Autor Thema: Freestyle Libre II zeigt völlig verkehrte Werte gegenüber der Blutmessung an  (Gelesen 56636 mal)

Offline Dirk B.

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Das wunderte mich auch sehr das du da vermeintlich Falschmessungen hattest. Glimp zeigt wenn überhaupt irgendwelche Mondwerte an und die Libre App funktioniert natürlich auch nicht. Meine Messungen, blutig und Sensor liegen sehr eng beieinander.

Spricht man mit der Libre Hotline oder auch mit den technischen Menschen bei Abott dann scheint die App auch irgendwie keine Prio zu haben. Das man da mit viele Menschen verprellt die auf das Handy auslesen angewiesen sind scheint denen schnuppe zu sein. Ich habe einige Blinde bekannte in einer Gruppe die haben nun ausgesetzt mit der Versorgung weil das Lesegerät keine Sprachausgabe hat und somit das Auslesen der Sensoren mit dem Handy und Voiceover oder dem Sprachassi nicht  mehr geleistet wird.

Ich habe den Eindruck wenn Abott Autos bauen würde dann gäbe es erstmal tiefer gelegte Sportwagen aber es werden nur Feldwege gebaut auf denen sie fahren können. Straßen und Autobahnen folgen wann auch immer.

LG

Dirk
 
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline mellituso

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Hallo Dirk B.,

Zitat
Meine Messungen, blutig und Sensor liegen sehr eng beieinander.

Gratuliere, bei mir ist das nur eher der Fall, wenn ich über 100 liege 110-120, bei 70 sind es mit Blut 95.
Ich sehe das Problem darin, dass ich den Punkt mit draufzählen oder schon nicht mehr, nicht im Griff haben kann.
Daher sind meine Spritz-Einheiten, zur Zeit, ungenauer geworden.

Die Achterbahnkurve auf dem Libre Display, hat mich zuerst etwas mehr erschrocken. Anscheinend ist alles Peanuts was zwischen 50 und 150 liegt.
Abbott hat auf dem Display auch keine horizontale hunderter Linie. Mann sieht das wohl überall nicht so eng wie hier im Forum (bei TypII), denn mein Diabetologe sieht meinen Langzeitwert (einmal im Quartal) und wenn der bei 5,2 liegt ist der Rest wohl nicht so wichtig.

Mich persönlich stört alles, was über 140 oder unter 70 geht. Seit dem ich das Libre II habe passiert dies öfter, inklusive dazuzählen.
Ich werde mal abwarten wie ich damit klarkomme, das 2 Quartal mit Libre hat gerade angefangen. Die einzige Freude dazu war bisher das nicht mehr stechen müssen.
Die Glimp App werde ich wohl löschen müssen, falls ich nicht noch einen Bedienungsfehler meinerseits finde. Ich gehe noch mal auf die Wesite ob ich etwas überlesen habe was Freestyle Libre II betrifft, ob da nicht doch was dazu steht.

mfG. mellituso

Offline Joerg Moeller

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Relativ gesehen ist die Blutmessung grundsätzlich genauer als eine Gewebemessung (im Oberarm).

Nein, das hat mit dem Ort der Messung rein gar nichts zu tun. Unterschiede kann es da nur in der Technik geben (BZ-Streifen vs. Sensorfaden)

Glukose ist Glukose, und die Konzentration in dem einen Medium wird über kurz oder lang auch im anderen Medium auftreten. Ein Schaubild dazu findet man hier unter "Diffusion": https://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/nierenschwelle.html

Ziel ist immer ein Konzentrationsausgleich, also dass auf beiden Seiten der Membran (hier der Wand der Blutgefäße) dieselbe Konzentration besteht. Da das aber nicht stimmt, wenn auf der einen Seite viel Angebot oder der anderen große Nachfrage besteht kann es sein, dass nach dem Essen oder nach körperlicher Aktivität ein Konzentrationsgefälle entsteht. Dann ist der Glukosegehalt in den beiden Medien (Blut und Interstitium) unterschiedlich. Das ist physiologsch und hat mit Ungenauigkeit nichts zu tun.
Ebenso ist es physiologisch, dass im Interstitium eine Art "Volumenmangel" besteht, wenn man im Schlaf z.B. längere Zeit auf einer Stelle gelegen hat. Die wird dann nicht so gut umspült wie tagsüber im Stehen und das kann dann die Glukosekontentration in dieser speziellen Stelle beeinflussen.

