Autor Thema: Rettungsdienst und Diabetes  (Gelesen 8385 mal)

Offline Rettungshexe

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #10 am: Juli 09, 2017, 15:05 »
Leider sind dies Ängste, die meist aufgrund von Ereignissen entstehen in denen Fehler gemacht wurden, welche anschließend in emotionaler Weise weitergegeben werden. Nach dem Prinzip stille Post verändern sich die Erzählungen immer wieder und immer mehr, bis eine Horrorgeschichte entstanden ist, die Verschwörungstheoretikern Wasser auf die Mühle gießt... Das Problem solche Geschichten aus der Welt zu schaffen, liegt darin, dass ja ein Körnchen Wahrheit drin steckt und somit für Menschen, die es nicht besser wissen können, durchaus glaubwürdig sind... Da hilft nur geduldige Aufklärung, sachliche Erklärungen und ggf auch Beweise in Form von Gesprächen mit Menschen die damit täglich zu tun haben.

Offline Joerg Moeller

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #11 am: Juli 10, 2017, 12:17 »
Es gab da ja auch schon Gemauschel, indem Kandidaten für eine Transplantation fälschlicherweise als kränker als sie waren hingestellt wurden, damit sie in der Liste der potentiellen Empfänger auf einen höheren Listenplatz gerutscht sind.
Daraufhin haben dann einige beschlossen ihren Organspendeausweis zu vernichten, wollten also nicht mehr Spender sein. Das war eine Sache, die ich nie nachvollziehen konnte. Es ist ja nicht so, dass von einem Spender nur ein Empfänger profitiert. Das wäre höchstens der Fall, wenn man nicht alle Organe, sondern nur bestimmte zur Verfügung stellt. Von einem Spender können viele Empfänger Organe erhalten, wenn diese gesund sind.

Neulich hab ich in irgendeiner Serie gesehen, dass da offenbar der Bestatter seinen Leichen Organe entnommen hat, um die dann zu verkaufen.  :balla: :lachen:
Wie Nicole schon sagte: stirbt jemand, dann sind seine Organe auch tot und somit nutzlos.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Rettungshexe

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #12 am: Juli 10, 2017, 14:01 »
Dazu kommt ja noch, dass die alleinige Tatsache einen Spenderausweis bei sich zu tragen, den Patienten nicht automatisch zum Organspender macht. Es können diverse Gründe gegen eine Organspende sprechen, die für die Besatzung eines Rettungswagens nicht erkennbar sind. Daher kann es durchaus vorkommen, dass sich jemand mittels Ausweis zur Spende bereit erklärt hat und dennoch keine Organe entnommen werden können... Wie soll da ein einzelner Mensch entscheiden können, wer nun zum Organspender "gemacht" wird, wenn in den Krankenhäusern sich ganze Kommissionen damit beschäftigen diese Entscheidungen zu treffen?!
Viele Grüße
Nicole

Offline Kladie

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #13 am: Juli 10, 2017, 22:52 »
Zwar habe ich einen Organspendeausweis bei mir aber ich habe als Vermerk darauf geschrieben, dass kein Organ verkauft werden darf weil es eine Spende von mir ist.

Mir ist es zuwider, dass damit Geschäfte gemacht werden.

