Bei meiner Frau ging es jetzt nicht um eine Umstellung auf ein anderes langsam wirkendes Insulin.
Weil hier aber schon so viel über Tresiba geschrieben wurde, mag man es mir verzeihen, dass ich hier einfach weiter mache.
Ich will hier aufzeichnen, wie ich vorgegangen bin um eine verhängnisvolle Überdosierung der Bolusgaben zu mindern. Bad Mergentheim kam vor Jahren zu einer täglichen Dosis Tresiba von 68 Einheiten, was im Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht prima funktionierte. Es wurde dann noch ein Bolus-Schema erstellt, dass auf "kleine" Abweichungen mit Fiasp-Korrekturen einging.
Nun sind ein paar Jahre vergangen und meine Frau bekam nach und nach immer mehr Fiasp ab um wenigstens einen HbA1c von … ca. 9% einzuhalten.
Täglich 150 I.E. Fiasp genügten nicht mehr. So
musste etwas geschehen!
Ich wollte da ohne Rücksprache mit unserer Diabetologin nicht viel mehr verändern, als mir vorab erlaubt wurde.
Wir hatten schon mit dem Wissen der Ärztin die 68 I.E. Tresiba auf zwei Injektionen über 12 Stunden verteilt.
Nun habe ich "einfach" die 2x34 I.E. auf 2x38 I.E. erhöht und im Gegenzug im Schema die Gaben etwas verringert. So bekommt sie jetzt erst mal insgesammt etwas weniger Insuline pro Tag.
Soleche Schemen sind im Prinzip genauso aufgebaut, wie das Rechnen mit Faktoren, nur das der Patient nichts rechnen muss und sich Korrekturen von begannenen Fehlern im Nachhinein als Bolus spritzt.
Ich hatte also nicht nur ihre Faktoren für die Tageszeit leicht verringert, sondern auch die Korrekturen auf den alten Takt von Bad Mergentheim zurück gesetzt.
Na ja, so viel auf einmal anders gemacht - wie soll man da sehen, ob sich überhaupt etwaas verbessert?
Die Zuckerwerte sind nach wie vor eine Katastrophe! Aber dank der "Vergleich"-Diagramme im Clarity kann man schon zwischen den 14 Tagen vor meinem Änderungsversuch und den letzten 14 Tagen einen Unterschied feststellen. Ganz nebenbei hat sie deutlich weniger Fiasp gespritzt, was im Grunde mein Hauptanliegen war.
(größer durch CLICK)Die durchschnittlichen I.E. für die Zeiträume kann man hier nicht sehen. Wollte ich das genau wissen dürfte ich nicht Clarity bemühen sondern mit anderer Software arbeiten. Ein Manko, das ich mit FSL2 nicht hatte. Aber beim Überschlag, ob der Rest Fiasp bis zum Jahreswechsel noch reicht, bin ich seit den letzten 14 Tage sehr viel entspannter geworden.
Jetzt bin ich beim nächsten Diab-Termin schon gespannt, ob es überhaupt richtig war, Tresiba von 68 auf 76 I.E. zu steigern.
Da der GMI sich nur von 8,8% auf 8,3% verbesserte stellt sich die Frage, was man an der ganzen Strategie mit (zu) viel Insulin noch verantworten kann.