Autor Thema: Freestyle Libre II zeigt völlig verkehrte Werte gegenüber der Blutmessung an  (Gelesen 57123 mal)

Offline Gyuri

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Jetzt, fast schon zum Ende meiner FSL2-Nutzung, habe ich tatsächlich noch einen FSL2 - Sensor "mit völlig verkehrten Werten (auch gegenüber der Blutmessung)" erwischt.  :kreisch:

Normal würde mich das nicht so sehr belasten. Ich würde die Hotline von Abbott kontaktieren und den Fall schildern … und ich würde sicher einen neuen Sensor erhalten.

Wegen des Patent-Theaters habe ich aber Sensoren bis Ende November 2022 erhalten, obwohl mein Rezept nur bis Ende Oktober gelten würde.  :wech: Ich glaube, die ahnen noch nicht, wie es mit mir weiter geht.  :zwinker: Es könnte sogar sein, dass ich vorher schon zu Dexcom wechsle. Bei Dexcom meinte man, das geht und es gibt auch ein Formular dafür.

Aber dennoch: Der Sensor hat "den Teufel gesehen!"



Am 12.3. musste ich den Sensor neu setzen, weil meine Frau versuchte, mit meinem Handy bei sich einen Scan durchzuführen. (Thema: Dumm gelaufen!  :lachen: )
Am 13. 16. 17. 19. 20. und schließlich 22. hatte ich laut System mehrere Hypos … die ich aber einfach nicht beachtete weil ich wusste/fühlte, dass das nicht sein konnte. Nur am 22.3. wäre es (verhängnisvoll) dumm gelaufen, hätte ich keine Erfahrung mit den FSL2-Sensoren und keine Erfahrung mit meiner Zuckerkrankheit.



Gegen 14 Uhr nahm ich es noch gelassen als ich 65…67mg/dL scannte - aber blutig auf 84mg/dL kam.
Kurz später zeigte der Scan 64…85mg/dL und das nach 6KE und blutig waren es 113mg/dL  :kratz:

Zum Abendessen machte LibreLink eine "Pause" und blutig gab es 78mg/dL … und daraufhin (in LibreLink nicht protokolliert) Insulin fürs Abendessen. Dann noch mal Hypo-Alarm bei leichten UZ-Erscheinung … jedoch 175mg/dL blutig gemessen.  :kratz:
Die folgenden 239 gecannt bzw. 225 blutig waren aber auch nicht sehr vertrauensvoll.
NUR GUT, DASS ICH SELTEN KORRIGIERE!!!!!!!!! :baeh:
Hier wagte ich es und fiel dann bis 22 Uhr ins nächste "Scan-Hypo" mit 68mg/dL.
Blutig waren es aber glaubhafte 92mg/dL.  :banane:

Aktuell, um 23:30 sind es 85 mg/dL gescannt. Für blutige Messungen habe ich keine Lust mehr.  8)

Möglicherweiße hätte ich bei Abbott auch schlechte Karten mit meinen Messreihen.  :P
Die Teststreifen sind  zum 28.2.2022 abgelaufen. Aber neue werde ich nicht mehr her tun.

Wenn ich aber noch mal so einen "g'schbinnerd'n" Sensor erwische, werde ich das ganze beenden und wirklich das Angebot von Dexcom zum vorzeitigen Wechsel nutzen.

Ab nächste Woche wird an meiner Frau der G6 getestet … und parallel einer der letzten FSL2 laufen gelassen.

Falls es einen interessanten Vergleich gibt, werde ich ihn noch zeigen. :headbang:
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Gyuri

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Wie könnte es auch anders sein…

Ich gehe davon aus, dass der Sensor (wie so oft) letzte Nacht so weiter spann wie die letzten Tage.
Das (Schein?)-Hypo in der Nacht bemerkte ich nicht und konnte auch nichts blutig überprüfen.



(click to show/hide)

Ich habe mit den Daten zwar keine Probleme, werde den Sensor jetzt aber vorzeitig "auf eigene Rechnung" ersetzen ohne ihn zu reklamieren. Ich habe genügend Sensoren übrig.  :coolman:
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Archimedes

Offline Gyuri

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Wie schon von mir erwartet/befürchtet hat sich einiges getan.
Wie oben beschrieben musste ich vorzeitig einen Sensorwechsel vornehmen, konnte aber mit dem Handy den alten Sensor weiter nutzen.

Aber die Uhren liefen (warum auch immer) nicht immer synchron. So musste ich die historischen Daten von FSL(1) und Handy etwas nachbessern. Ich orientierte mich dabei an den Scan-Werten,  die ich ja immer gleichzeitig erstellte.

