Diabetesfragen > Orale Therapie
Plötzlich Metformin unverträglich
Dirk B.:
--- Zitat von: Joerg Moeller am Januar 08, 2018, 11:33 ---[...]
Bei dir scheint mir vor allem ein Defizit in der Kommunikation Arzt/Patient vorzuliegen, denn was Du da vorschlägst mit Aufstehbolus usw. hat durchaus Hand und Fuß. Hast Du ihr das auch schon so vorgeschlagen?
Falls ja solltest Du dich wirklich weiter nach einem anderen Arzt umsehen und dem neuen dann direkt erzählen, warum Du auf ICT umsteigen willst.
Viele Grüße,
Jörg
--- Ende Zitat ---
Hallo Jörg,
das habe ich getan. Ich habe den Vorschlag BOT+ gemacht. Das ist wohl eine Abart von ICT bei der nur die belastendste Mahlzeit am Tag mit einem Bolus abgefangen wird. Ich habe den Vorschlag gemacht ICT zumindest auf für eine begrenzte Zeit auszuprobieren. Aber ich vermute das hier der Kosten/Nutzen Faktor mit eine Rolle spielt. ICT würde (was ich auch für vernünftig halte) eine Schulung erfordern. Und die Schulung kostet natürlich auch Geld.
Ich werde nun die 4 Wochen bis zum nächsten Termin ertragen und mich ans Telefon hängen.
LG
Dirk
Dirk B.:
--- Zitat von: Kladie am Januar 07, 2018, 22:47 ---Hallo Dirk,
--- Zitat ---orginal Dirk B.:
ich weiß nicht ob ICT das bringt was ich mir erhoffe.
--- Ende Zitat ---
Was erhoffst du Dir denn von einer ICT?
Da ich dein Umfeld nicht kenne ist es schwer, Ratschläge zu geben aber als Du damals unter 100 kg gekommen bist - waren zumindest die Blutwerte nicht besser? Wäre doch ein Ansporn.
--- Ende Zitat ---
Hallo Kladie,
ich erhoffe mir um einen das ich nicht bei jeder auch noch so günstigen Mahlzeit einen BZ von über 200 habe und ich bis zu vier Stunden brauche bis dieser wieder unter 140 ist. Und das ist unabhängig davon ob ich mich bewege oder nicht.
Ich war heute in der Stadt. Hin Weg zu Fuß 2,5 km. Nüchtern gestartet mit 170mg/dl. Zum Doc, zur KK und dann beim Mr.Baker ein Vollkornbrötchen mit Salami und einen Pott Kaffee mit einem Spritzer Magermilch. (ich schätze mal wohlwollend 1,5 - 2 BE) danach mit dem BUS nachhause wegen Rücken und Schlapp. Ich habe dann zuhause, 1,5 Stunden nach dem opulenten Frühstück, einen BZ von 243mg/dl. Wenn ich mir noch nicht mal ein Sch**ss belegtes Brötchen und einen Kaffee essen/trinken kann dann kann ich mich auch vor den Bus legen statt darin mit zu fahren.
Als ich unter 100kg war da waren nicht nur meine Blutwerte Top sondern weil ich auch jeden Tag 50-60 km Rad gefahren bin hatte ich auch eine super Kondition. 4. Stock über die Treppe hat maximal ein tiefes Durchatmen erfordert.
Im Moment geht einfach Garnichts voran. Ich bin froh das ich es tatsächlich schaffe ein Kilo im Monat abzunehmen und nicht weiter zuzunehmen. Aber mich befriedigt das nicht.
Na Schauen wir mal was die nächsten Tage so bringen.
LG
Dirk
Kladie:
Hallo Joerg,
--- Zitat ---orginal Joerg Moeller:
"Masthormon" ist nur ein anderes Wort für "anaboles Hormon". Und das ist Insulin nun mal, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und das ist es auch unabhängig von der verwendeten Menge. (Zucker ist ja auch ein Kohlenhydrat, egal ob es eine Messerspitze oder ein Kilo ist).
Und ja: je mehr Insulin man spritzt, desto schwieriger wird die Gewichtskontrolle. (siehe als extremes Gegenbeispiel auch "Diabulimie")
Die Frage ist aber, was man erreichen will: eine möglichst schlanke Insulinbilanz oder die Vermeidung diabetischer Folgeerkrankungen?
--- Ende Zitat ---
Du hast sicher nicht unrecht mit deiner Beschreibung.
