Autor Thema: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?  (Gelesen 60343 mal)

Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #270 am: April 02, 2018, 21:38 »
Im Prinzip wäre es der Nachbau unseres Glukosestoffwechsels. Unser Körper gibt aber kontinuierlich Glukose und Insulin ins Blut und ändert nur das Verhältnis je nach BZ Höhe. So kann er viel genauer einen Gleichgewichtszustand (Nüchtern-BZ) erreichen was eine nachgebaute "closed Loop" in der Form nicht kann.


Wobei eine BSD aber Insulin und Glukagon ausgibt und nicht Glukose. Das macht die Leber. (u.a. aufgrund von Glukagon)

Und ein closed loop System würde auch diese beiden Hormone ausgeben, keine Glukose.
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Offline Gyuri

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #271 am: April 03, 2018, 09:09 »
An einem aktuellen Beispiel will ich euch mal aufzeigen, wie "seltsam" doch Phänomene auftreten können. :gruebeln:

Zunächst mal zeige ich euch, wie es bei mir "normal" abläuft.Die Einzelmessungen über 90 Tage habe ich mal weg gelassen weil es durchaus noch mehrere Extremabweichungen gab, die man sich aber durchaus erklären könnte, wenn man die einzelnen Umstände kennen würde.
(größer durch CLICK)
Zwischen 2 und 5 Uhr geschieht bei mir also in aller Regel nichts besonderes und ich könnte mir in dem Zeitraum blutige Einzelmessungen auf jeden Fall schenken.

Gestern ließ ich das Frühstück zwar ausfallen (verschlafen), aber sonst war es dann doch ein ruhiger Feiertag.  :super:
Aber heute Nacht geisterten erst meine Frau und dann ich zur Toilette. Bei solchen Gelegenheiten wird bei der Frau immer von mir ein Scan durchgeführt….
Das war so kurz vor 2 Uhr (=Sommerzeit 3 Uhr). Bei mir war die Welt noch in Ordnung, ich konnte nur nicht einschlafen, trank einen Tee (ohne Zucker) und setzte mich an den Rechner.
Als ich gegen 3:15 (=Sommerzeit 4:15) wieder ins Bett wollte, gab es eher aus Langeweile noch einen Scan.  :kreisch:
Eine blutige Gegenmessung bestätigte es dann mit 281 mg/dl: aus unerklärlichen Gründen stieg mein Zucker an.
 8) Natürlich wurde wieder mal NICHTS gespritzt! "Das wird schon wieder" - und so war es dann auch.
Hätte ich die 281mg/dl weg gespritzt, wäre ich danach sicherlich im Hypo da gesessen/gelegen.

Was hätten mir dann eure ganzen Theorien geholfen?
  (größer durch CLICK)

Ach ja, bei den Lantus-Aufzeichnungen habe ich schon so viele Fehler gemacht, dass ich diese raus gelassen habe. Die würden nur verwirren. Gespritzt wurde es aber immer normal.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #272 am: April 03, 2018, 11:41 »
[...]
Ja, diese 20 Jahre treffen das ganz gut. Und das mit den TYP-1ern ebenso.
Es wurde damals ein Wirkverlauf zur totalen Umsetzung des intravenös gesetzten Insulins von etwa 10-20 Minuten beobachtet.
[...]

Ja, das war damals Medtronic, die mit einem implantierbarem Closed-Loop experimentiert haben (in Frankreich, Montpellier). Da wurde in der Tat intravenös gemessen/Insulin appliziert.
Das ließ sich aber (eben aufgrund dieser i.v. Variante) nicht massentauglich umsetzen. Und für KI war die Zeit noch nicht reif.

Heutzutage läuft das aber schon erstaunlich gut: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72207/Bionischer-Pankreas-ueberzeugt-auch-im-Alltag
Mit Bild: https://diatribe.org/issues/66/new-now-next/3

Und mit herkömmlichen Kontrollmessungen wird man dann auch in der Lage sein, das System auf den eigenen Körper zu kalibrieren.

Viele Grüße,
Jörg
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