Autor Thema: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?  (Gelesen 70541 mal)

Offline Gyuri

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #60 am: Januar 20, 2018, 23:52 »
Das Verrückte ist nur, mein Diabetologe erklärt ICT ganz anders und sieht da keine Notwendigkeit für einen Spritzplan mit Bolus. Allerdings haben seine Mädels da offenbar ganz andere Anweisungen - z.B. beim Teststreifenkontingent.
btw: In einem Schreiben neulich wurde meine Frau wieder mal als Typ1 gehandelt.  :balla:

Ich mache es zurzeit so, dass ich das Lantus "ganz normal" aufbrauche und meiner Frau als "Nacht-Insulin" mein Apidra spritze, damit ihr recht hoher Fiasp-Bedarf einwenig sinkt. Beim DMP-Gespräch werde ich mal fragen, ob meine Frau nich ein etwas langsamer wirkendes Bolusinsulin bekommen könnte. (Insuman Rapid, Lilly Normal oder Actrapid?) Auf Dauer halte ich die nächtlichen Aktionen nicht durch. Ich brauche schon auch ein wenig Schlaf.

Nur wirklich schade, dass das anfangs recht erfolgreiche Trulicity jetzt so garnix mehr hilft.  :nixweiss:
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Archimedes

Hinerk

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #61 am: Januar 21, 2018, 02:10 »


Aber mal ernsthaft: Die BSD meiner Frau hat wohl endgültig aufgehört irgend etwas zu tun.
Da helfen zurzeit nur Unmengen von zugeführtem Insulin was den üblen Nebeneffekt hat, dass ihr Hungergefühl gar nicht mehr aufhört.

Moin Gyuri.
Du weißt sicher wieviel Insulin der gesunde Körper je BE produziert um den BZ im gesunden Bereich zu halten.
Wenn bei uns große Mengen benötigt werden, dann ist es im wesentlichen auf die jeweilige Höhe der bei den meisten von uns vorhanden Resistenz zurückzuführen, die erschöpfte BSD spielt da meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle.

Sollte ich mich irren, bin ich für Aufklärung bzw. Berichtigung dankbar.

MlG

Hinerk

Möglicherweise kann einer der Koryphäen hier im Forum aufklärend helfen.
« Letzte Änderung: Januar 21, 2018, 08:57 von Hinerk »

Offline Kladie

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #62 am: Januar 21, 2018, 11:20 »
Hallo Hinerk,

Zitat
orginal Hinerk:
Moin Gyuri.
Du weißt sicher wieviel Insulin der gesunde Körper je BE produziert um den BZ im gesunden Bereich zu halten.
Weißt Du das denn? Außerdem produziert der Körper Insulin je nach BZ Höhe und nicht nach KH Menge.

du vergißt anscheinend den Unterschied von Eigeninsulin und Fremdinsulin.
Der gesunde Körper kann bei hohem BZ bis zu 30 mal mehr Insulin produzieren ( http://www.insulinoma.net/mainpage/insulinom_sekretion_insulin.htm ) als normal, weil die Wirkdauer nur im Minutenbereich ist. Bei fallendem BZ reduziert sich die Produktion (und damit dioe Wirkung) so rasch, daß ein UZ nicht auftreten kann.
Wenn Du versuchst mit 100 IE Bolus gegen einen hohen BZ zu arbeiten kannst du dir sicher vorstellen was passiert, denn dieses Insulin wirkt auch noch unvermindert wenn der BZ wieder normal hoch ist.

Dieser Unterschied ist völlig unabhängig von einer Resistenz
« Letzte Änderung: Januar 21, 2018, 12:53 von Kladie »

Hinerk

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #63 am: Januar 21, 2018, 15:38 »
Moin Kladie,
Du hast in Bezug auf BE und BZ recht, da war ich unpräzise.

Danke für den Hinweis.

