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Man trifft als Diabetologe Entscheidungen mit dem Patienten, er diktiert sie nicht.
Das würde ich auch ganz gern so sehen. Die Erfahrungen aus fast 50 Jahre Diabetes (
meine 22 Jahre und 27 Jahre meiner Frau) haben mich anderes gelehrt. Im Gegensatz zum Leidensweg meiner Frau fand ich recht früh einen Diabetologen der "meine Sprache sprach". Bei seiner Nachfolgerin läuft es scheinbar ähnlich. Allerdings ist da jetzt eine Diabetesberaterin, die nach einem gut funktionierenden Schema arbeitet … und wohl nicht so sehr mit den Möglichkeiten, die z.B. Libre bietet.
Verstehen kann ich das sogar ganz gut. Die Software ist noch nicht so recht ausgereift, weil sie sich immer noch an alte Strategien orientiert und die neuen Möglichkeiten nur zögerlich nutzt. Man will mit einem neuen System genauso weitermachen, wie das mit Blutzuckermessgeräten fast schon nötig war.
Ein ganz grober Fehler ist der starr eingestellte Anzeigebereich der Grafiken … da ist alles über 350mg/dl nicht mehr darstellbar. Als Folge werden die Kurven für alle die sich mehr oder weniger im Zielbereich aufhalten viel zu "ungenau" dargestellt und jene, bei denen es über die 350er Grenze geht, sehen nur noch einen geraden Strich. Ich würde gern die Y-Achse frei nach meinen Bedürfnissen verändern können und ich will gern die Eingriffsgrenzen (Schlagwort: Zielbereich) so einstellen, wie es mir passt.
Was hat das jetzt mit Tagebüchern zu tun?
Wäre die Libre-Software aussagekräftiger, könnte alles prima als elektronisches Tagebuch geführt werden.
Es geht nicht um Genauigkeitsmankos! Es geht nur um die Auswertesoftware die aus den historischen Daten, die ja verfügbar wären, leider nicht viel Brauchbares draus machen kann.