Ich würde mich deswegen nicht verrückt machen, wenn mal Unterschiede entstehen, sondern einfach zum Scan auch noch mein Körpergefühl hinzunehmen. Zumal es ja auch einen Unterschied zwischen Hypoglykämie (dem niedrigen Wert, den man misst) und Unterzuckerung (dem niedrigen Wert den man fühlt) gibt.

Und wenn ich mir nicht sicher bin, dann einfach nochmal blutig kontrollieren. Am besten mit einem Messgerät, das man beim Arztbesuch beim Diabetologen mal auf Genauigkeit getestet hat.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Kladie

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Zitat
orginal Joerg Moeller:
Zumal es ja auch einen Unterschied zwischen Hypoglykämie (dem niedrigen Wert, den man misst) und Unterzuckerung (dem niedrigen Wert den man fühlt) gibt.

Bitte ich einen Spezialisten mir das Wort Hypoglykämie ins Deutsche zu übersetzen, dann wird er es Unterzuckerung nennen und keinen Unterschied dazwischen sehen. Ich sehe auch keinen Unterschied und setze beide Begriffe gleich. Eine Unterzuckerung kann ich merken - oder auch nicht. Das hat aber m. M. nach nichts mit der Begriffsunterscheidung zu tun.
Das darf natürlich jeder anders sehen.


Zitat
:
Zitat von: mellituso am Gestern um 19:34:04
   
Zitat
Relativ gesehen ist die Blutmessung grundsätzlich genauer als eine Gewebemessung (im Oberarm).

orginal Joerg Moeller
Nein, das hat mit dem Ort der Messung rein gar nichts zu tun. .......

Und wenn ich mir nicht sicher bin, dann einfach nochmal blutig kontrollieren. Am besten mit einem Messgerät, das man beim Arztbesuch beim Diabetologen mal auf Genauigkeit getestet hat.

Widersprichst Du dir da nicht?

Offline Duff Rose

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Hallo zusammen,
bin inzwischen (vor  4 Sensoren) auf Libre und bekomme das "Grausen".
Im Normalfall zeigt es 16 bis 20 mg/dl zu wenig an. Im ungünstigsten Fall (eher 2-3 Tage vor Ablauf) Beispiel beim Diabetologen gemessen 159 mg/dl (extra Banane 1 St. vorher gegessen ohne zu spritzen) Das Libre Gerät zeigt 72 an! Das sind 87 mg/dl zu wenig.

Das grenzt schon an schwere Körperverletzung, z.B. bei (etwas dem Gerät vertrauenden)Leuten, die dann in Unwissenheit noch eine Banane essen würden, um von angeblichen 72 wieder auf 100 zu kommen!

Mein Diabetologe meint ich solle erst mal versuchen das Anzeigegerät mit Climp zu Kalebrieren, also Blutwerte eingeben auf der App und dann die andren Werte einlesen lassen. Habe aber noch keine Ahnung wie dies genau gehen soll.

Die eigentlichen Fragen sind:

1. funktioniert dies überhaupt richtig?

2. wie reagiert der "Service" bei Libre auf die Ungenauigkeit?

3. haben die keine eigene Software?

4. mein Arzt hat auch eine Software für den Computer, über das Anzeigegerät (nicht die App) und meint die kann jeder bekommen?

(die Ungenauigkeit ist mit denen ihren eigenen Teststreifen nicht weniger)

mfG. mellituso

PS. bevor ich mit dem "Service" telefoniere möchte ich durch Vorabinfos schon mal gewappnet sein  ;)

Hallo Mellituso,

Ich hatte leider genau die gleichen Erfahrungen wie du. Und wir beide sind sicher nicht die einzigen. Es macht auch keinen Sinn das ganze aufzuweichen oder mit irgendwelchen Messmethoden und deren Toleranzen zu rechtfertigen.

Wenn ich eine Uhr kaufe, dann funktioniert diese analog sowie digital genau. Auch die Uhren aus China. Nicht so genau wie die Atomuhr, aber so genau dass man eine Zeit festlegen kann, die bei gut durchgeführter Uhrzeiteinstellung auf 1-2 Minuten Toleranz passt. Womit jeder Mensch übereinkommt.

Beim FSL/CGM Messgeräten ist die Toleranz sicher höher und komplizierter, aber sie darf nicht so hoch sein dass die grundsätzliche Therapie misslingt und man höheren 1C Werte oder eine größere Anzahl Unterzuckerungen erfährt. Genau dann macht das System keinen Sinn mehr.

In meinen Augen funktioniert das Libre bei ca. 180mg/dl genauer wie bei unter 100mg/dl. Das Dexcom wiederum ist bei unter 100mg/dl genauer wie bei hohen Werten, was mir sehr entgegenkommt. Das Libre war für mich eine Überraschungskiste, ich war mir nie sicher ob der Wert jetzt passt oder entsprechend viel zu niedrig angezeigt wird. Aus Sicherheit habe ich natürlich unnötige BEs eingefahren und meinen 1C um 0,5 erhöht entgegen der alten Therapie mit konventioneller Messung.

Allerdings bin ich Typ 1er und mit einigen Insulineinheiten täglich gesegnet. Das ist schon ein Unterschied zum Typ 2er, welcher vielleicht nicht spritzt oder nur wenig oder ausschließlich Basal. Ich spritze mehrmals täglich sehr schnell wirkendes Fiasp und bin auf eine stimmige BZ Kontrolle angewiesen.

Letztlich muss ich sagen, dass ja vielleicht die Problempatienten im Promillebereich liegen, vielleicht funktioniert es ja bei den meisten besser wie bei uns zwei.
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

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- Tom Petty

Offline mellituso

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Hallo Duff Rose,

ich spritze Apidra, ein sogenanntes schnell wirkendes Insulin (für TypII), vor jeglicher Mahlzeit. Das sind immer angepasste Mengen an das jeweilige Essen.
Ich muss also immer unterschiedliche Mengen spritzen. Das hat bisher exellent funktioniert, mein Langzeitwert lag immer bei 5,2 und da bin ich auch ganz froh mit.

Es ist einfach blöd sich dran zu gewöhnen z.B. 75 = X, grob 95 Blut aber stimmt das? Denn ich hatte ja auch schon 45 = 105 Blut  oder sogar 71 = 159 Blut beim Doc gemessen. Mein Arzt kennt dies wohl und empfahl mir Glimp. Das bei mir mit Libre 2 nicht zu funktionieren scheint.
Jetzt hat die Kasse mir das für ein Jahr genehmigt gehabt, zurückwechseln kann ich erst mal nicht.
Ich muss also versuchen mit meinen Schätzungen besser zu werden, wenn das Libre 2 jedoch zu viel daneben liegt, ist doch logisch, dass ich dann auch daneben liegen muss, zwangsläufig. Da nützt auch kein Fachwissen, warum, weshalb, wieso etwas so oder so zu betrachten ist.

Und die "tolle " Alarmfunktion von Libre 2 erübrigt sich, weil man nicht unter 60 einstellen kann. Wenn 60 = 60 Blut wäre, dann wäre dies OK.
Die tun so als ob Ihr Algoritmus nur 5-10 % daneben liegt, schön wärs. Leider ist das "Danebenliegen" eben nicht gleichmäßig, dann würe ich mich ja auch nicht so "anstellen."

mfG. mellituso

Offline Kladie

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Da bin ich ein weiteres "Clubmitglied", der Probleme mit dem Libre hat(te).

Bei mir hat sich der HbA1c auch langsam um ca 0,5% verschlechtert was bei einem Wert von 5,4% ja nicht tragisch wäre. Ich betrachte das aber als völlig unnötig und verzichte jetzt schon fast ein Jahr auf den Komfort nicht stechen zu müssen.
Da ich aber meinen Diabetes ganz gut kenne, messe ich täglich nur 3 - 4 mal und mein HbA1c ist jetzt wieder bei 5,5% (gemessen letzte Woche) Da ist das stechen nicht das große Problem und für mich harmloser als die ewigen "roten" Werte des Libre, für die ich mich beim Diabetologen immer rechtfertigen sollte.

Offline Gyuri

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(…) die ewigen "roten" Werte des Libre, für die ich mich beim Diabetologen immer rechtfertigen sollte.
Da habe ich überhaupt keine Erklärungsnot.
Ich habe in mein Libre einfach ein paar eigene Notizen kreiert.
  • Nur am Rande: Zuerst mal wird Medikation nur fürs Spritzen von Trulicity verwendet.
    Das weiß dann auch meine Diabetologin.
    Andere Medikamente stehen nur im Medikamentenplan den ich sehr genau einhalte.
  • "Gegenmessung"
    Damit wird signalisiert, dass es zum Libre-Scan irgendwo eine blutige Gegenmessung gibt. Wurde kein Libre-Teststreifen verwendet, findet sich das Messergebnis auf meinem uralten BZ-Messgerät wieder, dessen Ergebnisse von der Diabetologin mit den Libredaten verknüpft werden. Sie kann dann in ihrer Auswertesoftware selbst sehen welche Unterschiede entstanden sind.
    Ich habe so eine Software nicht und muss mir die wichtigsten Notizen selbst eintippen.
  • >20% zu wenig
  • >20% zu viel
  • UZ gefühlt
Mit den letzten drei Notizen habe ich einen guten Überblick, wenn es mal nicht mit plausiblen Ergebnissen nicht geklappt hat.
"UZ gefühlt" wird aber auch verwendet, wenn sich ein niedriges Ergebnis bestätigen sollte. In diesem Fall gebe ich auch ein paar KH bei Lebensmittel ein.
Ich habe keine Probleme damit, "rote" Verlaufskurven zu zeigen. Ein Problem hat nur, wer sich damit überhaupt nicht auskennt. Aber zu so einem Arzt geh ich nicht mehr.

Ich nehme mal an, dass es die Möglichkeit Notizen einzufügen auch bei Libre2 gibt?
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline mellituso

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Hallo,

@ Kladie

Zitat
für mich harmloser als die ewigen "roten" Werte des Libre, für die ich mich beim Diabetologen immer rechtfertigen sollte.
was ist das denn für einer? Das sind dann die "Oldschool" Leute, die sich nicht mit was neuem beschäftigen wollen, da ging ich nicht mehr hin und oder würde dem dann mal die Meinung sagen.
Mein Diabetologe hat mir von sich aus Libre verschrieben und scheint fast Fan davon zu sein. Werde Ihm sagen das Glimp bei mir nicht läuft.

@ Gyuri,

mit Apidra (Kurzzeitinsulin) ist natürlich etwas weniger einfach immer die richtige Menge Insulin zu schätzen(was ich aber zuletzt gut hinbekommen habe).
Die Schwankungen vom Libre machen das eben nicht gerade einfacher.

Zitat
Ich nehme mal an, dass es die Möglichkeit Notizen einzufügen auch bei Libre2 gibt?

Ja schon, nur es gibt ja auch Schwankungen von Sensor zu Sensor. Warum sollte die Krankenkasse Teststreifen bezahlen wollen. Ich habe auch keine Lust ständig doppelte "Buchführung" zu machen.
Ich denke, das Abbott und die Ärzte (bei Typ2) eigenlich nur den Langzeitwert im Kopf haben und Schwankungen zwischen 60 und 150 als Peanuts betrachten, solange der Langzeitwert in Ordnung ist. Vielleicht ist die körperliche Schädigung in diesem Rahmen so gering oder gehen davon aus, dass der "normale" Patient eh nicht in der Lage ist seinen Wert permanent auf die Ideallinie zu halten.

Wenn ich die Figuren mir in der Praxis ansehe bzw. bei Kursen angesehen habe, dann ist mir klar, dass 80 % fast hoffnungslose Fälle sind, hab da wirklich das "Grausen" bekommen, mit welchem Interesse die dabei waren.

Ich werde mir jedoch, solange ich noch Teststreifen habe, Notizen machen und auch in der Libre-PC Software bunkern. Ich denke, ich bekomme über mehrere Sensor-Lieferungen verteilt, irgendwie einen Querschnitt an Messungen mit Notizen hin und komme dann auf einen besseren Schätzwert.

Wenn Abbott, dann aber zukünftig wieder mal den Algoritmus neu ändert, müsste man dann neu Schätzen, wobei die einem dann auch nicht sagen, wann und ob die was geändert haben. Wie auch immer, der Langzeitwert kann nicht besser werden, mit Glück bei mir so bleiben.

mfG. mellituso

PS. da ich mit Glimp auf meinem Smartphone,Gestern, die Meldung bekam, wegen der NFC (Antenne in meinem Smartphone), könnte dies meinen Sensor unbrauchbar machen und ja auch die Daten nicht auf der App landen und die hier ja eh niemand benutzt, schliesse ich, für mich erstmal diesen Thread.
Wenn es neue Erkenntnisse geben sollte, komme ich halt nochmals zurück (bis dahin alles GUTE!).

NACHTRAG für alle die es interessiert:

Libre 2 arbeitet nicht mehr mit NFC, sondern mit Bluetooth, genauer mit BLE.
Die App für Libre 2 könnte im März kommen (ursprünglich Februar) 2019.

« Letzte Änderung: Februar 22, 2019, 20:06 von mellituso »

Offline Joerg Moeller

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Bitte ich einen Spezialisten mir das Wort Hypoglykämie ins Deutsche zu übersetzen, dann wird er es Unterzuckerung nennen und keinen Unterschied dazwischen sehen.

Da gibt es einen Artikel "Hypoglykämien und Unterzuckerungen sind nicht dasselbe" (Insuliner 91, ab S. 42), der mir aber leider nicht mehr Vorliegt. Autor ist Dr. Teupe.

Aber denk doch mal nach: "Hypoglykämie" bedeutet übersetzt: zu wenig (Hypo) Zucker (glyk) im Blut (ämie).
Und dann denk mal daran, wie die Symptome entstehen: weil die Nervenzellen unterversorgt sind. Die Nervenzelle selber ist nicht ans Gefäßsystem angeschlossen, die wird über das Zwischenzellwasser versorgt, also nicht durch das Blut.
Andererseits gibt es gerade bei DM2 viele, die nach langer Zeit unentdecktem DM mit 300er Werten bei einer Neueinstellung schon bei BZ-Werten um die 180-200 unterzuckern. D.h. die typischen Hyposymptome wie Schwächegefühl, Schweißausbrüche, Zittern usw. sind da, obwohl deren BZ eigentlich hyperglykämisch ist.

Es ist Fakt und jeder wirkliche Spezialist weiß es: es gibt Hypoglykämien ohne Unterzuckerung(ssymptome), wie es auch Unterzuckerung(ssymptome) ohne Hypoglykämie gibt.

Es ist ganz einfach: Hypoglykämie ist das, was man mit einem BZ-Test messen kann und Unterzuckerung das, was die Nervenzellen im Gehirn wegen Unterversorgung wahrnehmen und man daher fühlen kann (Neuroglykopenische Symptomatik).

Zitat
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Zitat von: mellituso am Gestern um 19:34:04
   
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Relativ gesehen ist die Blutmessung grundsätzlich genauer als eine Gewebemessung (im Oberarm).

orginal Joerg Moeller
Nein, das hat mit dem Ort der Messung rein gar nichts zu tun. .......

Und wenn ich mir nicht sicher bin, dann einfach nochmal blutig kontrollieren. Am besten mit einem Messgerät, das man beim Arztbesuch beim Diabetologen mal auf Genauigkeit getestet hat.

Widersprichst Du dir da nicht?

Da ich um den Unterschied zwischen Hypoglykämie (Mangel im Medium Blut) und Unterzuckerung (Mangel im Medium ZZW) weiß: Nein, sehe ich nicht so.

Viele Grüße
Jörg
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