Ich bleibe aber dabei,  die benötigte IE Menge zur BZ Ziel Erreichung, wird durch die  gegessenen BE und die damit zu erwartende BZ Erhöhung sowie der vorhandenen Resistenz bestimmt.

Für die Resistenz ist es bedeutungslos ob es sich um Eigen—Fremdinsulin handelt, siehe auch BSD Erschöpfung

Ausnahmen wurden bereits aufgezeigt.

MlG

Hinerki

Es gibt leider Schicksalsgenossen bei denen unter Umständen 100 IE nicht reichen um den BZ auf ein akzeptables Niveau zu senken, das sind zwar Ausnahmen aber es gibt sie.
« Letzte Änderung: Januar 21, 2018, 15:59 von Hinerk »

Offline Gyuri

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #64 am: Januar 21, 2018, 15:39 »
Weil es ja ums Trulicity geht…  :zwinker:
Hier habe ich mal das Tagemuster nach der letzten Truli-Spritze.
Man darf zwar grundsätzlich nicht soooo viel an Verbesserung erwarten und aus diesem oberen Diagramm kann man auch nicht sehen, wie es denn ohne Trulicity gelaufen wäre, aber man sieht recht gut auf welchem Niveau (Median) mit welchen Schwankungen über eine Woche mein Frau zu kämpfen hat.

Was man auch nicht so richtig erkennen kann ist unser Insulin-Plan. Libre kasifiziert die KH- und Insulinmengen ganz stur in feste Zeitfenster von je 2 Stunden Breite ein. Hinzu kommt, dass ich die KH immer VOR dem Essen abschätzen muss und nie weiß ob alles auch gegessen wird.  Fest steht nur (und auch das kann man dem Libre nicht richtig klar machen) dass es (grob) zwischen 22 und 8 Uhr von mir Apidra gab und zu den Hauptmahlzeiten Fiasp)



Und dann sieht man unten auf dem heutigen Tagesprotokoll die Notiz: Medikation … hinter der sich von mir nur das wöchentlich verabreichte Trulicity verbirgt. Andere Medikamente werden im Libre von mirnicht vermerkt. Dafür haben wir einen festen Plan, der streng eingehalten wird.

Legt man das heutige Tagesprotokoll auf das Tagesmuster der letzten acht Tage, wird man keine großartige Veränderung erkennen. Aufgrund der Streung hat die Verlaufskurve "gut Platz". Mir fällt nur auf, dass meine Frau beim heutigen verspäteten Frühstück um 10:30 sowie verspäteten Mittagessen um 14:30 eher wenig aß so dass die geschätzten 50g KH kaum zusammen kamen. Beide male war der Prä-Wert sogar unter 200mg/dl, was zumindest für "Mittag" untere Grenze ist.

Das Tagesmuster holt uns aber wieder auf den Boden der Tatsachen.  :-\ Das könnte genauso ein zufälliger Ausreißer gewesen sein.
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #65 am: Januar 22, 2018, 13:28 »
Es gibt leider Schicksalsgenossen bei denen unter Umständen 100 IE nicht reichen um den BZ auf ein akzeptables Niveau zu senken, das sind zwar Ausnahmen aber es gibt sie.

So gering sind die Ausnahmen gar nicht mal, wenn sich auch schon die Pharmaindustrie darauf einstellt und U500 Insulin anbietet: https://www.humulin.com/

Resistenzen sind ein Faktor, warum Diabetiker mehr Insulin spritzen müssen, als die gesunde BSD selber ausschüttet. Dieser Mehrbedarf betrifft aber nicht nur DM2, sondern auch viele mit DM1. Bei denen liegt zwar keine Grundresistenz vor (erworbene Resistenzen durch Rezeptor-Down-Regulation können natürlich auch bei DM1 vorkommen), aber da gibt es die schon im Unterhautfettgewebe auftretende "Auflösung" durch entsprechende Enzyme ("Insulinase", bzw. Glutathion-Insulin-Transhydrogenase). Die kommt bei der BSD nicht vor, weil da das Insulin direkt im Blut landet.
Dieser Effekt lässt sich bei der Umstellung von ICT auf Pumpe gut beobachten, wenn man dann feststellt, dass man bis zu einem Drittel weniger Insulin verbraucht. Die Pumpe gibt kleinere Mengen ab, daher wird das Insulin dann schneller verdünnt und verbleibt weniger lange im Unterhautfettgewebe.