(größer durch CLICK)

Bei diesen Beobachtungen der unterschiedlichen Daten konzentrierte ich mich dieses mal NICHT an den abweichenden Scan-Werten! Ich schrieb ja schon mehrfach, dass die Einzel-Scan-Werte einer grundsätzlichen Abweichung unterliegen (…können). Dennoch waren auch die Unterschiede beider Scans beachtlich groß.  :kreisch:

Richtig beängstigend waren aber die Abweichungen der (historischen) Verläufe, die bekanntermaßen bei allen weiteren Berechnungen maßgebend wären. Die Abweichung zwischen den Verläufen wurde von mir farblich ausgelegt.

Vom 23.3. bis 26.3. lag der Trend des alten Sensors nahezu durchgängig  um 20-50mg/dL niedriger als der vom neuen Sensor. So erklärt es sich auch, dass ich die letzte Zeit immer wieder mit falschen Unterzuckerungen zu kämpfen hatte.
Der alte Sensor war ganz einfach „Mist“.
Einfach ausgedrückt, mir passierte heute beim DMP-Termin genau das gleiche wie Kladie. Mein HbA1c stieg wieder mal an, weil ich versuchte die „Unterzuckerungen“ auszugleichen. Ich konnte aber die neue Diabetologin davon überzeugen, dass FSL2 daran mit schuldig ist.

Die leicht verschiedenen Verläufe zwischen FSL(1) und LibreLink  (siehe ab „Neuer Sensor mit Handy…“ ) können IN DIESEM FALL vernachlässigt werden.

Ich hatte es schon anders erlebt, aber ich glaube, die möglichen großen Abweichungen kommen primär von den Unterschieden der einzelnen Sensoren. Meist passiert nichts,  :super: aber wenn man so einen Ausreißer wie meinen letzten Sensor erwischt … :daumenrunter:

Sollte das mit Dexcom G6 auch mal passieren, so steht in der Anleitung, man solle die Software mit einer blutigen Messung zu einer Zeit ohne großartige Veränderungen (<3mg/dL) „kalibrieren“. Ob das etwas bewirkt müssten die G6-User besser wissen als ich.  :rotwerd: Gestern setzte ich einen G6 bei der Frau an … und er hat nicht funktioniert. Na ja, da kann man auch einiges falsch machen. Beim nächsten Test-Sensor passen wir besser auf. :wech:

btw: Ich bleibe dabei: das ist kein „Kalibrieren“ sondern ein Nachjustieren der Verlaufskurve. Nach so einer Justierung müsste das Messsystem durch eine befähigte Stelle unter strengen Bedingungen neu (werks-)„kalibriert“ werden; und glaubt mir, der normale Anwender darf/kann das nicht.
Na ja, Hauptsache man hat dann vertrauensvollere Ergebnisse.

Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Sollte das mit Dexcom G6 auch mal passieren, so steht in der Anleitung, man solle die Software mit einer blutigen Messung zu einer Zeit ohne großartige Veränderungen (<3mg/dL) „kalibrieren“. Ob das etwas bewirkt müssten die G6-User besser wissen als ich.

Ich hab anfangs mal neue Sensoren kontrolliert und ggf. kalibriert. Aber weil da eigentlich kaum Abweichungen bestanden, mache ich das jetzt nur noch in Ausnahmefällen. Bei mir haben sich jedenfalls die Pseudo-Hypos seit Umstieg auf G6 drastisch nach Null entwickelt.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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(…)
Ich hab anfangs mal neue Sensoren kontrolliert und ggf. kalibriert. (…)
Wird nur mit einem Vergleichswert das System berichtigt (justiert/kalibriert) kann das maximal nur eine Verschiebung der aufgezeichneten Messungen in Richtung Vergleichswert sein.  :gruebeln:
Im ungünstigsten Fall käme es so zu einer "Verschlimmbesserung".

Nur bei mehreren Vergleichswerten wäre es möglich die Verlaufszahlen zu "schwenken" oder gar zu "biegen".
Die Gefahr, dass die genauen Zeitpunkte der Vergleichsmessungen zu Fehlern führen, ist halt in Zeiten mit starken Schwankungen besonders groß.

Ich wäre eher vorsichtig bei der Verwendung der "Kalibrier-Funktion" und glaube jetzt schon, dass es kaum zu groben Abweichungen kommen wird. Falls doch, wird "Kalibrieren" nicht die einzig Erfolg versprechende Maßnahme sein - glaube ich.

