Autor Thema: Erfahrungen mit FreestyleLibre  (Gelesen 23161 mal)

Offline Gyuri

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #10 am: April 22, 2018, 17:07 »
Scheinbar geht ihr immer davon aus, dass ich was gegen euch hätte, nur weil mal einen Satz relativiere?

Ihr schreibt es ja selbst (vielleicht mit etwas anderen Worten), dass ein Messergbnis noch nichts ändert. Mehr wollte ich damit nie sagen.

Warum ich mich da so sehr daran hoch zog? Weil man mit den Ergebnissen eines Messsystems, das etwas anderes misst, nicht so einfach so weiter arbeiten sollte wie mit Ergebnissen eines alten Messsystems. Wer unbedingt so weiter arbeiten will, wie früher üblich und sicherlich auch sinnvoll, sollte bei seiner Strategie bleiben, die eben auch von seinem Mess-Equpment abhängig ist.

Ich wiederhole mich jetzt: Abbott hat bisher (vielleicht aus verkaufstrategischen Gründen) viel zu wenig unternommen um den Nutzern klar zu machen, wie mit den Messwerten zu arbeiten ist. Statt dessen stellen sie sich breitbeinig auf und verteidigen sich (äußerst dümmlich) mit der Therapierelevants - ohne dies genauer zu beschreiben. Soll man seine Therapie mit anderen Eckpunkten/Grenzdaten belegen, wenn man so weiter machen will wie bisher?

Ich mache so weiter wie bisher, weil ich immer schon so an meinen Zielen gearbeitet habe und nie die Messergebnisse in den unumstößlichen Mittelpunkt stellte. Mit Libre kann ich das nahezu genauso wie ich es früher konnte - nur halt durch sehr viele zuverlässige Daten unterstützt. Wenn ich mit verschiedenen Messmitteln messe und vielleicht sogar mehr Ergebnisse raus bekomme als ich Messmittel habe, nehme ich je nach den besonderen Ereignissen nicht das Ergebnis von Messmittel XYZ weil die die beste Werbung machen, sondern suche mir das aus, was mir am zuverlässigsten erscheint.Wenn mir dann das Messmittel UVW die größte Abweichung zu allen anderen anzeigt, muss ich UVW nicht gleich entsorgen. In einer anderen Situation mag das Messmittel das bessere sein.

Die Lebensdauer meiner Sensoren verkürzte sich überhaupt nicht, wenn man sie ein zwei Tage früher setzte … und NATÜRLICH noch nicht aktivierte.  :zwinker:
Mit der Aktivierung beginnt  der Sensor aber dann meist störungsfrei mit seinem Betrieb. Anfängliche Zuckungen über den ganzen Messbereich blieben dann immer aus.

Wie geschrieben: Zuckungen am Ende der Betriebszeit hatten wir noch nie erlebt. Ich habe aber davon gelesen. Wäre das bei mir so und könnte ich keinen Grund dafür ausmachen können (wie z.B. Lösen des Klebers) dann würde ich mir bei einer Systematik viellecht schon überlegen, ob ich den Sensor nicht schon nach 12…13 Tagen wechsle. Ich glaube aber, die Gründe für unzuverlässige Sensoren zum Ende der Lebenszeit könnten irgendwie am Anwender liegen. So lange mir das nicht passiert, kann ich da auch nichts vermuten oder ausprobieren.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #11 am: April 22, 2018, 18:31 »
Zitat
orginal Gyuri:
Scheinbar geht ihr immer davon aus, dass ich was gegen euch hätte, nur weil mal einen Satz relativiere?

Ich habe natürlich auch nichts gegen dich, aber ich denke du verstehst nicht was ich ausdrücken will, weil du als Messtechniker immer nur das messen, vergleichen und bewerten im Sinn hast. Ich will es mal so allgemein wie möglich schreiben:

Wenn ein Gerät meine Erwartungen, gesundheitliche Probleme zu verhindern schlecht erfüllt (im Gegensatz zu einem anderen Gerät), dann entscheide ich mich gegen den Gebrauch dieses Gerätes. Ob meine Erwartungen zutreffen sehe ich im HbA1c über den Zeitraum von mehreren Jahren.

ich habe mit Absicht das Wort "messen" vermieden und nur von meinen Erwartungen geschrieben. Außerdem wird nicht das Gerät oder die Technik verglichen sondern nur der Verlauf des HbA1c betrachtet.

Offline Dirk B.

