Danke den Rechner kenne ich.
Mein Problem ist die schwankende Basis, die bei mir vorliegt. Vielleicht sind einfach nur meine Gedankengänge falsch. Ich versuche es mal zu erklären.
Cortison oral -> erhöht dir Resistenz enorm -> Der Prozess dauert bei mir ca. 8- 12 Std. nenne ich Cortisonphase
Bis vor kurzem funktionierte der Blutzuckerabbau außerhalb der Cortisonphase noch richtig gut. Ich ging mit einem BZ von ca. 70-75 mg/dl ins Bett, ich nenne es Basisline. Gegen 5 Uhr morgens nehme ich eine 10 mg Prednisolon. Der nüchtern BZ liegt dann bei 125-130. In Kombi mit Metformin konnte ich auch in der Cortisonphase diabetikergerecht essen. Damit meine ich moderate Mengen, glykämischen Index berücksichtigen. Damit konnte ich ein HBA1 von 6,0 halten, teilweise auch niedriger. Das funktionierte ca. 5 Jahre so.
Jetzt habe ich seit einiger Zeit das Problem, dass meine Basisline nicht mehr bei 70-75 liegt, sondern bei 125-130. Dazu kommt die tägliche Aufstockung durchs Cortison. Das endet meist in Werten zwischen 165-180 nüchtern. Wenn ich jetzt moderat frühstücke, glykämischen Index beachte, bin ich trotzdem deutlich über 200. Metformin bringt, wenn überhaupt 10-15 mg.
Zum Nachmittag hin bin ich dann auf meiner "neuen" Basisline, meist ein 120er Wert. 2 stellige Werte habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Jetzt gibts 2 Möglichkeiten bei gleicher Mahlzeit. Ich bleibe bei dem Wert und gehe damit ins Bett. Oder er schießt mir wieder bis 160-170 hoch. Wenn er hoch schießt, kann ich zum Abend hin den Wert mit Metfformin auf ca. 130-135 drücken.
Und dann beginnt am nächsten Tag das Spiel von vorne. Ergebnis: Mein HBA1 rutscht deutlich nach oben, liege zwischen 7,0 und 7,5. Das gefällt mir gar nicht, zumal das mit Sicherheit nicht das Ende der Fahnenstange ist und ich um in dem Bereich zu bleiben, streng low carb lebe, morgens esse ich meist schon nichts mehr weil mir beim Anblick meines BZ-Wertes der Appetit vergeht. (Ja ich weiß, dass ist nicht gut, aber die Psyche hat irgendwo auch noch ein Wörtchen mitzureden.)
Hinzu kommt, dass ich auch noch andere Probleme habe die berücksichtigt werden müssen. Z.B. Die Galle zickt herum. Ergo kann ich nur sehr moderat Fleisch etc.
als Sättigungsbeilage einsetzen. Das macht das low carb dann ziemlich unerfreulich.
Jetzt muß ich die Kurve zum Insulin bekommen. Bei den oben genannten Gegebenheiten sehe ich nur die Möglichkeit, mit Kurzzeitinsulin zu arbeiten, gezielt nach Wert. Ich kann nicht festlegen wann das Cortison sich ausklinkt in der Beeinflussung des BZ. Ich weiß nicht, warum Abends manchmal der BZ nochmals ansteigt.
Ich habe etliche Testgänge gemacht. Als Ergebnis kommt heraus, der Körper machte das was er will, oder andere Sichtweise, manchmal würfelt er den Zuckerwert einfach aus ;-) Da alles so unberechenbar ist, frage ich mich, wie ich Hypozustände verhindern kann. Unter den geschilderten Bedingungen kann ich nicht einfach nach Schema F agieren, weil mein Körper die enorme Tendenz hat, jegliches Schema zu unterwandern ;-)
Vielleicht sehe ich aber auch vor lauter Bäumen gerade den Wald nicht und diese Ambivalenzen resultieren einfach aus dem vergeblichen Kampf des Körpers, noch eine halbwegs gescheite Regulierung hin zu bekommen und mit einer Insulin Therapie wird alles besser, geregelter.
Ich hätte schon gerne mal wieder etwas mehr Lebensqualität. So ist das auf Dauer einfach nur Kacke, zumal auch noch andere Probleme kräftig an meiner Lebensquatität knabbern.
Eine Frage zur Insulinsubstitution habe ich noch. Beim Cortison ist es so, dass die Nebennierenrinde die Cortisolproduktion einstellt und es sehr schwierig ist, die wieder ans Laufen zu bekommen. In meiner Situation mit über 10 Jahren Corti vermutlich sogar unmöglich.
Wie schaut das beim Insulin aus? In meinem Fall ist die Produktion durchaus noch vorhanden, aber nicht in ausreichender Menge, um gegen die Resistenz an zukommen. Wie reagiert der Körper auf Insulin? Wird langsam die Eigenproduktion durch das extern zugeführte Insulin eingestellt?