Viele Grüße,
Jörg
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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #66 am: Januar 22, 2018, 13:47 »
Moin,
wieder was gelernt.

MlG

Hinerk
Übrigens, heute habe ich mit einem Ohr im ARD Büfett für mich  Neuigkeiten über Ernährungs beeinflusste Diabetiker gehört aber vielleicht war es auch anders.

Offline Joerg Moeller

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #67 am: Januar 23, 2018, 11:52 »
Übrigens, heute habe ich mit einem Ohr im ARD Büfett für mich  Neuigkeiten über Ernährungs beeinflusste Diabetiker gehört aber vielleicht war es auch anders.

Die Sau wird regelmäßig durchs Dorf getrieben. Fehlernährung ist ein Katalysator für DM2. Nicht mehr, nicht weniger. War schon immer so und wird immer so bleiben.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #68 am: Mai 28, 2018, 23:20 »
Ich habe es ja schon des öfteren geschrieben welchen Stellenwert ich dem HbA1c beimesse …
und beim geschätzen Langzeitwert im Libre bleibe ich noch viel ruhiger.  :zwinker:

Nun kann ich aber aufzeigen, was sich verändert, wenn ich drei Wochen lang Trulicity spritze und sonst fast nichts anders mache als seit eh und je.

Zuerst zeige ich euch mal die Libre-Prognose über die letzten 90 Tage

Hier handelt es sich jedoch um den Durchschnitt aus mindestens zwei verschiedenen Zahlenreihen die nur wenig miteinander zu tun haben.

Um einen Vergleich von VORHER zu NACHHER darstellen zu können habe ich mal die letzten drei Wochen VOR Trulicity errechnen lassen


Zum Vergleich habe ich jetzt die letzen drei wochen NACH dem Selbstversuch

Der geschätzte Sprung von HbA1c 7,1% auf 5,1% ist schon gewaltig und wird sehr oft mit starken Unterzuckerungen erklärt.

Dies scheint auch wirklich so gewesen zu sein, betrachtet man NUR  kritiklos die historischen Messreihen im Libre

Scheinbar gab es also viele viele Hypos?

Nicht oft, aber schon öfter als normal wurden von mir dann bei Libre-Hypos blutige Gegenmessungen durchgeführt. Ich habe dafür keine brauchbare Statistik, kann aber sicher behaupten, niemals in den letzten drei Wochen weniger als 60mg/dl gegengemessen zu haben.

Ich wiederhole:
Der geschätzte Sprung von HbA1c 7,1% auf 5,1% ist schon gewaltig
Dieser Sprung lässt sich aber nur mit den Wirkungen des Trulicity erklären.

… und nur so am Rande: Von knappen 95kg bin ich jetzt auf 88,2kg runter.
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Archimedes

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Re: Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?
« Antwort #69 am: Mai 28, 2018, 23:30 »
Ach ja … die Nebenwirkungen!

Nach der ersten Spritze ging es mir elendlich und ich ließ mir ein Medikament gegen Übelkeit verschreiben. Nach der zweiten Spritze waren die Nebenwirkungen schon viel harmloser. Und nach der dritten Spritze brauchte ich die Pillen nicht mehr.

Ich hatte von meiner Frau drei Spritzen übernommen, weil sie bei ihr nichts bewirkten. Jetzt, nach dem Versuch, habe ich mir zuerst mal vier Spritzen verschreiben lassen. Falls es so weiter geht wie in den drei Testwochen werde ich noch eine Weile bei Trulicity bleiben …
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