Offline Rettungshexe

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #14 am: Juli 11, 2017, 06:11 »
Hallo Kladie,
Wenn Du Dich damit wohler fühlst, ist das eine gute Idee. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass diejenigen die Organe verkaufen, kriminelle Individuen sind und generell die Entscheidung wer welches Organ bekommt von mehreren Kommissionen getroffen wird. Da ist einmal Eurotransplant, die die Liste führen derer die ein Spenderorgan benötigen. Dort wird nach den Skandalen in denen Patienten auf dem Papier kranker gemacht wurden um sie auf der Liste nach oben zu schieben, sehr genau geprüft, wer auf der Liste steht. Dazu muss vor einer Transplantation die gewebliche Eignung geprüft werden, also wie gut die Zellstrukturen zueinander passen. Je weniger Unterschiede es gibt zwischen Spender und Empfänger, desto besser wird das Organ angenommen und die Wahrscheinlichkeit einer Abstoßung sinkt. Die nächste Instanz ist eine Kommission aus Ärzten in dem Transplantationszentrum, das die Operation durchführen soll. Dort wird nochmals geprüft ob der ausgewählte Patient wirklich geeignet ist und die Wahrscheinlichkeit das das Organ angenommen und nicht abgestoßen wird hoch genug ist. Es wird also sehr viel getan, um beide Seiten zu schützen und Fehlvergaben zu verhindern. Dennoch wird man nie ganz ausschließen können, dass einzelne Kriminelle Schlupflöcher ausnutzen und versuchen ein Geschäft mit dem Leid anderer zu machen.
Viele Grüße
Nicole

Offline Hobbit

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #15 am: Juli 11, 2017, 10:09 »
Ich habe angefügt, dass ich eine Spendenquittung möchte.  :wech:
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Offline Joerg Moeller

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #16 am: Juli 11, 2017, 10:19 »
Daher kann es durchaus vorkommen, dass sich jemand mittels Ausweis zur Spende bereit erklärt hat und dennoch keine Organe entnommen werden können...

Stimmt. Ich z.B. gehe nicht davon aus, dass bei meinen ganzen Zusatzerkrankungen noch viel von mir als Spende brauchbar ist. Ich hab mich aber trotzdem dazu bereit erklärt, weil ich das den Ärzten überlassen will, was in deren Augen noch brauchbar ist. Mir geht es eher um's Prinzip: ich brauche diesen Körper nicht mehr wenn ich hirntot, aber vielleicht kann jemand anderer was damit anfangen. Das mache ich ja auch mit anderen Gegenständen so: wenn ich sie nicht mehr brauche, sie aber nicht kaputt sind, dann verschenke ich sie weiter oder es geht als Spende in ein Sozialkaufhaus.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #17 am: Juli 11, 2017, 11:51 »
Hallo Joerg,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
ich brauche diesen Körper nicht mehr wenn ich hirntot, aber vielleicht kann jemand anderer was damit anfangen. Das mache ich ja auch mit anderen Gegenständen so: wenn ich sie nicht mehr brauche, sie aber nicht kaputt sind, dann verschenke ich sie weiter oder es geht als Spende in ein Sozialkaufhaus.
dem stimme ich natürlich zu. Aber es ist in unserem Staat ein großer Unterschied ob es was schriftliches gibt oder nicht. Ein Spenderausweis ist was schriftliches und Einschränkungen darauf auch.
Ob sie eingehalten werden werde ich nie prüfen können und es ist mir eigentlich auch egal. Aber rein rechtlich unterscheiden sich unsere Ausweise eben... auch wenn es am Ende keinen Unterschied macht!
Es ist wie bei der baldigen Bundestagswahl: Wir können zwar wählen aber einen Einfluss auf die Regierung und deren Arbeit haben wir deshalb noch lange nicht.

Offline ralfulrich

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #18 am: Juli 11, 2017, 13:44 »
Ich habe angefügt, dass ich eine Spendenquittung möchte.  :wech:

Für das Finanzamt...  :lachen:
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Offline Joerg Moeller

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #19 am: Juli 12, 2017, 11:35 »
Hallo Kladie,

ja, in Deutschland wurde bestimmt auch die Bürokratie erfunden ;D

Dieser Ausweis - in welcher Form er auch vorliegt - ist eh eher eine Willensbekundung für die Angehörigen. Für den Arzt ist es dann einfacher die zu fragen und für die Angehörigen einfacher zu entscheiden.
Hier gibt es einen interessanten Artikel dazu: http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten/tagesthema_artikel,-organspende-angehoerige-haben-das-letzte-wort-_arid,1184119.html

Viele Grüße,
Jörg
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