Autor Thema: Blutwerte verwalten  (Gelesen 9208 mal)

Hinerk

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #10 am: August 28, 2017, 17:58 »
Moin Kladie,
Danke für Deine schnelle Reaktion,
Wie Du Dir wahrscheinlich vorstellen kannst sind bei mir Aussagefähige Tabellen vorhanden.
Eigentlich sind meine Werte immer top in Ordnung der HDL/LDL Quotienten liegt knapp über 1 auch Krea. und alle  Anderen sind im positiven Bereich.
Es ging mir nur darum wie ich unterschiedliche Labore unter einen Hut bringen kann.
Z. B. die Ref-Werte so in Beziehung bringen, dass durch Gewichtung mittels  der Häufigkeit des Vorkommens der Labor Werte mit unterschiedlichen Referenzen vernünftige Auswertungen erstellt werden können.

Ich habe einfach Spaß an der Umsetzung solcher Überlegungen.

Leider bin ich weder der kleine und schon gar nicht der große Statistiker, darum frage  ich

Und wenn aus dem Forum weitere qualifizierte Antworten so wie Deine kommen werde ich mich freuen.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #11 am: August 28, 2017, 18:00 »
Ganz allgemein:
Man könnte mit Mitteln der Statistik herausbekommen, wie zuverlässig Labore untereinander sind und auch welches Labor die zuverlässigsten Ergebnisse raus bekommt.
Genauso könnte man (in einer ganz anderen Größenordnung) die Laborwerte mit den Messergebnissen verschiedener Messgräte vergleichen…

Doch aufgepasst!  :dozent:
Ein vernünftiger Vergleich ist nur dort möglich wo unter gleichen Bedingungen gleiches gemessen wurde.
Das Labor misst den Blutzucker in Plasma von Blut aus der Vene. Unsere Blutzuckermessgeräte messen kapillar im Vollblut, auch wenn sie den Wert dann umrechnen umwerten.
Also darf da was anderes dabei raus kommen.
Und wenn wir schon dabei sind: Das Libre misst etwas ganz anderes und kann auch was ganz anderes raus bekommen.

Wer jetzt mit seiner begrenzten Zuverlässigkeit des eigenen Messmittel nicht zufrieden ist, wird auch nicht mit umgewerteten Ergebnissen aufgrund von Labormessungen glücklich werden, außer er setzt sich eine rosarote Brille auf und verweigert sich jeglicher Logik und rechnet einen Schmarren aus, der nur zufällig zu einer "Kalibrierung" führt.

Ich meine, wenn ich MEINE Blutwerte verwalten will, kommt es nur darauf an, selbst immer nur mit dem selben Equipment zu messen und die Werte so zu bewerten, wie ich sie selbst ermitteln kann.
Wer also glaubt, das Gerät XYZ sei "zu ungenau" hat nur für sich das falsche Gerät und muss  ein anderes nehmen. Viel Spaß beim Suchen!

Ich verwalte grundsätzlich nur meine selbst gemessenen Werte und mir ist es schnurzegal, wie weit die von Laborwerten weg sind, weil mir die Laborwerte im täglichen Leben nicht zur Verfügung stehen. Für die Entscheidung wie viel IE ich für eine bestimmte Menge KE benötige, von mir aus auch bei einem bestimmten Blutzucker- oder Glukose-Wert, muss mir jeder plausible Wert meines Messgerätes reichen.
Und nur wenn bei der Labormessung was ganz anderes heraus kommt, habe ich Grund, mein Messgerät anzuzweifeln.
Wo diese Eingriffsgrenzen liegen hängt von verschiedenen Bedingungen ab.
Gruß vom Gyuri
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was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #12 am: August 28, 2017, 19:00 »
Moin Gyuri,
hier liegt wahrscheinlich ein Missverständnis vor.
Meine  Absicht war auf keinen Fall häüsliche BZ Mess Geräte gegenüber zu stellen.
Es geht nur um aus venösem Blut gewonnenen Werte, aus mit unterschiedlichen Referenz Bereichen arbeiten Laboren.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #13 am: August 28, 2017, 20:09 »
Ja nuuuuun…

Wenn du aber nur die Labore miteinander vergleichst um sie zu … vergleichen, wird nie irgend etwas brauchbares dabei raus kommen.
Du wirst dann wohl doch irgendwie deine eigenen Messwerte in einem Verhältnis zu einem oder mehreren Laborwerten betrachten wollen?
Sonst hätte dein Unterfangen oder auch der Gedanke einer Auswertesoftware, Laborwerte einfließen zu lassen, aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn.