Ich sehe die ganze Sache von der Energiebilanz. Wenn aufgenommene Energiemenge (Kohlenhydrate sowie Fett und Eiweiß) geringer ist wie die gebrauchte Energiemenge, dann nimmt man ab. Je mehr Bewegung umso mehr wird verbraucht und umso mehr darf man an Energie zu sich nehmen. Die Insulinmenge wird in diesem Fall nicht zu einer Gewichtszunahme führen egal wie hoch die Insulindosis ist. Mehr Insulin sorgt dann nur für niedrigere BZ Spiegel bis hin zur Hypo.
Es ist die große Kunst dieses (Energie)-gleichgewicht einzuhalten und es ist auch individuell unterschiedlich erreichbar. Von einem Automatismus Insulin=Gewichtszunahme möchte ich nicht sprechen.
In einem Artikel über Diabulimie ( http://lisabetes.de/was-ist-diabulimie/ ), den ich mir natürlich sofort angesehen habe, fand ich diesen Absatz:
--- Zitat ---Macht Insulin dick?
Ein häufig verbreitetes Gerücht ist, dass Insulin dickt macht. Das stimmt so nicht.
Insulin ist ein Hormon. Es sorgt dafür, dass die mit der Nahrung aufgenommene Glucose in unsere Zellen transportiert wird.
Ohne dieses lebenswichtige Hormon würden wir Typ 1 Diabetiker am lebendigen Leib verhungern. Nichts von dem, was wir essen, würde unser Körper aufnehmen.
Deswegen scheiden in diesem Fall die Nieren all die Kalorien über den Urin aus. Aus diesem Grund wird Insulin-Purging auch „Erbrechen über die Nieren genannt“.
Bei einer guten Einstellung nimmt man aber nicht vom Insulin zu.
Nach der Diagnose holt sich der Körper oft nur das zurück, was er vor der Diagnose verloren hat.
Bedenkt: Jeder normale Mensch hat Insulin in seinem Körper. Daran kann es also nicht liegen.
Gerade die Umstände nach der Diagnose, wenn man etwas zunimmt, deprimieren viele. Und oft kommt man von ganz alleine auf den Gedanken: „Vor der Diagnose habe ich abgenommen. Wenn ich weniger Insulin zur Verfügung habe, müsste das doch wieder passieren“.
--- Ende Zitat ---
Auch hier kein Automatismus. Beim Type 2 liegt die Sache vielleicht etwas anders aber die Problematik haben alle Diabetiker.
Andi:
--- Zitat von: Dirk B. am Januar 06, 2018, 15:53 ---Ja natürlich - "Insulin ist ein Masthormon und wenn man das spritzt nimmt man unweigerlich ohne Chance auf Gewichtskontrolle zu"
--- Ende Zitat ---
Sorry, aber das ist in dieser Aussage vollkommener Unsinn ... ::)
Insulin ist ein Hormon, das es dem Diabetiker ermöglich, einen normnahen BZ-Spiegel anzustreben ...
Setze ich Insulin ausserhalb der üblichen (DM-)Therapie ein, dann ist das einfach genauso wie Doping.
Wenn also ein Arzt (kann es Aufgrund der Formulierung oben nicht sein) von "Masthormon" spricht, dann hat er in meinen Augen seinen Job gewaltig verfehlt ... "Setzen, sechs!"
Bitte suche Dir eine Doc, der weiß, was sich gehört :ja:
Joerg Moeller:
Hallo Kladie,
das sehe ich grundsätzlich auch so. Auf die Frage "Macht Insulin dick" hab ich auch schon mal geantwortet, dass es zwar ein Eiweiß ist, aber die 0,00000023 Kcal. da auch nicht gerade viel ausmachen :zwinker:
Das Dumme ist, dass es am menschlichen Körper kein Display gibt, dass den momentanen Energieverbrauch anzeigt. Wenn es das gäbe, dann wäre es sicher einfacher da eine negative Bilanz hinzukriegen. Und dann würden auch mehr Leute sehen kann, dass der Bedarf an Energie mit dem Alter sinkt.
Wenn man eine Zeitlang sein Gewicht konstant hält, dann sieht man aber auch, welchen Bedarf man hat. Der entspricht dann ja dem, was man sich in der Zeit zuführt. Bei mehr/weniger würde man zu-/abnehmen.
Viele Grüße,
Jörg
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