Ganz allgemein:
Man könnte mit Mitteln der Statistik herausbekommen, wie zuverlässig Labore untereinander sind und auch welches Labor die zuverlässigsten Ergebnisse raus bekommt.
Genauso könnte man (in einer ganz anderen Größenordnung) die Laborwerte mit den Messergebnissen verschiedener Messgräte vergleichen…
Doch aufgepasst!
Ein vernünftiger Vergleich ist nur dort möglich wo unter gleichen Bedingungen gleiches gemessen wurde.
Das Labor misst den Blutzucker in Plasma von Blut aus der Vene. Unsere Blutzuckermessgeräte messen kapillar im Vollblut, auch wenn sie den Wert dann
umrechnen umwerten.
Also darf da was anderes dabei raus kommen.
Und wenn wir schon dabei sind: Das Libre misst etwas ganz anderes und kann auch was ganz anderes raus bekommen.
Wer jetzt mit seiner begrenzten Zuverlässigkeit des eigenen Messmittel nicht zufrieden ist, wird auch nicht mit umgewerteten Ergebnissen aufgrund von Labormessungen glücklich werden, außer er setzt sich eine rosarote Brille auf und verweigert sich jeglicher Logik und rechnet einen Schmarren aus, der nur zufällig zu einer "Kalibrierung" führt.
Ich meine, wenn ich MEINE Blutwerte verwalten will, kommt es nur darauf an, selbst immer nur mit dem selben Equipment zu messen und die Werte so zu bewerten, wie ich sie selbst ermitteln kann.
Wer also glaubt, das Gerät XYZ sei "zu ungenau" hat nur für sich das falsche Gerät und muss ein anderes nehmen. Viel Spaß beim Suchen!
Ich verwalte grundsätzlich nur meine selbst gemessenen Werte und mir ist es schnurzegal, wie weit die von Laborwerten weg sind, weil mir die Laborwerte im täglichen Leben nicht zur Verfügung stehen. Für die Entscheidung wie viel IE ich für eine bestimmte Menge KE benötige, von mir aus auch bei einem bestimmten Blutzucker- oder Glukose-Wert, muss mir jeder plausible Wert meines Messgerätes reichen.
Und nur wenn bei der Labormessung
was ganz anderes heraus kommt, habe ich Grund, mein Messgerät anzuzweifeln.
Wo diese Eingriffsgrenzen liegen hängt von verschiedenen Bedingungen ab.