Meine Stammapotheke hat vor 18 Monaten leider geschlossen. Gäbe es sie noch, ich wäre immer noch genau dort Stammkunde. Die Praxis war im selben Haus in dem mein Hausarzt seine Praxis hat.
Mehrmals ist es mir schon passiert, dass eines der 14 Medikamente die ich regelmäßig brauche, ausgerechnet alle war, als mein Hausarzt Urlaub machte. Ich ging in die Apotheke und erzählte denen von meinem Notstand. "Kein Problem! Das Medikament steht bei Ihnen in der Kundenliste." Ich bekam es ausgehändigt und versprach das Rezept nachzureichen. Aber sogar das wurde von der Apothekerin übernommen - sie hatte ja nur einen Anruf zu tätigen und vielleicht eine Treppe zu steigen…
Wäre so etwas bei einer Internetapotheke auch möglich?
Als die Apotheke schloss, suchte ich mir eine andere aus, die zwar nicht mehr so eng mit der Praxis zusammen arbeitet die ich aber zur Not in fünf Minuten zu Fuß erreiche.
Jetzt kann man sich auch fragen: Warum musste die gute alte Apotheke schließen?
Ich glaube, es liegt auch daran, dass heutzutage ALLE (ganz allgemein) ihren ganzen Ramsch im Internet für ein paar Cent "günstiger" kaufen und nicht zuletzt damit den ortsansässigen Handel kaputt machen. Dann kann man sich beklagen, dass es vor Ort nichts mehr zu kaufen gibt. Die Gemeinden leben primär von Steuern des Handels. Wer in großen Städten lebt wird erst nicht bemerken, dass die Einkaufsmöglichkeiten immer rarer werden. Auf dem Land sieht es schon lange trostlos aus. Wenn dort der letzte Tante Emma Laden schließt muss man froh sein, wenn es wenigstens eine Bushaltestelle in den nächsten Ort mit EINEM Supermarkt gibt, der dann die Preise macht. An flächendeckende Apotheken-Versorgung ist jetzt schon nicht mehr zu denken.
btw: Ich habe (DHL einmal AUSDRÜCKLICH ausgenommen!) mit der Zustellung von Päckchen und Paketen ganz große Probleme. Die Zusteller haben keine Lust (böse Behauptung? - es ist aber so) meine Lieferungen in den dritten Stock hoch zu tragen. Eine meist unvollständig ausgefüllte Benachrichtigung ist viel schneller in den Briefkasten gesteckt…
Ich habe mich einmal telefonisch beim Paketdienst beschweren wollen und man hat mich abgeblockt. Beschwerden seien schriftlich über Internet zu stellen.
Ich beschwerte mich dann beim Lieferant mit dem Versprechen, nie wieder etwas zu bestellen sondern lieber den unkomplizierteren Weg vor Ort zu gehen.
Zum Glück kommen meine Teststreifen und die Libre-Sensoren von DHL.
Nachtrag:
Wir fallen aufgrund eines Schwerbehindertenausweises (u.a. auch wegen Diabetes) unter eine 1%-Regelung was den Eigenanteil betrifft. Seit vielen Jahren nehme ich die Liste, die ich von meiner Apothe erhalte und sende diese an meine kranke Kasse und eine Berechnung meiner Kasse an die meiner Frau. Für 2016 erhielten wir ca. 650.-€
Würde ich bei den Rezeptgebühren auf die Apotheke schimpfen (was Blödsinn ist ) müsste ich den Erstattungsbetrag wieder abziehen.