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bdw: Vielversprechend: Schnelles Schnecken-Insulin
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Cimba:
Interessant für die Zukunft und das Insulin in der Tierwelt auch als Waffe eingesetzt wird:
Erst nach mindestens 15 Minuten beginnen heutige Diabetes-Medikamente zu wirken. Wie Forscher nun berichten, könnte man diese Verzögerung möglicherweise deutlich reduzieren und zwar nach dem Vorbild des Insulins im Gift einer Meeresschnecke. Sie nutzt diesen Bestandteil, um Beutetiere durch Unterzuckerung schnell zu paralysieren. Den Analysen zufolge steckt in den Merkmalen des Schneckengift-Insulins großes Potenzial für die Entwicklung von Wirkstoffen zur schnelleren Einstellung des Blutzuckerspiegels beim Menschen.
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/medizin/-/journal_content/56/12054/13488164
Joerg Moeller:
Da kann man sicher noch ein paar Minuten rausholen. Gespritztes U100 Insulin liegt (bedingt durch seine Konzentration) zu 75% in Hexamer-Form vor, also ein Sechserpack von Molekülen. So ist es zu groß, um durch die Poren der Blutgefäße zu passen. Durch Verdünnung mit Zwischengewebswasser zerfällt es zu Einzel- und Zweiermolekülen (Mono- und Dimere) und kann so ins Blut übertreten.
Dieses Modell gibt es bei Normalinsulin und den derzeit verfügbaren schnellwirkenden Analoga. Aber Analoga zerfallen deutlich schneller zu Mono- und Dimeren, weil durch Manipulation der Eiweißketten die Bindungskraft an andere Insulinmoleküle deutlich herabgesetzt wurde.
Das Ziel weiterer Forschungen für ein noch schnelleres Insulin ist also, dass es gar nicht mehr zu Hexamer-Bildung kommt, sondern alle Moleküle als Monomere vorliegen. Damit entfiele dann die Wartezeit, bis sie klein genug zerfallen (dissoziiert) sind.
Viele Grüße,
Jörg
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