In der Tat ist es sehr schwer, darauf zu kommen, dass man Hashi hat.
Ich fühlte mich monatelang elend - war stets müde, fror erbärmlich, hatte null Energie, mein ganzer Körper schmerzte beim Aufstehen, nachts konnte ich nie durchschlafen, ich war extrem vergesslich und kam mir vor wie dement. Meine Chefin sagte, ich sei nicht mehr die, die ich mal war. Wenn sie mich was fragte, konnte ich keine Antworten geben - selbst über die Dinge, die ich früher aus dem Ärmel schüttelte.
Darüber hinaus war ich sehr reizbar und am schlimmsten fand ich das ständige Herzstolpern. Ich hatte richtig Angst um mein Leben. Außerdem sank mein Insulinbedarf ständig und ich hatte viele unerklärliche Hypos. Dass ich Monate vorher nächtelang Herzrasen hatte, war wohl auch im Zusammenhang mit der Schilddrüse zu sehen. Auch der zwischenzeitlich eingetretene Bluthochdruck, der mich zum Notdienst führte, kann auf die Schilddrüsenfehlfunktion zurückgeführt werden.
Meine Ärztin tippte auf eine Depression und erklärte mir, die Blutwerte seien im Rahmen. Erst durch den Tipp einer Hashi-Betroffenen eruhr ich, dass die Grenzwerte für den "normalen" TSH zwischenzeitlich niedriger sind. Und da ich ja ziemliche Beschwerden hatte, bestand ich darauf, dass ich eine Überweisung zu einem NUK bekam. Leider geriet ich an eine Nuklearmedizinerin, die meine bereits kleine Schilddrüse als zu groß einordnete und mir auch noch Jodtabletten verschrieb. Danach ging es mir noch elender und ich wechselte zu einer anderen Nuk-Praxis.
Eine Kollegin von mir fiel vor einigen Wochen von jetzt auf nachher aus und es wurde eine heftige Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Nach einem Gespräch mit mir, wurde sie auf Hashi getestet und die Diagnose bestätigt. Sie hatte vorher noch nie was von der Krankheit gehört und ist froh, dass das Kind jetzt einen Namen hat.