Autor Thema: zusätzliche Auswertung : Verlauf errechneter HbA1c  (Gelesen 8779 mal)

Offline Floh

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Re: zusätzliche Auswertung : Verlauf errechneter HbA1c
« Antwort #20 am: November 30, 2016, 15:40 »
Zitat
Als alter Gauß-Anhänger behaupte ich mal: "ALLES ist normalverteilt." Kurzfristige Ausreißer fallen dabei nur nicht ins Gewicht … sage ich und stehe hier allein mit meiner Überzeugung da - was unter dem Strich betrachtet auf das Gleiche raus kommt.

Und als Mensch der Statistiken mag, aber den Mechanismus hinterfragt sage ich mal: Die Blutzuckerverteilung ist NIE Gaussverteilt. Weil Diabetiker mit funktionierenden Gegenregulationsmechanismen (also fast alle) in eine Richtung steuern können, in die andere aber nicht. Der Blutzucker kann gar nicht in gleicher Verteilung zu niedrig wie zu hoch sein. Niemals. Das sieht man sogar in deinen Grafiken schön (und als Typ2 mit Restproduktion ist das leicht anders, weil du ja sogar noch einen mäßig funktionierenden Regelmechanismus in Richtung niedrigerer Werte hast) - Das ist keine Normalverteilung, du hast in Richtung hoch einen Schwanz...

guest3322

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Re: zusätzliche Auswertung : Verlauf errechneter HbA1c
« Antwort #21 am: November 30, 2016, 17:30 »
Da hab ich ja förmlich in ein Wespennest gestochen.
So viele Reaktionen habe ich nicht erwartet. ::)

Hab mal versucht diese Werte (Basis SiDiary) über 24 Monate grafisch darzustellen.


Erläuterung dazu:
vor zwei Jahren hatte ich es nach verschiedenen Mediversuchen geschafft ohne Medi über die Runden zu kommen.
gegen Mitte Jahr hatte ich dann wieder gröbere Rückenprobleme, Cortison, Stress, Gewichtszunahme (mangelnde Bewegung) führten wieder zu Medi
nach der HWS Versteifung erfolglose Versuche mit div. Medis, ab Mitte Jahr NovoNorm 1mg, eher zu stark, Versuch 0.5mg = Verschlechterung, nun wieder 1mg

Fazit: mir würden solche Informationen für die Beurteilung meiner Lage bestens ausreichen. Die 2 Messungen pro Tag (am Morgen nach dem Aufstehen und am Abend vor dem zu Bett gehen) halten mir doch allfällige Verfehlungen  :mahl: :prost: sofort vor Augen.

n.B. meine Blutzuckergeschichte: vor 30 Jahren fing es an, 25 Jahre alles im Griff mit möglichst wenig Zuckerkonsum, vor 5 Jahren immer grössere Rückenprobleme = Cortison, Medi und 5 Rücken OP = der Blutzucker ist nur noch mit Medi in den Griff zu kriegen. Die moderne Medizin hat halt auch ihre Schattenseiten.

Offline Gyuri

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Re: zusätzliche Auswertung : Verlauf errechneter HbA1c
« Antwort #22 am: Dezember 01, 2016, 10:08 »
Ich weiß jetzt wieder warum ich DARÜBER nie mehr schreiben wollte.
Nicht, weil mir widersprochen wird! Damit könnte ich leben bzw. mich rechtfertigen. Ich habe aber schon fast den Eindruck mit Absicht falsch verstanden zu werden und dass wichtige Sätze von mir bei diesem Thema nicht berücksichtigt werden.

Darum jetzt wirklich final noch einmal:
Um sich einen groben Überblick über den möglichen Verlauf des HbA1c zu verschaffen, kann man seine (irgendwie) gemittelten Messwerte umwerten. Ich weiß von "SiDiary" zwar nicht, welche Algorithmen darin verborgen sind, aber es wird wohl kein Zauberwerk sein mit einem Mittelwert (oder auch von mir aus einem nahezu gleichen Median) den vermuteten HbA1c-Wert umzuwerten.
Und jetzt kommt das, was ich schon versucht habe zu erklären!
Für den Mittelwert allein ist es VÖLLIG unwichtig, ob man einzelne Extremwerte (= an den Enden eines Histogrammes) ausklammert oder nicht. Das hat was mit Integralrechnung zu tun. Ich glaube auch überhaupt nicht, dass zwischen einer Umwertung aus gefilterten BZ-Werten ein anderer HbA1c-Wert heraus kommt als aus ungefilterten Werten … wenn eine Histogrammform zu erkennen ist, die einer Gauß'schen Glocke auch nur ähnelt. Theoretisch könnte sogar eine logarithmische Normalverteilung vorliegen, es würde den Mittelwert weniger beeinflussen als man aus dieser Spielerei an allgemeiner Unsicherheit bei der HbA1c-Umwertung erhält.

Das Filtern der Extremwerte hätte nur einen nennenswerten Einfluss auf die Standardabweichung und somit auf die Streuung der Messwerte. Die spielen aber beim HbA1c rein überhaupt keine Rolle.

Funktionieren tut die ganze „Schätzerei“ nur nicht, wenn keine aussagekräftigen Messwerte vorlägen, z.B. wenn beim Messen nur nach Extremwerten gefahndet würde. Meine oben gezeigten Histogramme haben den "Fehler", dass es sich zu 66 2/3 % um Nüchternwerte handelt und um 33 1/3 % um postprandiale Werte. Hätte ich mehr Messwerte zur Verfügung, müsste eine Überlagerung zweier Verteilungen erkennbar werden. Mehr Messwerte würde aber bedeuten, dass ich dann einen Mittelwert für einen  HbA1c-Wert nehmen würde, der weit über den  Mess-Zeitraum des HbA1c hinaus ginge.

Ich hoffe, dies wurde jetzt verstanden. Ich werde mich hierzu jedenfalls nicht mehr äußern weil mir jeder HbA1c-Wert direkt am A…  :-X vorbei geht und ich es nicht mehr einsehe, mich dafür auch noch zum Deppen machen zu lassen.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Tarabas

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Re: zusätzliche Auswertung : Verlauf errechneter HbA1c
« Antwort #23 am: Dezember 01, 2016, 14:38 »
Auch wenn ich mal Mathe LK hatte, mir brummt gerade der Schädel, warum ich jetzt nicht versuche, das nachzuvollziehen. Dafür sieht mir das zu komplex aus.

Aber was man halt beim 1c beachten muß (ob man nun nur prä oder pp-Werte hat oder ein FGM):

Nicht alles, was sich integrieren läßt  :) kommt in den 1c  ::)

http://imgur.com/a/BUaTM

Die erste Kurve mal angenommen als ausgeglichene Kurve um 100 BZ herum. Macht einen Mittelwert von 100. Und wohl einen 1c von 5,5%.

Die zweite Kurve, da sind die beiden Spitzen drin. Macht vielleicht einen Mittelwert von 120, bzw ein Integral, was eben auch die Spitzen enthält. Aber weil die Spitzen kleiner als 2h sind, ändert es am 1c genau nichts, weil reversibel.

Die dritte Kurve hat genau dasselbe Integral. Und denselben Mittelwert. Aber der 1c muß diesmal höher sein. Denn die Spitze ist 4h lang und geht damit in den 1c ein.
Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre