Autor Thema: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?  (Gelesen 60315 mal)

Offline Tarabas

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Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« am: Januar 22, 2018, 16:08 »
Ich würde gerne mal meine Erfahrungen mit anderen abgleichen um sie einordnen zu können:

Ich hab Phasen, wo ich nachts sauber auf einer geraden Linie bleibe. Aktuell aber wieder ein erkennbarer Anstieg in der späten Nacht, dem ich mit rund 10Ie entgegenwirke.

Ob ich das nun aber mache oder nicht, mit dem Aufstehen - durchaus auch ein Aufstehen in der Nacht für gewisse Gänge ... - steigt mein BZ schnell und erkennbar. Also zb von 93 auf 112 in 5min, 130 auf 154 in 5min.

Ich gehe davon aus, daß es kein Fall von "auf dem Sensor gelegen und daher zu niedrig" ist.

Kann die Leber so schnell diese Menge an Zucker ins Blut abgeben?
Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre

Hinerk

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #1 am: Januar 22, 2018, 18:57 »
Moin Tarabas.
Deine recht schnellen Erhöhungen nach dem Erleichterungs Gang sind meiner Meinung nach nicht typisch für einen Morgenanstieg, einfach zu schnell.
Bei mir geschieht der Anstieg eher im halb Stunden und längerem  Bereich.
Aber das ist mein persönlicher Anstieg.

MlG

Hinerk

Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #2 am: Januar 22, 2018, 19:43 »

Bei mir geschieht der Anstieg eher im halb Stunden und längerem  Bereich.
Aber das ist mein persönlicher Anstieg.


Das trifft bei mir nur auf das Dawn-Phänomen zu: Wenn ich da nicht mit den 10IE gegensteuere, dann steige ich von unter 100 in zwei, drei Stunden linear auf 140 oder so.
Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre

Offline Gyuri

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #3 am: Januar 22, 2018, 21:18 »
Ich meine ja  :dozent:
auch hier spielen immer verschiedene Störfaktoren zusammen.
Bei meiner Frau kann ich seit Libre gut beobachten, dass eine Naschsünde  :burger: erst nach Stunden (bis zu 5 oder vielleicht sogar 7 Stunden Verzögerung) anschlägt. Besonders wenn nachts vor dem Fernseher Schokolade gegessen wird…
Wenn sie bereits am Mittag recht hohe Werte hat, kommt sie die ganze Nacht nicht mehr runter und in der Früh (vor dem Aufwachen) gibt es dann ganz ohne Nahrung einen gewaltigen Anstieg.
Im Umkehrschluss kann man sagen: wenn sie mit KH von mir kurz gehalten wird, kann sie auch einen (fast) guten Verlauf ohne großen Anstieg haben.

Irgendwie sahen die Verläufe so aus, als stimmte mit der Basalversorgung etwas nicht. Ich erhöhte am Abend von erst 15 IE auf bis zu 50 IE Lantus.
Den "Erfolg" sah dann auch unser Diabetologe an und meinte: "Lantus wirkt da nicht mehr!"  :nein:

Er tüftelte einen speziellen Spritzplan aus, ganz ohne Berücksichtigung der KH. Ich spritze jetzt "stur" 30 - 25 - 40 IE zu den Hauptmahlzeiten UND
vor dem Schlafen noch mal 15 IE. Wenn ich aufwache wird gegen 3 bis 5 Uhr ein Scan durchgeführt und falls das Ergebnis wie erwartet recht hoch ist, gibt es noch mal 25 IE (manchmal noch mehr). Die Gefahr einer Unterzuckerung ist nicht gegeben aber es sind dann oft vor dem Frühstück gegen 10 Uhr weniger als 200 mg/dl  :super: (immerhin ein Teilerfolg)

Nur am Rande:
Seit ich mit Libre messe komme ich für mich immer mehr vom SEA ab und habe kaum noch so ein Aufsteh-Phänomen. Jedenfalls muss ich dagegen nichts tun  :smoking:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #4 am: Januar 22, 2018, 21:27 »
Moin Tarabas,
ein Dawn Syndrom ist soweit mir bekannt eine Erscheinung welche fast nur in der Wachstumsphase Auftritt.
In der Regel so zwischen 4 und 8 Uhr unabhängig vom aufstehen.
Natürlich wirst Du wissen, weil geprüft, dass ein Dawn Anstieg bei Dir vorhanden ist.

MlG

Hinerk

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #5 am: Januar 22, 2018, 22:59 »
Ich messe im Bett 120. Wenn ich die Füsse auf die Erde stelle und kurz Wasser weg bringe bin ich bei 155. Das sind so 5 min nach dem Aufstehen. Ich denke mal das ist die Leber die da sagt "Gas geben - Dirk muss Pippi" derzeit ohne Metformin und mit mittlerweile 30IE lantus von vorhergehenden Abend bin ich nach 30-40 Minuten bei 180mg/dl.

ICT - Metformin - Hühnersuppe

Hinerk

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #6 am: Januar 22, 2018, 23:17 »
Moin Tarabas, Moin Dirk,
was sagt den euer Diadoc zu den für mich ungewöhnlichen BZ Anstiegen bei Euch.

Die Frage stelle ich, weil ich die Begründung der unterschiedlichen BZ Anstiege morgens bei uns gerne wissen möchte.

Der Anstieg im Minuten Bereich, welche Umstände können einen so schnellen BZ Anstieg bewirken.

MlG

Hinerk
« Letzte Änderung: Januar 23, 2018, 08:14 von Hinerk »

Offline Gyuri

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #7 am: Januar 23, 2018, 07:58 »
Unser Diabetologe kann da nichts dazu sagen, so lange er nichts davon weiß.  :zwinker:
In aller Regel misst doch keiner im Minutentakt. Das geht bei meiner Frau und mir erst seit Libre.
Da kommt (jedenfalls bei uns beiden)  so manches zum Vorschein, was man sich kaum gedacht hat.
Außerdem! Man bekommt einen guten Überblick bzw. Vergleich über viele Tage und kann erst so sehen, ob da System dahinter sein könnte. Nur aus einer einzelnen zufälligen Messreihe sollte man keine Gesetzmäßigkeiten ableiten.

Unser Arzt schaut sich primär das Tagesmuster (Libre) und den kompletten Verlauf der letzten 4 Wochen an und versucht daraus Erkenntnisse zu erahnen. Da wird es wohl keinem viel anders gehen, außer man lässt sich zu voreiligen Vermutungen hinreißen und bastelt dann eine Diagnose draus … wie es halt manche machen.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline ferrato

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #8 am: Januar 23, 2018, 09:03 »
Hallo,


Ob ich das nun aber mache oder nicht, mit dem Aufstehen - durchaus auch ein Aufstehen in der Nacht für gewisse Gänge ... - steigt mein BZ schnell und erkennbar. Also zb von 93 auf 112 in 5min, 130 auf 154 in 5min.


bist Du Dir sicher, dass diese Schwankungen sich nicht mit der "normalen" Messunsicherheit des Messgeräts erklären lässt?

Gruß aus Hohenlohe
Peter

Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #9 am: Januar 23, 2018, 11:18 »
Zitat
orginal Gyuri:
Nur aus einer einzelnen zufälligen Messreihe sollte man keine Gesetzmäßigkeiten ableiten.
Wie bringst du das mit deinen jahrelang praktizierten Tagesprofilen zusammen?
Das sind doch auch nur zufällige Messreihen