Eine Auswertesoftware ist auch immer nur für "historische" Messwerte von Bedeutung. Auf aktuelle Messungen muss (sofern man das tut) unmittelbar gehandelt werden, ohne großartig auf ältere und/oder fremde Daten Rücksicht zu nehmen. Weil Laborwerte immer zeitversetzt mitgeteilt werden und allgemein nur einer für den Eigenbedarf eine Momentaufnahme darstellen, wird wohl nie aufgrund eines Laborwertes irgend etwas sofort geändert. Wozu dann die Auswertung von Laborwerten im Vergleich der Labore?
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Hinerk

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #14 am: August 28, 2017, 21:36 »
Moin Gyuri,
Ich will die Labore nicht miteinander vergleichen, die erhobenen Werte sollen nur für Auswertungungen benutzt werden.

MlG

Hinerk

Offline Joerg Moeller

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #15 am: August 29, 2017, 11:17 »
...die erhobenen Werte sollen nur für Auswertungungen benutzt werden.

Das ist einfach: schau auf den Wert, schau auf den Referenzbereich - Fertig.
Du kannst dann sehen, wo du in welcher Höhe des Referenzbereich lagst.

Oder wenn Du es wirklich auswerten willst, dann häng einfach noch ein Medizin-Studium dran. Bei Laborparametern geht es selten nur um den Wert alleine. Vielmehr um den Wert in Verbindung mit der Anamnese, sonstiger Diagnostik oder in Verbindung mit anderen Werten.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #16 am: August 29, 2017, 12:38 »
Hallo Hinerk,

wenn du dir ganz viel Arbeit machen möchtest um die unterschiedlichen Referenzwerte unter einen Hut zu kriegen hätte ich vielleicht eine Idee:
Du rechnest dir zu jedem Wert einen Prozentwert aus, um wieviel der gemessene Wert von der unteren und/oder oberen Referenzgrenze entfernt ist. Damit könntest du Laborunabhängig einen Trend ermitteln. Allerdings müsstest du evtl. auch andere Parameter berücksichtigen (Alter, geschlecht, Krankheiten, Beeinflussungen durch sonstige Dinge usw.)

Vielleicht ist es das, was du dir vorstellst. Ich selbst betrachte das allerdings als nicht sehr sinnvoll denn ich möchte kein Labor bewerten/vergleichen und mir würde unter Umständen auch eine Ampel ohne bestimmte Werte ausreichen. Jedenfalls bei einigen Werten wie z. B. NBZ, Colesterin, Kreatinin, Hämoglobin usw.

Hinerk

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #17 am: August 29, 2017, 13:13 »
Moin Kladie,

Interessante aber wie Du auch bemerkst eine aufwendige Art für letztendlich nicht so notwendige Informationen.
Ich hatte einen ähnlichen Gedanken, bin noch nicht sicher ob ich mir die Arbeit machen will.
Schon die Überlegungen wie oder was, macht mir Spaß.

MlG

Hinerk

Auch empfinde ich Freude über jeden dazu geäußerten Gedankengang.

Offline Gyuri

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #18 am: August 29, 2017, 15:05 »
(…)
Auch empfinde ich Freude über jeden dazu geäußerten Gedankengang.
Dann nimm mal folgenden Gedankengang mit auf … von Ausführung will ich garnichts sagen.  :zwinker:

Ich hatte früher aus meinen Blutzuckerwerten das HbA1c rechnerisch geschätzt.
Lag der vom Labor festgelegte Langzeitwert daneben, habe ich ALLE Blutzuckerwerte nachträglich so verändert, dass der Laborwert mit dem geschätzten Wert übereinstimmte.
Einmal im Quartal korrigierte ich dann nach. Meist musste ich nicht viel verstellen, was mir sagte, dass die Verteilung meiner Messungen schon nicht sooooo falsch sein konnten.

Nach meiner Herz-OP funktionierte das aber nicht mehr und beendete diese HbA1c-Korrektur meiner BZ-Werte.
Jetzt ist mir das Langzeit-Laborergebnis schnurzegal … und auch mein Diabetologe nimmt es nur zur groben Orientierung und glaubt meinen BZ-Aufzeichnungen mehr.

Technisch ist es aber ein leichtes im Excel so eine Korrektur aller BZ-Messungen durchzuführen.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Blutwerte verwalten
« Antwort #19 am: August 30, 2017, 12:18 »
Ich seh das wie Kladie. Ohne Anamnese wäre ein Laborwert eh wenig hilfreich. Woher sollte ich ohne Anamnese wissen, ob ein erhöhter CK-Wert jetzt von einem Marathonlauf, einer i.m. Injektion oder einem Herzinfarkt stammt?

Am sinnvollsten (um einen Verlauf zu haben), ist es immer noch für eine Routine-Laboruntersuchung das selbe Labor zu nutzen und die Blutentnahme zur selben Tageszeit nüchtern zu machen. Man muss nicht für jeden Parameter nüchtern sein, aber für einige schon und daher ist es im Sinne von "gleiche Bedingungen" die bessere Wahl.

Viele Grüße,
Jörg
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