Weil es hier um Libre-Erfahrungen geht, glaube ich, meine neueste Beobachtung passt ganz gut hier her.
Jetzt wollte ich es mal wissen, wie man sich bei der Libre-Schätzung auf den angezeigten HbA
1c-Wert „verlassen“ kann.
Am 25.4. wurde mir Blut abgezapft und u.a. das HbA
1c bestimmt. Das heute erhaltene Ergebnis fiel
ernüchternd aus - obwohl:
Mir wurde vorher schon alles mögliche zwischen 6,5% und 7,4% in Aussicht gestellt, je nachdem welchen zeitlichen Auswertebereich ich eingestellt hatte.
Ihr braucht mir jetzt nicht erklären, warum das nicht so einfach zu rechnen geht! Mir ist das durchaus bewusst.Das HbA
1c wäre auch das letzte was ich ausgerechnet brauche. Ich will hier nur deutlich machen, wie unsicher solche Schätzungen verlaufen können.
Für alle, denen das nicht ganz klar erscheint: Je nachdem wie stark und in welche Richtung sich der geschätzte Langzeitwert über die maximal 90 Tage verändert, kommt im Libre etwas ganz anderes heraus.
Dies macht sich in zwei verschiedenen Arten der Abweichung bemerkbar.
1. Absolute Abweichung
Dies ist der Unterschied zum Laborergebnis das ich hier als Referenz-Wert betrachten will.
2. Relative Abweichung
Das ist das Zappeln einer Mess- bzw. Rechenreihe. Je weiter man in die Vergangenheit zurück blickt, desto ruhiger werden die Zacken welche die Unsicherheit ausmachen.
3. Es macht keinen großen Unterschied, wenn man für die Schätzungen die letzten ein zwei Wochen ausklammert, selbst wenn sich da einiges bei mir geändert hat.
So kann ich jetzt
NUR FÜR MICH UND NUR FÜR DIE LETZTEN 90 TAGE GÜLTIG sagen:
1. Die absolute Abweichung betrug ca.
- 0,2%2. Vor 56 bis 63 Tagen waren die relativen Abweichungen am geringsten … was man aber nur im Nachhinein weiß. Vor 56 Tagen konnte ich das nicht wissen!
3. Würde es bei mir immer so laufen wie es die letzten 90 Tage lief, könnte ich zwei Dinge bei der Libre-Schätzung beachten (ihr nennt es vielleicht Kalibrierung?)
a.) Dem Schätzwert könnte man 0,2% dazu rechnen um näher an den Laborwert zu kommen.
b.) HbA1c-Schätzungen werden nach 56 Tagen (=8 Wochen) so weit „zuverlässig“ dass man von einer guten Schätzung reden könnte.
Über einen längeren Zeitraum wird die Schätzung nicht "genauer“.