Autor Thema: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...  (Gelesen 13643 mal)

Offline mellituso

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TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« am: Juni 22, 2017, 13:42 »
Hallo Ihr lieben,

ja ich war schon lange nicht mehr hier. Als TYP II er, ist die erste Info-Sucht, Hektik und "Bangeschiss" erst mal nach "hinten" gerutscht und man dann in den gelockerten Modus gewechselt ist(und mangels wirklichem Wissens, man ja eh noch keinem fundiert helfen kann), hab ich hier mal eine Besuchspause eingelegt.

Möchte mich jedoch sehr Bedanken, für das hier vermittelte Wissen, welches eine gute Bereicherung zu den Kurzinfos des Diabetologen darstellt. Will sagen, schön das man hier nachfragen und vertiefen kann :-)

Meine Erfahrungen nach einem guten Jahr und zur Erinnerung:

TYP II

Kurzzeit-Insulin Apidra.

NEU:

ich hatte ja am anderen Tag morgens erhöhte Werte(auch Dawn-Phänomen genannt), zumindest oft höhere als bei der letzten Nachtmessung abends zuvor.

Seit ca. 4 Monaten nehme ich nun vor dem zu Bett gehen eine bis max. 2 Tabletten "Metformin-Atid 1000mg" a'Tablette.

Seit dem liege ich Morgens bei ca.110.

Meine Kohlenhydrate schätze ich nur noch über den dicken "Daumen" und liege fast immer richtig. Als TYP II reicht das auch völlig aus (wobei ich die Vorgehensweise der TYP I hier im Forum verstehen kann).

Die Lebensqualität eines TYP II, braucht man weniger Einschränken und ständig an den Stellschrauben drehen und sich "zu Tode" messen, ist nach meiner heutigen Einstellung, nicht nötig oder nur bei deutlichen und öfteren Abweichungen.

Gewechselt habe ich auf Eiweißbrot (zumindest größtenteils) welches kaum Kohlenhydrate hat, trotz Insulin spritzen habe ich sogar etwas abgenommen, was mich selber gewundert hat.

Trotzdem Fragen:

1.- Unabhängig von der Witterung habe ich manchmal Nachts Schweißausbrüche, die ich allerdings erst am nächsten Morgen wahrnehme.
Mein Diabetologe tippt auf Unterzuckerung.
Gibt es dazu Meinungen/Erfahrungen?

Wie gesagt mein Morgenwert ist nicht niedrig ca. min. 110.

Habe mir jetzt zu Testzwecken Abbott Freestyle - LIBRE bestellt (für meine Fragen dazu, mache ich an der richtigen Stelle einen neuen Thread auf) hier nur soviel, ich habe damit eine durchgängige Aufzeichnung meiner Nachtwerte. Somit kann ich zumindest mal überprüfen, was da los ist.

2. - Seit ich Metformin (siehe oben) einnehme, habe ich eine Tendenz zur "Verstopfung", was zuvor eher das Gegenteil war.
Es könnte natürlich auch am Eiweißbrot liegen, der Diabetologe hat hier keine Erfahrungswerte, die er mir mitteilen könnte.

Über Meinungen bin ich wie immer glücklich.

mfG. mellituso

Offline Kladie

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #1 am: Juni 22, 2017, 14:41 »
Hallo Mellituso,

Ich lese mit Interesse mit und finde deine Einstellung zum Diabetes korrekt. Ich handle in gleicher Weise.

Das Libre wird dir die fehlenden Infos an die Hand geben obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass von diesem Metformin Wirkstoff Hypos verursacht werden können. Aber mein Wissen reicht dazu natürlich nicht aus. Warten wir mit voller Geschwindigkeit mal ab was rauskommt.

Offline Dirk B.

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #2 am: Juni 22, 2017, 16:33 »
Hallo Ihr lieben,


Seit ca. 4 Monaten nehme ich nun vor dem zu Bett gehen eine bis max. 2 Tabletten "Metformin-Atid 1000mg" a'Tablette.


mfG. mellituso

Soweit mir das erklärt wurde wirkt Metformin durch eine Depotwirkung. Daher sollte man das Medikament einschleichen. Daher langsam beginnend bis zur erforderlichen Dosis ein Depot an Wirkstoff im Körper erreichen um durch die Einnahme eine kontinuierliche Dosis zu gewähren. Ich nehme morgens und abends jeweils 1000mg und Esse was dazu. Man soll Metformin zu einer Mahlzeit einnehmen das soll die von dir beschriebenen Probleme vermindern.
Metformon wirkt daher nicht wie eine Schmerztablette die man einnimmt und die dann nach einer kurzen Zeit eine Wirkung für eine bestimmte Zeit hat. Von daher wird deine Beobachtung das die bis zu 2g Metformin direkten Einfluss auf den NBZ am nächsten Morgen haben eher zufällig sein. Ich würde dazu nochmal deinen Diabetologen fragen.

Viele Grüße

Dirk
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Offline mellituso

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #3 am: Juni 22, 2017, 17:35 »
Hallo zusammen,

danke für die Antworten. Nein, Metformin soll keine Unterzuckerung verursachen, meinte der Diabetologe. Es soll aber den Wert/Morgenwert nicht mehr erhöhen.

Logisch passt dies für mich nicht zusammen, denn wenn er jetzt nicht mehr höher ist, muss das Medikament doch irgendwie den Ausschlag nach oben bremsen.

Ich soll das Metformin, in der Regel, eine Tablette so spät wie möglich nehmen unabhängig vom Essen, vor dem zu Bett gehen.
Wenn ich nach dem Abendessen einen Ausrutscher habe, sagen wir mal 140. Dann nehme ich zwei von den Dingern und bin dann morgens nicht über 120. eher drunter. Ohne Metformin bin ich immer noch beim Abendwert oder nur sehr knapp darunter!

@ Dirk B.

ich soll das Metformin nur zu diesem, von mir beschriebenen, Zweck einnehmen. Ansonsten nehme ich ja nur das direkt/Kurzzeitinsulin Aprida. Da ich Metformin schon, wie oben beschrieben, ca. 4 Monate nehme, wird wohl auch eine Art Depotwirkung stattgefunden haben.

Wie auch immer, werde das mal über das Libre versuchen einzukreisen.

mfG. mellituso

Offline Dirk B.

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #4 am: Juni 22, 2017, 19:01 »
Hallo zusammen,


@ Dirk B.

ich soll das Metformin nur zu diesem, von mir beschriebenen, Zweck einnehmen. Ansonsten nehme ich ja nur das direkt/Kurzzeitinsulin Aprida. Da ich Metformin schon, wie oben beschrieben, ca. 4 Monate nehme, wird wohl auch eine Art Depotwirkung stattgefunden haben.

Wie auch immer, werde das mal über das Libre versuchen einzukreisen.

mfG. mellituso

Bitte nicht falsch verstehen. Das das Metformin u.a. auch den NBZ senkt kann durchaus so sein. Ich hatte deine Schilderung nur so verstanden das du die gesamten 2000mg  abends einnimmst um einen Effekt gezielt auf den NBZ zu haben. Ich würde vor allem wegen deinen Verstopfungen noch mal den Doc. sprechen. Vielleicht verändert das ja was an deinem Wohlbefinden wenn du die Einnahme splittest.
Ich könnte mir vorstellen das dein Verdauungsapparat das Metformin besser verkraftet wenn du es auf zwei einnahmen, morgens und abends, verteilst. Aber ich bin Schlosser und kein Diabetologe daher solltest du einen weiteren Rat abwarten. ;)

Viele Grüße

Dirk

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Offline Oggy

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #5 am: Juni 22, 2017, 20:54 »
Abend
Deine Schweißausbrüche kannst Du mit einer simplen BZ kontrolle so zwischen 2 und 3 Uhr ganz einfach abklären.... Ist lästig, bringt aber Ergebnisse.
Tante google findet allerdings zu den Stichworten Metformin + Schweißausbrüche eine ziemliche Menge...
Wenns KEINE Hypo ist, dann wahrscheinlich das Metformin an sich.
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Offline Susanne

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #6 am: Juni 22, 2017, 21:53 »
Metformin bremst vor allem den Zucker-Aufbau in der Leber. Die Leber lässt in den Nachtstunden, wenn kein Essen mehr daherkommt, Zucker ins Blut fließen. Weil Du ja dauernd auch Zucker verbrauchst, im Gehirn, in den Zellen,... und Du willst auch dann mit Zucker versorgt sein, wenn Du einige Stunden nichts gegessen hast. Dazu ist der "Speicherzucker" in der Leber da. Und das Metformin "sagt" der Leber, sie braucht gar nicht allzu viel Speicherzucker aufbauen -das macht die sonst nur allzu gerne bei einem zeitweisen"Überangebot" aus der Nahrung. Und wenn die Leber "randvoll" mit Zucker ist, dann lässt sie einiges davon ins Blut fließen -und Du wachst mit einem höheren Blutzucker morgens auf. Diesen Mechanismus "bremst" das Metformin.
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Offline Kladie

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #7 am: Juni 22, 2017, 23:13 »
Hallo Mellituso,

ganz zu Anfang habe ich auch Metformin bekommen. Bei mir war der Effekt aber so geruíng, dass ich die Einnahme wieder gestoppt habe. Es ist wohl auch individuelle wie stark Metformin Einfluss auf den NBZ hat. Wenn es bei hilft, dann sei froh.

Ich halte von OADs (Tabletten) vom Prinzip her nicht viel, da sie nicht gezielt wirken und immer Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen. Aber das ist meine persönliche Einstellung.

Offline Joerg Moeller

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #8 am: Juni 23, 2017, 10:48 »
1.- Unabhängig von der Witterung habe ich manchmal Nachts Schweißausbrüche, die ich allerdings erst am nächsten Morgen wahrnehme.
Mein Diabetologe tippt auf Unterzuckerung.

Das muss nicht unbedingt auch eine Unterzuckerung sein. Ob du dazu neigst kannst du jamit dem Tipp von Oggy testen. Oder du wartest, bis das Libre da ist.

Schwitzen wird auch vom Hormon Adrenalin ausgelöst. Das ist ein Stresshormon und Unterzuckerung ist für den Körper eine Stresssituation, aber ebenso, wenn man nicht genug Luft bekommt.
Insbesondere Menschen mit Übergewicht und/oder Schnarcher neigen zu nächtlichen Atemaussetzern. Eine solche "Schlafapnoe" kann dann - wegen der erhöhten Adrenalin-Auschüttung - ebenso zu einem erhöhten BZ und/oder erhöhtem Blutdruck führen.

Ob man eine Schlafapnoe hat kann man mit einem Lungen-Facharzt oder auch direkt mit einem Schlaflabor abklären.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Susanne

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Re: TYPII nach einem Jahr, was allgemeines...
« Antwort #9 am: Juni 23, 2017, 16:30 »
Das unterstreiche ich ganz dick!
Diabetes + Schlafapnoe = höherer BZ Wert morgens

Und auch andersrum:

Schlafapnoe = stark erhöhtes Risiko für Typ2 Diabetes

http://www.schlafapnoe.com/de/schlafapnoe-und-diabetes/

Wird viel zu selten bedacht bzw. untersucht.  Vor allem wenn man nicht wirklich "schlank" ist, lohnt es sich, daran zu denken. Bei uns bieten viele Lungen - und auch HNO-Ärzte an, das erste Schlaf-Monitoring mit einem Leihgerät zuhause zu machen.
Nicht als Diagnostik, aber so als erste Orientierung sind auch die Apps zur Schlafüberwachung ganz gut.

Susanne
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