Autor Thema: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloaded)  (Gelesen 20573 mal)

Offline Oggy

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 48792
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 3
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #10 am: März 15, 2017, 13:37 »
Nochmal:
Wie wärs, wenn Ihr ab sofort hier und jetzt aufhört und ein eigenes Thema aufmacht?
Grumpf
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9



Fehler sind was für Anfänger - ich bin Profi und verursache Katastrophen

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16976
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #11 am: März 15, 2017, 14:37 »
Nochmal:
Wie wärs, wenn Ihr ab sofort hier und jetzt aufhört und ein eigenes Thema aufmacht?
Grumpf

Done! :zwinker:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16976
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #12 am: März 15, 2017, 14:59 »
Vermutlich verlängerst deinen SEA, wenn du hohe Werte hast und verkürzt ihn, wenn du niedrige Werte hast.

Das wäre beides korrekt und eine Anpassung an die Gegebenheiten. Der Körper weiß sich ja auch zu helfen, und deshalb beschleunigt er bei niedrigem BZ (<60 mg/dl) die Magen-Darm-Motilität, also die Bewegungsfähigkeit, die einen Einfluss darauf hat, wie schnell der Mageninhalt in den 12-Fingerdarm (Duodenum) gelangt. (Wir erinnern uns: der Übergang der Nährstoffe ins Blut erfolgt vorwiegend im Duodenum)
Für den SEA bedeutet das, er kann hier kleiner sein.

Umgekehrt funktioniert das ebenso; bei einem hohen BZ (>160 mg/dl) wird diese Beweglichkeit verlangsamt. Ergo kann das dann in einem längeren SEA münden.
Manche Diabetiker geben daher auch schon bei erhöhten Werten über einer (persönlich bekannten) Grenze ein paar Zusatz-IEs. Auch das hat einen physiologischen Hintergrund: je höher die Dosis, desto länger dauert es, bis alles ins Blut übergegangen ist. Und je länger es in der Subkutis auf seine Resorption wartet, desto länger hat das Insulin-auflösende Enzym ("Insulinase" oder genauer gesagt Glutathion-Insulin-Transhydrogenase) die Möglichkeit, Teile des wartenden Insulins zu deaktivieren. Das ist bei erfahrenen Diabetologen auch als "Resorptionsverlust" bekannt.

In beiden Fällen wäre die von Hobbit genannte Option der Golödweg: erst den BZ auf Normalniveau bringen und dann essen/insulinieren.
Macht in der Praxis aber kaum einer.
Ich mach es bei heftigen Hypos so, dass ich erst esse bis ich mich besser fühle und im Nachhinein dafür einen Essensbolus gebe (für die Gesamtmenge der KH abzüglich 2 BE für die Hypo).
Und bei leichten Hypos 1-2 Löffel Marmelade oder unterwegs ein paar Glucotabs.

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #13 am: März 15, 2017, 18:59 »
(…) erst den BZ auf Normalniveau bringen und dann essen/insulinieren.
Macht in der Praxis aber kaum einer.
(…)
So ähnlich mache ich das bei meiner Frau wenn sie mit sehr hohen Werten aus der Nacht kommt. (Ich schreibe nicht "aufwacht", weil ich sie für ihren Scann nicht wecken muss.) An der Insulindosis ändere ich nichts, weil ich meine, dass bei "normal" 100 IE täglich  :kreisch: Schluss sein muss.
Wenn sie nach zwei Stunden immer noch über … sagen wir mal 250 mg/dl liegt, bekommt sie noch mal die 10 IE, die sie sich sonst zum Frühstück selbst spritzt. Dank Libre muss ich bei ihr keine Angst vor einer Hypo haben. Nach den 10 IE wird sie aber so langsam zum Aufstehen angeregt. Das Frühstück ist dann auf jeden Fall bereit. Sollte sie dann wider Erwarten recht niedrig im Zucker stehen, bekommt sie Honig und/oder Marmelade zum Selbstaufstreichen.

Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

  • Gast
Re: Re: Der 5'er Club Reloaded
« Antwort #14 am: März 16, 2017, 12:54 »
Ich denke es gibt hier im Forum wirklich genug Möglichkeiten sich auszutauschen, oder? :zwinker:
So - jetzt habt Euch wieder lieb - oder haut Euch die Köpfe ein wo ichs nicht sehe ;D

Moin Oggy,

nimm bitte meine positive Betrachtung des "Köpfe einhauens" wohlwollend zur Kenntnis.

Die dadurch entstandenen Öffnungen des Schädels gestatten die umweglose Informations Aufnahme ohne durch vorgefasste Meinungsfilter  zu gehen

MLG

Hinerki

Hinerk

  • Gast
Re: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloaded)
« Antwort #15 am: März 16, 2017, 14:19 »
Moin,

Wieder ein Versuch der Betrachtung einer ist Situation, aktueller BZ, zum Essen anstehende BE Menge, und der Interpretation meines Bolusrechners verständlich zu machen.