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #12 am: April 23, 2018, 13:31 »
ich verwende derzeit den vierten Sensor. Meine anfängliche Skepsis gegen das FSL haben sich derzeit völlig zerstreut. Alle Sensoren zeigen Meßwerte die bei einem "langsamen" Verlauf sehr nahe bei denen der blutig Messungen liegen. Die Sensoren Messung weicht ca. 5-15 mg/dl von den blutigen Messungen ab. Für mich eine Differenz die im normalen Alltag Berechnungstauglichkeit für das Insulin hat. Ich habe beim 3. Sensor ein ca. 36 stündiges Problem mit extremen Low Werten gehabt. Den Sensor hatte ich allerdings nicht "vor" geklebt.
Alles in allem für mich ein Werkzeug meinen BZ in einen besseren, als dem ursprünglich mit Beginn von ICT angestrebten Bereich zu steuern. Natürlich hoffe ich das dieses so bleibt.
Auch meine Hotlineerfahrungen sind bisher sehr gut. Ein Sensor den ich am Türrahmen abgestreift habe bekam ich trotz Selbstverschulden ersetzt. Von daher im Moment alles Top in Sachen Freestyle Libre.

Leider kann ich keinen 1c für die Verwendung des FSL alleine ins Feld führen, da ich gleichzeitig mit ICT das FSL bekam. Aber ich habe meinen 1c im vergleich zum letzten Quartal von 7,1 auf 6,1 verbessert.

Liebe Grüße

Dirk
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline hdieterz

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #13 am: April 23, 2018, 15:24 »
Meine Erfahrungen mit der Hotline hinsichtlich verlorener und sich lösender Sensoren waren auch problemlos. Die Mitarbeiter waren auch stets freundlich und zuvorkommend. Seit ich regelmäßig die deutlich zu niedrigen Werte reklamiere scheint es, als hätte ich bei der Hotline die rote Karte und werde offensichtlich entsprechend abgehandelt / behandelt.

Übrigens  -  nachdem ich Abbott direkt (nicht Hotline) etwa ein 1/2 Jahr per Email regelmäßig die falschen Werte mitteilte hat man dort reagiert und will sich dem Problem widmen. Der diesbezügliche Telefonkontakt war zumindest schon mal positiv. Mal sehen wie es weiter gehen wird.

Frage: Gibt es zur App Glimp eine vernünftige deutsche Anleitung? Würde die App gerne mal intensiv ausprobieren.

Offline Rüdi

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #14 am: April 23, 2018, 17:51 »
[...]

Übrigens  -  nachdem ich Abbott direkt (nicht Hotline) etwa ein 1/2 Jahr per Email regelmäßig die falschen Werte mitteilte hat man dort reagiert und will sich dem Problem widmen. Der diesbezügliche Telefonkontakt war zumindest schon mal positiv. Mal sehen wie es weiter gehen wird.

[...]

Respekt! Ich finde es klasse, wenn / dass sich Menschen die Mühe machen, sowas mit dem Hersteller zu kommunizieren.
Nun, mein letzter und mein derzeitiger Sensor zeigt(e) annähernde Werte zu meinem BZ-Messgerät an... prima!
Ich hatte am Oberarm oft Klebeprobleme und setze den Sensor entgegen der Nutzungsanleitung derzeit am Rücken 2- 3 Zentimeter oberhalb des Gürtels seitlich.
ACHTUNG: So mache ich das, nach Nutzung von über 30 Sensoren. Grundsätzlich bitte an die Anleitung von Abbott halten!

Gruß
Rüdi


Offline Kladie

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #15 am: April 23, 2018, 19:11 »
Zitat
orginal hdieterz:
Gibt es zur App Glimp eine vernünftige deutsche Anleitung? Würde die App gerne mal intensiv ausprobieren.

Eine deutsche Anleitung gibt es wohl nicht aber es gibt im Netz ein Handbuch. https://www.deebee.it/?p=1411  Mit Google translate ist eine leidliche Übersetzung möglich.
Um die App über den Playstore zu installieren ist nichts zu wissen denn es geht wie bei allen anderen Apps auch. Mir reichte die zusätzliche Möglichkeit mit dem Handy die Sensoren auszulesen. Weitergehende Analysen habe ich nicht vorgenommen. Als Alternative gibt es ja auch noch Liap - allerdings auch nur in englisch.


Nachtrag:
1. Im ersten Link kann das Handbuch auch über die Spachwahl oben links auf deutsch geändert werden. Nicht gut übersetzt aber deutsch

2. Glimp kann auch vom Amazon Store bezogen werden https://www.amazon.de/CTAPP-Software-Glimp/dp/B017IWHZ2I
« Letzte Änderung: April 23, 2018, 19:32 von Kladie »

Offline Gyuri

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #16 am: April 23, 2018, 22:00 »
[...]

Übrigens  -  nachdem ich Abbott direkt (nicht Hotline) etwa ein 1/2 Jahr per Email regelmäßig die falschen Werte mitteilte hat man dort reagiert und will sich dem Problem widmen. Der diesbezügliche Telefonkontakt war zumindest schon mal positiv. Mal sehen wie es weiter gehen wird.

[...]