Gehört nicht direkt hier her  :rotwerd:
Wir haben für die Frau einen neuen G6 Sensor bekommen.  :super:
Gestern angerufen - heute schon da!
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Archimedes

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In der Anleitung zum G6 Sensor laß ich jetzt in einer ruhigen Stunde, dass "normal" keine Kalibrierung gemacht werden muss.

Und …
Der zweite Sensor wurde richtig gesetzt und funktioniert scheinbar fehlerfrei. Es gibt zwar (sehr geringe) Unterschiede zu den FSL2-Messungen,  :banane: aber bei solchen Vergleichen kann man nie sagen wer recht hat. :zwinker:
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Offline Duff Rose

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In der Anleitung zum G6 Sensor laß ich jetzt in einer ruhigen Stunde, dass "normal" keine Kalibrierung gemacht werden muss.


Die Aussage trifft so auf mich zu. Gerade im unteren Glukosebereich hatte ich meine ich nie das Bedürfnis zu kalibrieren. Wo ich ab und zu und wenn da 1x Nachkalibiere ist aufgrund abweichender hohen Werte. Innerhalb eines Bolus jucken die mich ja nicht und im Normbereich passt es ja dann (richtige BE-Berechnung vorausgesetzt) wieder. Wenn ich jedoch merke dass die Werte obenrum zu hoch liegen, dann kalibriere ich und erhalte ab dann genauere Angaben.




DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

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Offline Gyuri

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(…)
Wenn ich jedoch merke dass die Werte obenrum zu hoch liegen, dann kalibriere ich und erhalte ab dann genauere Angaben.
:gruebeln: Auch wenn es dich nicht direkt interessiert:
Was passiert nach so einer Kalibrierung "untenrum"?
Wird der Verlauf dadurch nach unten verschoben?
Oder wird die Verlaufskurve so "gestaucht", dass die unteren Werte nicht oder nicht so sehr verändert werden?

Ich weiß, das dürfte gar nicht so einfach zu überprüfen sein.

Der erste Sensor zeigte bei uns von Anfang an extrem niedrige Werte, obwohl die Frau zuvor stark sündigte und FSL Werte deutlich über 200mg/dL anzeigte.
Ich verzichtete auf eine blutige Gegenmessung (wir waren ohne Teststreifen unterwegs) und gab zum "Kalibrieren" einfach 3x die glaubhaften FSL-Werte ein.



Das Ergebnis gab keinen Aufschluss ob, und wenn ja, was die Kalibrierung bewirkte. Ich glaube, gegen 21 Uhr kam die Meldung, man solle den Sensor wechseln.
 ??? Was geschah weiß ich nicht. Ich vermute aber, der Sensor wurde (von mir) falsch gesetzt und hat zu keinem Zeitpunkt etwas vernünftiges messen können.

btw: Die Aufzeichnungen ab 23 Uhr waren 2 Tage später. Danach ging es erstaunlich gerade weiter :super: und deckte sich in etwa mit dem FSL-Verlauf.
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Nur bei mehreren Vergleichswerten wäre es möglich die Verlaufszahlen zu "schwenken" oder gar zu "biegen".

Das haben die da schon berücksichtigt. Wenn ich z.B. vom G6 einen Wert von 97 angezeigt bekomme und ich dann einen BZ von 75 als Kalibrierwert eingebe, dann zeigt der Sensor da nicht direkt 75 an, sondern geht erstmal auf 88. (Die Werte sind nicht konkret, die sollen nur das Prinzip zeigen).
Um den noch weiter runter zu drücken, müsste ich schon mehrere niedrigere Kalibrierwerte eingeben.

Mir geht es da aber auch nicht um den absoluten Wert, sondern darum, dass der Sensorwert eher mein Körpergefühl widerspiegelt. (Wie genau das BZ-Messgerät aktuell gerade misst, weiß ich ja auch nicht)

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Mir fiel gerade was auf. :verlegen:
Beim FSL wurde schon mehrfach beanstandet, dass da nur Werte (wie auch immer ermittelt) im 15 Minutentakt für alle möglichen Berechnungen herangezogen werden.
btw: Mich hat das nie gestört weil viele Messungen in kurzer Zeit nur ein "Gezappel" auf der Verlaufslinie zeigen mit der kein Mensch was anfangen kann.

Jetzt sehe ich, dass bei Dexcom ebenfalls nur Werte in 15 Minutenschritten gezeigt/weiterverwendet werden.



Man muss da nur in Clarity mit der Maus auf dem "Trends-Diagramm" an die gewünschten Punkte fahren. Es sind immer 15 Minutenschritte.
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