Autor Thema: Diabetiker ohne Medikamente  (Gelesen 10456 mal)

guest4390

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #30 am: September 15, 2020, 15:13 »
Gastroparese vielleicht?
Ich hab keinerlei Anzeichen dafür.

Bei mir kommt dann eher kein Anstieg des BZ auch nicht nach ein paar Stunden. So als wäre das System völlig gesund und könnte alles perfekt kompensieren, aber leider nur manchmal. Ich habe bisher immer gedacht, dass es starke Schwankungen im Resistenzverhalten sind, welches durchs Cortison erzeugt wird. Das passiert immer außerhalb der Hauptwirkzeit des Cortisons, so ab 8 Std. nach der Einnahme.

Zitat
Und es gibt auch noch den sogenannten "Brittle-Diabetes", bei dem es durch hormonelle Ursachen zu unvorhersehbaren Schwankungen kommt.
Muß ich mal im Hinterkopf behalten.

Heute war ich nur Blutentnahme. Mein Nüchternwert OHNE Cortison lag bei 137. Das ist deutlich höher als noch vor 1 Jahr. Da lag er zwischen 70 und 80 mg/dl.

Bis nächste Woche Dienstag für meinen Gesprächstermin führe ich jetzt mal aufwendig Tagebuch über essen und Werte, weil ich immer das Gefühl habe, dass das ganze sehr unglaubhaft klingt.

Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #31 am: September 16, 2020, 11:36 »
Du solltest da auch den glykämischen Index berücksichtigen. Es kann durchaus sein, dass ausgepowerte Betazellen mit einem niedrigen GI noch selber klarkommen, bei einem hohen GI aber nicht mehr mithalten können.

Und zu guter Letzt kann man nicht alles erklären. Da sind ja noch mehr Hormone dran beteiligt, die dann auch wieder ihre Auswirkungen auf den BZ bzw. die Resistenzlage haben.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #32 am: September 16, 2020, 11:54 »
Und andere Inhaltsstoffe des Essens. Ich brauch das Äquivalent zu 10g KH an Insulin, wenn ich in der Arbeit einen großen Kaffee trinke. Da ist aber nichts drin, außer Kaffee und Wasser. Koffein steigert angeblich den Blutzucker manchmal (das ist so eine super allgemein brauchbare Aussage aus der Literatur) - bei mir ist das auf jeden Fall so.

Ich würde also auch für Espresso nach dem Abendessen noch einmal nachspritzen oder so.

Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #33 am: September 17, 2020, 11:18 »
Koffein steigert angeblich den Blutzucker manchmal (das ist so eine super allgemein brauchbare Aussage aus der Literatur)

Davon ist mir nichts bekannt. Ich hab früher literweise Kaffee (schwarz) getrunken und es hat sich auf meinen BZ nie ausgewirkt.

Aber es gibt manchmal BZ-Sprünge, die man nicht direkt erklären kann. Gut möglich, dass bei dir der Kaffee ein paar Hormone ankurbelt, die dann z.B. Glukose aus der Leber freisetzen.

Für solche Dinge ist ein BZ-Tagebuch hilfreich. Insbesondere, wenn man bei einem BZ, der nicht da ist, wo er sein sollte, im Nachhinein mal aufschreibt, was vorher gewesen ist. So kann man am ehesten "Gesetzmäßigkeiten" des eigenen Glukosestoffwechsels herausfinden.
Und alles, was reproduzierbar ist, kann man dann vermeiden (zumindest wenn man Insulin spritzt).

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #34 am: September 17, 2020, 20:16 »
Ich war jetzt zu faul meine Originalquelle rauszusuchen, gebe ich ehrlich zu. Ein relativ schnelles Link einer Metastudie habe ich immerhin gefunden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28935543/

Vielleicht habe ich es mir nicht ganz aus den Fingern gesogen - bestätigen kann ich es auf jeden Fall. Das ist wissenschaftlich jetzt net so wirklich bedeutsam mit meiner Stichprobengröße von "naja, ich halt". Aber immerhin,

guest4390

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Re: Diabetiker ohne Medikamente
« Antwort #35 am: September 18, 2020, 00:33 »
Du solltest da auch den glykämischen Index berücksichtigen. Es kann durchaus sein, dass ausgepowerte Betazellen mit einem niedrigen GI noch selber klarkommen, bei einem hohen GI aber nicht mehr mithalten können.
Ich achte auf den GI.
Nach meinen Testergebnissen der letzten Tage schaut es so aus, als würden die Betazellen außerhalb der Hauptwirkungszeit des Cortisons noch ein gewisse Menge kompeniseren können, aber offensichtlich nur noch 1x am Tag, dann "Flasche leer". Das scheint in 90% der Fälle noch zu funktionieren. Bei mir scheint der Eßabstand sehr wichtig zu sein. Ich esse derzeit mengenmäßig sehr knapp.  Das macht mir im Tagesverlauf nichts aus aber abends wenn ich zur Ruhe komme. Wenn ich dann abends eine Mahlzeit mit 20-25 kh gegessen habe, passiert es durchaus häufig, dass mein BZ nicht nennenswert ansteigt. Aber wehe ich möchte dann später noch eine Kleinigkeit essen, max. 10 kh, das ist meist eine selbst gemachte Quarkspeise. In der Regel eher pikant, weil ich keinen hohen GI haben will.

Machmal mache ich mir auch ein Eis selbst mit gefrorener Frucht meiner Wahl, Birkenzucker und Sahne. Das in den Thermomix werfen gibt ein leckeres cremiges Eis. Da zählt dann nur die KH aus dem Obst. Birkenzucker ignoriert mein Körper total was den BZ Wert angeht. Hier hab ich dann allerdings durchs Obst bedingt einen hohen GI.

Koffein steigert angeblich den Blutzucker manchmal (das ist so eine super allgemein brauchbare Aussage aus der Literatur) - bei mir ist das auf jeden Fall so.
Das scheint bei mir nicht der Fall zu sein.

Derzeit denke ich darüber nach, ob die Gallensteine dafür sorgen können, dass die Leber derart gereizt wird, dass sie zeitweise zuviel Glucose produziert. Das wäre eine Erklärung für plötzlich BZ-Anstiege obwohl ich nichts gegessen habe und eine Gastroparese nicht vorliegt. Ich unterschätze die Gallenproblematik wahrscheinlich. Ich gehe von aus, dass sie sich nicht so stark bemerkbar macht durch die entzündungshemmende Wirkung des Cortisons, ich also weniger Beschwerden habe als normalerweise üblich.

Abgesehen davon habe ich mir als chronische Schmerzpatientin mittlerweile eine gewisse "Unempfindlichkeit" antrainiert. Diverse Beschwerden müssen schon ein höheres Level erreichen, damit ich sie wirklich bewußt wahrnehme. Ergo kann ich mich auf meine Wahrnehmung nicht mehr wirklich verlassen und es besteht die Gefahr, dass ich eine Situation mal falsch einschätze.