Respekt! Ich finde es klasse, wenn / dass sich Menschen die Mühe machen, sowas mit dem Hersteller zu kommunizieren.
(…)
Respekt auch dem Hersteller gegenüber, der sich die Zeit nimmt mit einem Anwender zu kommunizieren.

Ich habe bei Abbott eher den Eindruck am Telefon nur belabert zu werden bis man Ruhe gibt.
Der oder die Telefon - Fuzzy ist doch in aller Regel überhaupt nicht kompetent sondern arbeitet nur eine Frage-Antwort-Liste ab.

Der "Telefon-Seelsorger" bei Abbott wird immer darauf hin arbeiten, vom Anrufer eine gute Bewertung zu erhalten. Und die ist nicht davon abhängig, wie gut alles läuft, sondern nur wie zufrieden man im Moment mit dem Verlauf des Gesprächs war. Ob dann auch alles so klappt wie versprochen könnte man meist erst viel später bewerten. Dann wird man aber nicht mehr gefragt.  :mauer:
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Gyuri

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #17 am: April 27, 2018, 17:19 »
Weil es hier um Libre-Erfahrungen geht, glaube ich, meine neueste Beobachtung passt ganz gut hier her.  :zwinker:

Jetzt wollte ich es mal wissen, wie man sich bei der Libre-Schätzung auf den angezeigten HbA1c-Wert „verlassen“ kann.
Am 25.4. wurde mir Blut abgezapft und u.a. das HbA1c bestimmt. Das heute erhaltene Ergebnis fiel ernüchternd aus - obwohl:
Mir wurde vorher schon alles mögliche zwischen 6,5% und 7,4% in Aussicht gestellt, je nachdem welchen zeitlichen Auswertebereich ich eingestellt hatte.



Ihr braucht mir jetzt nicht erklären, warum das nicht so einfach zu rechnen geht! Mir ist das durchaus bewusst.
Das HbA1c wäre auch das letzte was ich ausgerechnet brauche. Ich will hier nur deutlich machen, wie unsicher solche Schätzungen verlaufen können.

Für alle, denen das nicht ganz klar erscheint: Je nachdem wie stark und in welche Richtung sich der geschätzte Langzeitwert über die maximal 90 Tage verändert, kommt im Libre etwas ganz anderes heraus.

Dies macht sich in zwei verschiedenen Arten der Abweichung bemerkbar.

1. Absolute Abweichung
Dies ist der Unterschied zum Laborergebnis das ich hier als Referenz-Wert betrachten will.

2. Relative Abweichung
Das ist das Zappeln einer Mess- bzw. Rechenreihe. Je weiter man in die Vergangenheit zurück blickt, desto ruhiger werden die Zacken welche die Unsicherheit ausmachen.

3. Es macht keinen großen Unterschied, wenn man für die Schätzungen die letzten ein zwei Wochen ausklammert, selbst wenn sich da einiges bei mir geändert hat.

So kann ich jetzt NUR FÜR MICH UND NUR FÜR DIE LETZTEN 90 TAGE GÜLTIG sagen:

1. Die absolute Abweichung betrug ca. - 0,2%

2. Vor 56 bis 63 Tagen waren die relativen Abweichungen am geringsten … was man aber nur im Nachhinein weiß. Vor 56 Tagen konnte ich das nicht wissen!

3. Würde es bei mir immer so laufen wie es die letzten 90 Tage lief, könnte ich zwei Dinge bei der Libre-Schätzung beachten (ihr nennt es vielleicht Kalibrierung?)

a.) Dem Schätzwert könnte man 0,2% dazu rechnen um näher an den Laborwert zu kommen.
b.) HbA1c-Schätzungen werden nach 56 Tagen (=8 Wochen) so weit „zuverlässig“ dass man von einer guten Schätzung reden könnte.
Über einen längeren Zeitraum wird die Schätzung nicht "genauer“. :dozent:
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Archimedes

Offline Duff Rose

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #18 am: April 27, 2018, 20:01 »
Moin Gyuri,

Zieh mal bitte den Mittelwert durch die Libre Messungen und lasse die Labormessung außen vor.
DM1 seit 02.2006, ICT, Fiasp und Lantus

Well some say life will beat you down
Break your heart, steal your crown
So I started out for God knows where
But I guess Ill know when I get there

Im learning to fly around the clouds
But what goes up must come down

- Tom Petty

Hinerk

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Re: Erfahrungen mit FreestyleLibre
« Antwort #19 am: April 27, 2018, 21:46 »
Moin,
die Abweichung meiner Aufzeichnungen (Bolusrechner) und dem gemessenen Langzeitwert beim DiaDoc bewegt sich maximal im Rahmen von 5%, ich denke mit dieser Genauigkeit kann ich sehr gut leben.

MlG

Hinerki

Ich bewundere den Aufwand und die Mühe die von manchen hier  betrieben wird.