Vorab, noch wirkende IE werden Mengen abhängig berücksichtigt aber wegen der für mich fehlenden Glaubwürdigen Beschreibungen der Wirkkurven ist es nur ein rudimentärer Lösungsansatz.

SEA Betrachtung er wird eingesetzt um einen vorhanden hohen BZ zu senken bevor der Anstieg aus den erwarteten Kh. des Essens einsetzt.

In dem Beispiel von Gyuri erkenne ich ein Musterbeispiel eines funktionierende SEA und der BZ Bereich in dem sich Seine Frau bewegt ist wohl so gewollt

MLG

Hinerk

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloaded)
« Antwort #16 am: März 16, 2017, 15:26 »
(…) und der BZ Bereich in dem sich Seine Frau bewegt ist wohl so gewollt

MLG

Hinerk
:moser: Ganz großer Quatsch!
Mit keinem Wort habe ich auch nur andeutungsweise so einen Mist behauptet.
Lieber heute als morgen würde ich meine Frau gern auf den VORLÄUFIGEN Zielbereich von 70 - 180 mg/dl "einstellen".
Mit einem Bolusrechner ergäbe sich dann eine gewisse Steigerung des Insulinbedarfs. Meinst du wirklich, ich drücke meiner Frau noch zusätzlich Insulin rein, wenn sie mit 350 mg/dl und mehr vor einer Mahlzeit ist?*) Zurzeit spritze ich ihr mindestens 100 IE über den Tag verteilt und manchmal (mit dem Arzt abgesprochen) sogar 110 IE.
Abgesehen davon: ich hatte in meiner Verzweiflung schon versucht mit höherem Faktor und mit zusätzlicher Basalversorgung ihre Spitzen >400 mg/dl  :kreisch: runter zu bekommen… ohne Erfolg, worüber man in der Diab-Praxis nicht verwundert war. Mir beweist das, bei so einem extremen Level funktioniert die schönste Boluskorrektur nichts mehr…


… und bei meinen Werten/meinen Tagesprofilen brauche ich das auch nicht, was ich schon x Mal zu erklären versucht habe und wo man mir einfach nicht glaubte oder das als exotischen Sonderfall abwinkte.

Es bleibt dir unbenommen daran zu glauben, dass du dein HbA1c mit deinem Bolusrechner dahin bekommst, wo du es gern hättest. Ich behaupte aber: Obwohl du es vom Prinzip falsch machst, funktioniert es bei dir … vielleicht. Eine allgemein gültige Regel würde ich daraus aber nicht ableiten wollen.

zu *)
Gestern Nachmittag hatte meine Frau "moderate" 290 mg/dl
Am Abend (19:24) waren es zum Abendessen (geplant waren 5 BE) 433 mg/dl
Wieviel hätte ich dann spritzen sollen?
Normal bekommt sie eine Stunde vor dem Abendessen 40 IE und wenn der Wert dann zum Essen noch hoch ist weitere 10 IE.
Du würdest also versuchen alles über dem Zielbereich runter zu spritzen.
Ich habe ihr 40 + 10 IE verpasst (wie immer) ihr aber nichts mehr zum Essen gegeben. Um 23:29 war sie dann bei 325 mg/dl
und heute zum Frühstück waren es "nur" noch 191 mg/dl. Zusätzliches Insulin hätte rein garnix bewirkt.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

  • Gast
Re: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloade
« Antwort #17 am: März 17, 2017, 09:34 »
Moin,
Gyuri die Werte Deiner Frau sind  in einem Bereich der sich für mich in völlig ungewohnten Höhen bewegt.
Dazu werde ich mich niemals äußern das gehört in die Hand erfahrener  Diabetologen.

Du würdest mir einen großen Gefallen erweisen mir mitzuteilen was ich (mein Rechner) im Prinzip falsch macht.
Da ich sehr lange Zeit meines beruflichen Lebens in der IT. verbracht habe , ist mir der Glaube an der Zielerreichung eines Programmes verloren gegangen, ich bevorzuge konkrete Ergebnisse.

Die SEA Vorschläge meines Rechners werden aus meiner aktuellen  BZ Höhe abgeleitet,
negative SEA können aus der Nahrung wie Fettanteil Hülsenfrüchte nur vom Benutzer bestimmt werden.

Es ist übrigens ein Irrtum, dass mein Rechner auf mich abgestimmt wurde auch ich bin für ihn nur über den Input meiner Faktoren bekannt aus denen er mit Hilfe der mit Gewicht und Nahrungs Bestandteile Kh. Fett und Eiweiß eingegebenen Werte den IE Mengen Vorschlag errechnet.

