Autor Thema: CGM auch für T2 ?  (Gelesen 17564 mal)

Offline Kladie

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CGM auch für T2 ?
« am: April 01, 2017, 17:07 »
Hallo,

heute bin ich bei meinem mehr oder weniger regelmäßigen surfen auf eine interessante Website gestoßen.
http://www.blood-sugar-lounge.de/2017/03/insulinpumpen-und-cgm-systeme-helfen-auch-typ-2-diabetikern/

Antje Thiel war beim ATTD-Kongress Mitte Februar 2017 in Paris und berichtete über neue Überlegungen auch Type 2 Diabetikern die Vorteile eines CGMS oder einer Pumpe zu Gute kommen zu lassen. Wie ich finde eine Lösung für T2 Diabetiker die sich mit der Thematik ausführlich auseinander setzten wollen und können.

Andererseits denke ich, dass ein Großteil der Patienten damit überfordert wären, zudem sie im ersten Ansatz ja auch gar nichts sofort machen müssen. Stehe ich da alleine mit meiner Meinung?

Offline Andi

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #1 am: April 01, 2017, 19:37 »
Ich denke mal, es wird schwierig werden, hier alle Meinungen aus allen Richtungen zu bekommen.  :kratz:
Ich gehe nämlich davon aus, dass sich nur überwiegend interessierte Diabetiker hier finden werden.
Diese interessierten Diabetiker kommen aber vermutlich aus allen Richtungen, was die Grundkrankheit angeht.
Von daher ist Deine Frage echt gut hier  :ja:

Ich bin ja kein reinrassiger DM1 sondern eher DM1? (oder auch was anderes???) mit Resistenz, der von Anfang an mit Insulin therapierte.

Ob ein frisch diagnostizierter DM mit einem CGM so gut zurecht kommt, wie ein erfahrener DMler? Ich weiß es nicht ...
Ich fände es gut, wenn der Vorteil eines CGM allen zu gute käme. Auch wenn es nur zeitweise wäre, weil einfach nur an einer Grundeinstellung und Erkenntniserweiterung gefeilt werden muß. Bei mir war es auf alle Fälle ein recht großer AHA-Effekt, oder auch ein "da schau her", weil die Kurve ganz anders gelaufen ist, als im Kopf vermutet.

Mal sehen, was andere hier noch so schreiben.
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Hinerk

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Re: CGM auch für T2
« Antwort #2 am: April 01, 2017, 21:55 »
Moin,

Mit dieser Thematik habe ich mich noch nie beschäftigt.
Bisher spritze ich nur Bolus Insulin und messe in der Regel ca 2 x am Tag, mein 1c 5,9-6,3 dabei esse was ich will
Wie könnte ich mit einem CGMS meine Situation verbessern.

MLG

Hinerk

Offline Kladie

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #3 am: April 01, 2017, 23:03 »
Hallo Hinerk,

du könntest durch ein CGMS deine Vorgehensweise bestätigen oder deine Therapie über den Haufen werfen lassen. Ein CGMS wird Vermutungen über deinen BZ Verlauf in Gewissheit oder als fehlerhaft auswechseln.
Allein schon das Libre, das kein richtiges CGMS ist sondern als FGMS bezeichnet wird, kann das schon leisten. Informiere dich im Netz - da gibt es jede Menge informationen neben den Infos hier im Forum.

Offline Tarabas

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #4 am: April 01, 2017, 23:22 »
Also erstmal denke ich (aus meiner persönlichen Erfahrung), ein Typ2er (und vermutlich auch ein T1) der keine Probleme mit Hypos hat, der braucht kein CGM. Aaaaber ein FGM hilft beiden ungemein! Denn es bringt dem Diabetiker, der sich darauf einlassen will(!), einen enormen Einblick in seinen BZ-Verlauf.

Eine Pumpe würde ich mir als T2 auch wünschen. Zum einen aus Bequemlichkeitsgründen. Oder um es SGB-verträglicher zu formulieren: Um die Compliance zu erhöhen, Lebensqualität trotz Erkrankung zu verbessern ... Denn es gibt immer wieder Momente, wo ich eigentlich besser spritzen müßte (aber halt nicht so zwingend, daß ich es irgendwie ermögliche), es aber nicht tue. Und ich käme besser mit meinem Basalinsulin / Dawnphänomen zurecht ...

Von daher: es wird genug T2er geben, die es (nur orale Medikamente, nur ein Mix-Insulin zweimal am Tag ...) nicht brauchen, oder welche die damit nicht zurecht kommen oder für sich gut funktionierende Lösungen gefunden haben. Aber es gibt auf der anderen Seite etliche, denen es helfen würde, sich besser zurechtzufinden. Und letztlich gehe ich davon aus, daß die Verteuerung an dieser Stelle durch weniger Folgeschäden aufgefangen wird. Ich vermute aber sehr stark, genau diesselben Kategorisierung geht auch bei T1er. Sprich, außer dem entgegenstehenden politischen Willen spricht nichts dagegen, T2er diesselben Hilfsmittel anzubieten wie T1er.
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Offline Gyuri

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #5 am: April 02, 2017, 06:13 »
Wenn ich nur wüsste was man unter "CGM", "CGMS" (oder auch "FGM") zu verstehen hat.  :kratz:

Ich stelle immer wieder mal fest: Einiges aus der Begriffeküche habe ich schon lange in mein Management eingebaut ohne mir über allgemeingültige Benennungen Gedanken zu machen.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Andi

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #6 am: April 02, 2017, 09:51 »
Hier mal meine Interpretation

CGM = Continous Glucose Measuring
Das sagt mir, dass ich stets über meinen BZ informiert bin, ohne das ich etwas dazu tun muss. Ich werde ggfs. automatisch alarmiert, wenn der BZ von der Norm abweicht.

FGM = Flash Glucose Measuring
Wie die Begrifflichkeit genau gemeint ist, weiß ich nicht.
Aber das Libre zählt dazu und ich muß aktiv den BZ vom Sensor abholen. Ich werde nicht informiert, wenn der BZ "davon galloppiert". Auch eine Alarmierung ist daher nicht vorgesehen.

CGMS ... ???
Damit kann ich garnix anfangen.
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Offline Andi

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Re: CGM auch für T2
« Antwort #7 am: April 02, 2017, 10:03 »
Wie könnte ich mit einem CGMS meine Situation verbessern.

Mit der blutigen Messung erfährst Du nur den momentanen Wert. Der Wert sagt Dir nicht, was gerade passiert.

Mit dem FGM (Libre) bekommst Du Messwerte im 15-Minuten-Takt, die in der zugehörigen PC-Anwendung eingesehen werden können.
Es ist schön, wenn Du derzeit mit Deinen Werten zufrieden bist. Das war und bin ich derzeit auch.

Mit dem FGM bin ich aber in der Lage gewesen, einen passenden SEA morgens auszutesten. Die BZ-Spitze beim Frühstück konnte ich sehr stark reduzieren, ist an optimalen Tagen nicht mehr vorhanden  :)

Desweiteren konnte ich den Aufstehgupf anpassen. In dem Moment, wo ich morgens die Augen aufmache, messe/scanne ich sofort meinen BZ, kann den Aufstehgupf inklusive fälliger Korrektur geben und anhand der Tendenz (BZ fallend/steigend) feinere Anpassungen vornehmen.

Lediglich am Abend kämpfe ich noch. Auch wenn ich die Mahlzeiten genau abwiege, habe ich nicht immer das gewünschte Ergebnis  :nein:

Mein HBA1c hat sich nicht großartig verbessert. Der liegt immer noch konstant bei 6,1 oder 6,2. Aber ich weiß, daß ich diesen nun mit weniger Spitzen morgens erreicht habe. Ich bin also "schöner" zum gleichen Ziel gekommen.
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Offline ralfulrich

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #8 am: April 02, 2017, 14:15 »

CGMS ... ???
Damit kann ich garnix anfangen.

Continuous Glucose Monitoring System   ;D

Grüße
Ralf
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Offline Kladie

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Re: CGM auch für T2 ?
« Antwort #9 am: April 02, 2017, 14:16 »
Hallo Gyuri,

CGM ist die Abkürzung wie es Andi geschrieben hat. ==>Continous Glucose Measuring (oder auch Monitoring wie ralfulrich geschrieben hat)
CGMS ist das gleiche nur mit einem "System" dahinter. ==> Continous Glucose Measuring System.

Ob es da wirklich einen Unterschied gibt, lass ich mal unbeantwortet, da das wesentliche die kontinuierliche BZ Messung ist.

Der große Unterschied von CGM und FGM ist der Alarm eines CGM (CGMS) bei niedrigem BZ. Diese Funktion fehlt dem FGM und es kann dementsprechend nicht zu einer Überwachung oder einer aktiven Regulierung dienen. Technisch gibt es weitere Unterschiede, auf die ich hier aber nicht eingehen möchte. (Kalibrierung, Lebensdauer Sensor, Genauigkeit usw.)

Zitat
orginal Tarabas:
Also erstmal denke ich (aus meiner persönlichen Erfahrung), ein Typ2er (und vermutlich auch ein T1) der keine Probleme mit Hypos hat, der braucht kein CGM.
Da bin ich der gleichen Meinung. Beim T2 kommt es kaum vor, dass der BZ plötzlich und ungewollt absackt und das scheint mir ja die Hauptfunktion zu sein wenn ein FGM nicht ausreicht.
Auf mein FGM möchte ich auf keinen Fall mehr verzichten und bin der Meinung es hilft bei der Einstellung aller Diabetiker gleichermaßen.