In der Diabetologie gibt es den Begriff "Glukosehomöostase".
Gemeint ist damit im Wesentlichen ein Gleichgewicht zwischen Blutzucker auf der einen Seite und Insulin auf der anderen Seite (Und den Vorgängen im Körper, die diese beiden Kontrahenten beeinflußen).
Optimal ist ein Gleichgewicht:
Wenn man jetzt etwas isst, kommt mehr Gewicht auf die linke Seite. D.h. um das Gleichgewicht zu halten, muss auch die rechte Seite was drauflegen. Und diese rechte Seite ist bei Diabetikern eben gestört. Deswegen dauert es länger, bis wieder ein Gleichgewicht entsteht. Wenn man nichts weiter isst und die Bauchspeicheldrüse noch ein bißchen was beisteuern kann, dann wird es irgendwann auch wieder zu einem Ausgleich kommen. Der Blutzucker wird dann sinken, weil manche Zellen kein Insulin brauchen um Gukose aus dem Blut aufzunehmen und weil ein Zuviel dann über die Nieren ausgeschieden wird. Aber ein zu hoher Blutzucker ist so lange schlecht für die Blutgefäße, wie er besteht.
Deswegen regelt die Bauchspeicheldrüse das bei einem Gesunden so, dass der BZ erst gar nicht so hoch steigt oder wenn er das tut, dass es dann schnell wieder auf Normalniveau ist.
Was genau das anzupeilende Normalniveau ist kann man sich bei einem "Blutzuckerbelastungstest" in den Normwerten ansehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Oraler_Glukosetoleranztest.
Um dieses Ziel zu erreichen hat ein Diabetiker verschiedene Stellschrauben:
- Insulin
- Mahlzeit
- Bewegung
Mit dem Insulin (gemeint ist da ein schnell und kurz wirkendes Insulin) kann man sehr gezielt vorgehen. Und das nicht nur in der Menge, sondern auch in welchem zeitlichem Verhältnis zur Mahlzeit man es spritzt. Wenn man sich die Waage anschaut wird es klar: optimal ist, wenn nicht alles auf einmal auf eine Seite kommt, sondern wenn es möglichst zur selben Zeit auf beide Seiten der Waage verteilt wird. Beim Insulin kann man das mit dem Spritz-Ess-Abstand beeinflußen, bei der Mahlzeit mit derem glykämischen Index, also wie schnell die Kohlenhydrate aus dieser Mahlzeit ins Blut gelangen. Vollkornbrot geht langsamer ins Blut als Weißbrot (der BZ steigt dann langsamer an und das Insulin muss nicht sooo schnell verfügbar sein) und auch nach einem Käsebrötchen steigt der BZ langsamer als nach einem Marmeladenbrötchen.
Schließlich bleibt noch die Bewegung, denn wenn die Muskeln aktiv sind fällt es ihnen leichter, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Manche haben da schon gute Erfahrungen mit einem Spaziergang oder einer Runde mit dem Fahrrad nach dem Essen gemacht.
Viele Grüße,
Euer Erklärbär