MLG

Hinerk

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloade
« Antwort #18 am: März 17, 2017, 14:15 »
(…)
Du würdest mir einen großen Gefallen erweisen mir mitzuteilen was ich (mein Rechner) im Prinzip falsch macht.
(…)
Ob und wenn ja, was du mathematisch falsch machst (da war doch mal ein Klammerproblem?) entzieht sich meiner Kenntnis.
Was du auch aus meinem Verständnis falsch machst ist der Versuchaus lückenhaften Beobachtungen und althergebrachten Regeln, wie sie gern auf Schulungen zum Besten gegeben werden eine "Weltformel" zu basteln, die BESTENFALLS bei dir richtig passen kann und das wohl auch nicht uneingeschränkt.

Ich würde mir von keiner Formel der Welt vorschreiben lassen, wie ich z.B. mit einem SEA (positiv oder auch negativ) umzugehen habe. Und von Korrekturen des Bolus aufgrund vorhergegangener Fehler halte ich schon aus Prinzip nichts, weil ich an meinen Tagesprofilen bei mir ganz leicht erkennen kann, dass ein paar Einheiten mehr oder weniger überhaupt nichts bewirken. So eine "Weltformel" müsste, wenn sie funktionieren sollte, auch auf meine Frau anwendbar sein - und das kann ich ganz bestimmt nicht glauben.
Sehr wohl kann ich aber davon ausgehen, dass meiner Frau ein morgendlicher SEA von 2 bis 3 Stunden "gut" tut.Nie würde ich das aber in eine Formel packen. Sobald sie von den hohen Frühwerten weg kommt, werde ich zuerst den SEA verkürzen und wenn nötig auch mit der Insulinmenge runter gehen. Ich bin dann aber noch nicht mit der Welt zufrieden, sondern beobachte aufmerksam weiter um mir gegebenenfalls was neues einfallen zu lassen. Das wird dann aber auch nicht in eine Formel gepackt. Für mich sind meine Diagramme (egal ob vom Libre oder meinem Excel) BESTENFALLS nur eine Entscheidungshilfe und niemals Gebetbuch.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Tarabas

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 524
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Auswirkungen des SEA (war Re: Der 5'er Club Reloaded)
« Antwort #19 am: März 17, 2017, 15:37 »
Lieber heute als morgen würde ich meine Frau gern auf den VORLÄUFIGEN Zielbereich von 70 - 180 mg/dl "einstellen".
Mit einem Bolusrechner ergäbe sich dann eine gewisse Steigerung des Insulinbedarfs. Meinst du wirklich, ich drücke meiner Frau noch zusätzlich Insulin rein, wenn sie mit 350 mg/dl und mehr vor einer Mahlzeit ist?*) Zurzeit spritze ich ihr mindestens 100 IE über den Tag verteilt und manchmal (mit dem Arzt abgesprochen) sogar 110 IE.

100 IE (Bolus + Basal) oder 100 IE Bolus plus noch Basal? Weil wenn mein Essen ensprechend aussieht, bin ich auch bei 100 IE (davon 50 Basal).

Und so aus der Ferne "diagnostiziert": womit sollte der BZ denn sonst mehr gedrückt werden, wenn nicht eben mit mehr Insulin?


Zitat
zu *)
Gestern Nachmittag hatte meine Frau "moderate" 290 mg/dl
Am Abend (19:24) waren es zum Abendessen (geplant waren 5 BE) 433 mg/dl

Einfach so? Ohne Nahrung seitdem? Nach den gängigen Methoden wäre dann offenbar die Basalversorgung zu gering. Was vermutest Du? Oder sie nimmt Nahrung extremst langsam auf und das Mittag wirkte über den Nachmittag hinaus.

Zitat
Wieviel hätte ich dann spritzen sollen?
Normal bekommt sie eine Stunde vor dem Abendessen 40 IE und wenn der Wert dann zum Essen noch hoch ist weitere 10 IE.

Du würdest also versuchen alles über dem Zielbereich runter zu spritzen.
Ich habe ihr 40 + 10 IE verpasst (wie immer) ihr aber nichts mehr zum Essen gegeben. Um 23:29 war sie dann bei 325 mg/dl
und heute zum Frühstück waren es "nur" noch 191 mg/dl. Zusätzliches Insulin hätte rein garnix bewirkt.

Also hast du letztlich 50 IE Korrektur-Insulin gegen einen Anfangswert von 433 gespritzt. Oder nicht? Und es hat sie immerhin auf 190 gebracht. Warum sollte jetzt mehr IE nicht weiter drücken? Das einzige was mir auffällt ist eine recht hohe Insulinresistenz, die sich in für mich sehr hohen Faktoren erkennbar macht. Nicht schön, aber warum nicht möglich?

BTW, 40 IE. Wie spritzt Du denn die? Alle auf einmal oder an mehrere Stellen? Weil wenn man von 3h Wirkzeit bei so 5-10 IE ausgeht, dann haben wir hier ja nach der Faustformel irgendwas um eine verdrei/vierfachung der Wirkzeit.
Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre