Fiasp hatte ich ihr schon gespritzt und es hat sich meist nur wenig verändert.  :rotwerd:

Die Diabetologin hat dafür eine "ganz einfache Erklärung". Die Frau hat eine ausgesprochen ausgeprägte >>> Insulinresistenz <<< .
:trost: Da helfen viele IE nur bedingt. Eine ausgewogene Ernährung UND körperliche Betätigung wären da nötig.
Leicht gesagt …
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Archimedes

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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #77 am: März 14, 2023, 13:20 »
Damals riet man mir öfter mal zu einem längeren SEA.  :gruebeln: Bei Fiasp?

Warum nicht? Wie das genau wirkt, bestimmt ja nicht der Name, sondern die Glukose-Kurve.
Schau dir doch mal diese Seite an: https://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/resorption.html

Wenn ich schnell runterkommen will, spritze/pumpe ich nicht 1x30 IE, sondern lieber 3x10 IE.
Wenn es mal länger dauern soll (wie letztens, als ich über Nacht auf einmal ohne Pumpe dastand, dann spritze ich 26 IE in einer Dosis.
(Damit bin ich dann morgens auch mit 102 rausgekommen)

Viele Grüße
Jörg
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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #78 am: März 15, 2023, 18:20 »
Darüber hatten wir schon mehrfach diskutiert … und ich halte es schon für möglich, dass es bei manchen klappen könnte.

Aber ich spritze GRUNDSÄTZLICH nicht hinterher!  :nein:
Ich spritze IMMER unmittelbar vor dem Essen die Menge, KE(geschätzt) * Faktor (zur Tageszeit passend) = IE

Mein aktueller AGP der letzten 14 Tage sollte mir Recht geben
… und nicht nur weil mein "GMI" bei 6,5% liegt.  :zwinker:


(click to show/hide)
Es ist ja auch bei mir so, dass so ein Buckel, der sich selbst wieder "verflüchtigt", nicht regelmäßig stattfindet. Die gezeigten drei Begebenheiten waren die einzigen von Januar bis Ende Februar.

Meistens klappt es ja mit meinen Verläufen und dann wäre eine Strategie gegen einen Buckel, den es meist nicht geben wird,  nicht  zielführend. Und in ein paar Selbstversuchen konnte ich auch keine andere Wirkung durch fraktionierte Spritztechnik erkennen. Nun gut, die Versuche haben keine statistische Aussagekraft. Aber meiner Frau trage ich das immer wieder auf … weil es da auch viele Gelegenheiten dazu gäbe. Auch da kann man sicher kaum von Erfolg sprechen. Leider!
« Letzte Änderung: März 15, 2023, 18:42 von Gyuri »
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Re: Unbemerkte Hypos
« Antwort #79 am: März 16, 2023, 08:08 »
Meistens klappt es ja mit meinen Verläufen und dann wäre eine Strategie gegen einen Buckel, den es meist nicht geben wird,  nicht  zielführend.

Den SEA muss man ja auch nicht immer anwenden, sondern nur bei Mahlzeiten, bei denen er erforderlich ist.

Darum geht es in einer Diabetes-Therapie: rausfinden, was passiert, wenn man XYZ isst oder macht und wenn der Glukosewert dann nicht da ist, wo er sein sollte, eine entsprechende Änderung der therapeutischen Maßnahmen entwickeln. So hab ich damals meine morgendlichen Anstiege nach dem Aufstehen in den Griff gekriegt, bevor ich wusste, dass es bei anderen auch vorkommen kann und die dann einen sogenannten 'Morgengupf' spritzen/pumpen.

Und heutzutage mit Sensor geht das noch einfacher als damals mit BZ-Messungen.
Es gibt nur sehr wenige Diabetiker, bei denen der BZ jedes Mal anders reagiert. Bei den allermeisten gibt es Gesetzmäßigkeiten, die man rausfinden kann.

Viele Grüße
Jörg
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