Autor Thema: Wie geht das mit dem Gupf.  (Gelesen 7214 mal)

Hinerk

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Wie geht das mit dem Gupf.
« am: August 27, 2016, 09:01 »
Moin,

Mich interessiert wie schnell die durch das Aufstehen veränderte Hormonlage sich auf den BZ auswirkt.

Es geht mir um folgendes: ich stehe z. B. morgens um 6:30 Uhr auf, messe aber meinen nüchtern BZ erst um 7:00 Uhr, der gemessene Wert ist 115 auf diesen addiere meinen Gupf Wert von 30 zusammen 145, stelle diesen gegen meinen Zielwert und insuliere entsprechend.

Wenn aber in der Zeit vom aufstehen bis zum messen der Gupf schon einen Teil seiner Wirkung entfaltet hat, wäre es falsch die gesamten 30 für die Berechnung zu verwenden.

Wer hat darüber Informationen.

MlG

Hinerk

Offline Trüffel

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #1 am: August 27, 2016, 10:41 »
Was betitelst Du mit einem "Gupf-Wert" von 30????

Meinem Empfinden nach steigt der BZ innerhalb der 30 Minuten nur unwesentlich an, aber die Resistenz beginnt sich schon zu entwickeln. Deswegen gebe ich bei verspätetem Messen einen Teil des Gupfes sofort ab und den anderen Teil noch kürzer verzögert.
Konkret würde ich bei 30 Min Verspätung noch "normal" über 2 Stunden verzögert abgeben. Kommt immer auf die Resistenzlage an (up oder down). Bei einer Stunde wird es dann brenzlig und ich gebe 50 % sofort ab, 50% nur noch über eine Stunde verzögert.


Viele Grüße
Petra
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Hinerk

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #2 am: August 27, 2016, 12:19 »
Moin Petra,

die Begriffe wie Gupf-Wert und manche andere stammen aus meinem Hirn.

Der Gupf-Wert in meinem Beispiel  30 ist angenommen wie auch meine Zeit und BE-Faktoren.

Mein Test heute morgen nüchtern BZ 122 plus Gupf-W 30 = 152 (Zielwert ist 100) insuliert mit 9,2 IE, 1 Std. pp 115 2 Std. 86 nach 3 Std. 83.

Mein BZ ist etwa 15 unter Ziel, deshalb meine Frage.

MlG

Hinerk

Offline Trüffel

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #3 am: August 27, 2016, 15:58 »
Heißt das, dass Dein BZ ohne den Gupf um 30 mg/dl ansteigt?
Insgesamt passt doch alles, wie Du es machst. Also ruhig mal die Kirche im Dorf lassen und eine Runde chillen.

Verwirrte Grüße
Trüffel
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
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Hinerk

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #4 am: August 27, 2016, 16:25 »
Moin Trüffel,

Nein, der Gupf sorgt für den Anstieg.

MlG

Hinerk

Offline Oggy

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #5 am: August 27, 2016, 17:13 »
Nööööööö
Der Gupf ist die Isulndosis, die den morgendlchen BZ Anstieg wieder ins Lot bringt :ja:
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9



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Hinerk

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #6 am: August 27, 2016, 18:50 »
Moin Oggy,

Du hast recht!!!

MlG

Hinerk

Offline Tarabas

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #7 am: August 27, 2016, 23:52 »
Mich interessiert wie schnell die durch das Aufstehen veränderte Hormonlage sich auf den BZ auswirkt.

Ich kann nur eigene Erfahrungen beisteuern:

Normalerweise messe ich meinen echten NBZ, also direkt nach dem Aufstehen, nicht. Nur wenn ich mal meine nächtlichen Basaldosen überprüfen will. Heute war es mal wieder soweit  ;D

Auf der Bettkante: 102
eine Stunde später nach der üblichen Morgenroutine, vor dem Frühstück: 130

Bzw letzte Woche vor meinem Bluttest:

Bettkante: 104
1,5h später direkt nach der Blutabnahme: 124 (den Laborwert kenne ich noch nicht)
Typ 2 - Janumet 50/1000 - fiasp und Levemir - Freestyle Libre

Hinerk

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #8 am: August 28, 2016, 06:18 »
Moin Tarabas,

Deine Erfahrungen passen zu meinen, ich habe die Morgenliche BZ Erhöhung mit 30 bestimmt.

Heute morgen nicht Bettkante aber 30 Sekunden später auf der Couch  NBZ, habe genascht und nicht gespritzt, 150 + Gupf 30 = 180, dafür 14 IE.

MlG

Hinerk




Offline Gyuri

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Re: Wie geht das mit dem Gupf.
« Antwort #9 am: August 28, 2016, 12:30 »
 :kratz: Bewusst (!) lese ich jetzt "Gupf" zum ersten Mal.
(Abkürzung für Gugelhupf, von dem man am Tag davor zu viel gegessen hat?  :lachen: )

In meiner Mess- und Spritztechnik hat dieser Begriff auch keine spezielle Bedeutung. Ich erfasse mit drei gelegendlichen Messungen (zum Schlafen - in der Nacht - am nächsten Morgen) den Verlauf über Nacht und da bei mir hierbei kein so oft befürchtetes Loch sein kann, hake ich das bei mir als mehr oder weniger normal ab.

Meist spritze ich schon beim Aufstehen, weil ich einen SEA von mindestens 30 Minuten brauche. So kann ich gar nicht feststellen, ob mein Blutzucker kräftig ansteigen würden, wenn ich da nix machen würde.

Wenn ich z.B. nüchtern zur Blutentnahme muss, steigt der Zucker schon noch weiter an - wie halt schon von 2 Uhr bis ca. 7 Uhr.
Jetzt könnte man mir wieder mal böse sein, weil ich Tipps gebe, die gefährlich für andere sein könnten.  :rotwerd:
Ich ordne so einem Anstieg dem Aufgabengebiet der Basalversorgung zu und würde das nie und nimmer mit einer Bolusrate korrigieren wollen. So bin ich einfach bemüht mein Frühstück in die Zeit des Anstiegs zu legen und spritze mit einem höheren Faktor das Frühstück weg.
Früher habe ich JEDEM Bolus auch immer etwas mehr für die Basalversorgung zugegeben und auf Basalinsulin verzichtet. Jetzt bin ich aus verschiedenen Gründen wieder zu meinem guten alten Lantus zurück gekehrt und spritze es verteilt um 10 und um 22 Uhr. Vielleicht macht sich bei mir auch dadurch ein "Gupf" nicht so sehr bemerkbar?
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes