Ja nun!
Es kommt natürlich immer darauf an, was man mit seinem Messwerkzeug und vor allem mit den Messergebnissen machen will.
Da ich grundsätzlich ständige Korrekturen an einer allgemein bewährten Strategie ablehne, brauche ich auch keine lückenlose Sammlung von Einzelergebnissen.
Aus meiner Sicht ist das Konzept beim FreeStyle Libre auch gar nicht darauf ausgelegt, SOFORT auf einzelne Ausreißer zu reagieren ohne den durchschnittlichen Verlauf zu beachten. Und dieser wird auch richtig angezeigt, wenn zwischndrin Daten fehlen oder einer Ungenauigkeit unterliegen.
Dennoch darf es mir stinken, wenn ich meine Datensammlung nicht auch nachträglich verbessern und somit optimieren kann. Zwingend nötig ist das aber nicht, wenn man sich zu helfen weiß.
Wer mit seinem Libre so nicht zurecht kommt, muss sich entweder nach einer Software umschauen bzw. selbst stricken, die genau das aus den auslesbaren Daten macht, was man benötigt und dann auch entsprechende Diagramme erstellt. Leider kann man aus dem Libre nur Daten auslesen. Korrigierte Daten wieder zurück spielen und so tun, als sei nichts passiert geht nicht.
Der Hersteller geht wohl davon aus, dass der Anwender zu doof ist, verantwortungsvoll mit seinen Daten umzugehen. Man mag das schon daran erkennen, dass man den Zielbereich nicht frei verändern kann.
Wäre mir eine nachträgliche Korrektur wichtig, würde ich da was mit Excel basteln um das Libre nur noch mit "Roh-Datenerfassung" zu beschäftigen. (Das spare ich mir aber, weil ich faul bin.) Wer so etwas nicht kann oder will muss sich nach etwas anderem umschauen.
Übrigens - Stichwort: Synchronisation
Das Synchronisieren der gescannten Einzelwerte und aller historischen Glukose-Daten mit blutigen Einzelmessungen (manche sagen "kalibrieren" dazu) wird aus gutem Grund NICHT im Libre gemacht. Es sollte (auch aus gutem Grund) tunlichst auch nicht extern unternommen werden.
Würde eine Notwendigkeit bestehen, eine Kalibrierung durch den Anwender durchzuführen, dann doch bitte nicht mit irgend einer Software.
Es dürfte Abbott keine all zu großen Probleme bereiten, dem Equipment einen "Master-Sensor" beizufügen, der rückführbare Messergebnisse erzeugt und das Libre justiert (=synchronisieren der Messergebnisse zum Normal). Offensichtlich ist das nicht nötig. Statt dessen wird mit Teststreifen und Kontrollflüssigkeit dem Anwender das Gefühl gegeben, etwas für die "Genauigkeit" zu tun.