Ich bin froh. Es scheint, als hätte noch keiner von euch die echte Grippe (also die mit Influenza im Namen [nein, nicht Influenzer, ich will euch keine Sportschuhe verkaufen]) gehabt.
Was jedoch stimmt ist, dass man sich während des Krankheitsverlaufs vermehrt um den BZ kümmern muss.
Das hier wäre mein Beweismittel, dass ihr alle gesund lebt.
Ich durfte Grippe schon einmal mitspielen. Das Problem ist nicht so sehr, dass man sich mehr kümmern muss. Das muss man, der Insulinbedarf ist dermaßen in die Höhe geschossen, dass die Basalrate nie im Leben ausreicht. Großzügig mehr Insulin ist natürlich gefragt (bei mir waren es +100%). Das Problem ist, dass man es körperlich und geistig nicht mehr leisten kann. Das körperliche ist schlimmer. Mir war schon klar, dass ich mehr Insulin brauche. Wenn ich aber zwischen schlafend und wach hin und her pendle und zwischendurch eigentlich nur bei Schüttelfrost für längere Perioden aktiv bin - dann gelingt es nicht die Insulintherapie zu bestreiten.
Ebenso - und viel trivialer - war ich echt froh, dass ich mit fiebersenkenden Medikamenten nach drei Tagen eine vergleichsweise gute Phase hatte und die Pumpe nachfüllen konnte. Dazu sind mehrere Dinge notwendig (Reservoir füllen, Luftblasen entfernen, einlegen, Pumpe starten, Katheter setzen, etc.). Das wäre mir einen Tag vorher noch nicht gelungen.
Von daher sehe ich die Warnung eine andere: Der Diabetiker an sich mag nicht empfänglicher für die Grippe sein (der Rest meiner Familie hatte sie auch - bis auf die geimpften Großeltern), die Auswirkungen sind aber viel schlimmer. Hypothetische Betrachtung: ich hätte die leere Pumpe nicht beheben können, die Alarme im Schlaf ignorieren müssen und wäre zu der Grippe auch noch in die Ketoazidose gewandert. Die Symptome "Übelkeit", "Erbrechen" und "Gliederschmerzen" machen bei der Grippe noch keinen Unterschied. Das wird nix gescheites.
Von daher: häufiger desinfizieren, und ich habe meine Impftermine nach vorne verlegt. Bin da jetzt immer am Anfang der Saison dabei.