Autor Thema: BZ Verlauf über 8 Stunden ohne und mit Insulin  (Gelesen 9256 mal)

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: BZ Verlauf über 8 Stunden ohne und mit Insulin
« Antwort #10 am: September 08, 2016, 10:39 »
Ohne Eigeninsulin und infolge von absolutem Insulinmangel bei Insulinpumpenstörung kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Der Blutzucker bleibt nicht stehen sondern steigt und steigt. Ich werde müde, mir wird schlecht, ich habe Bauchweh und ich muss mich immer wieder übergeben und fühle mich einfach sterbenselend.

Die Kette sieht in etwa so aus:
Absoluter Insulinmangel ->Zelluläres Energiedefizit ->Steigerung von Gluconeogenese (für die roten Blutkörperchen und das Nebennierenmark, die ihre Energie ausschließlich aus Glucose beziehen) und Lipolyse (Freie Fettsäuren für die Muskelzellen und Ketone für das Gehirn als Energieträger) ->Abfall des Blut-pH in den sauren Bereich + Kein Ende dieser Reaktion, weil kein Insulin da ist, um Lipolyse und Gluconegenese zu regulieren.

Wird das nicht unterbrochen (durch Insulin) wird das Blut so sauer, dass es mit dem Leben nicht vereinbar ist.

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Gyuri

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3634
  • Country: de
  • I Got The Blues
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: BZ Verlauf über 8 Stunden ohne und mit Insulin
« Antwort #11 am: September 08, 2016, 17:42 »
Hallo,

erst mal besten Dank,

@ Gyuri

das man noch mehr Testreihen machen könnte (sollte) ist mir durchaus bewußt. Mir geht es aber zunächst um mal grundsätzliche Basis Zusammenhänge besser zu verstehen, mit irgendwas muss ich ja mal anfangen. Feintuning ist noch nicht das Thema.
(…)
Nur meine Meinung!
"Anfangen" sollte man erst, wenn man aussagekräftige Messergebnisse hat. Genau das hatte ich gemeint, als ich sagte, man könne nicht von zwei Messreihen mit jeweils unbekannten Störfaktoren/Schwankungen erwarten irgend eine verwertbare Erkenntnis zu erhalten.
Im einen Extremfall meinst du, die Veränderung hätte viel mehr bewirkt, als sie das je könnte.
Im gegenteiligen Fall könntest du meinen, das Gegenteil von dem was du erwartest sei eingetroffen.

Es wird immer wieder (auch hier im Forum) der Fehler gemacht, einzelne "Zufallsmessungen" zu veröffentlichen um dann nach Rat zu fragen.
Der allerbeste Ratschlag kann nichts helfen, wenn nicht gesichert ist, dass die Werte repressentativ sind.

Du darfst machen was du willst.
Ich halte es aber für GEFÄHRLICH, aufgrund einer einzigen Messreihe mit und einer ohne Insulin Rückschlüsse zu schließen.

Wenn ich irgend etwas über Änderungen in meinen Profilen erfahren will, vergleiche ich das Mittel aus mindestens … 5? … Profilen mit dem Mittel der letzten … 5? … Profile.
Ich weiß es einfach, dass ein einzelnes Profil für sich überhaupt keine Aussagekraft haben kann. Da können die Streuungen größer sein, als die erhoffte Verbesserung.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: BZ Verlauf über 8 Stunden ohne und mit Insulin
« Antwort #12 am: September 09, 2016, 11:38 »
Das ist das, was ich immer sage: ein Messwert für sich allein gesehen ist langweilig. Spannend wird es erst, wenn man den reproduzieren kann. Denn nur dann kann man Strategien entwickeln, um es zu vermeiden.

Gutes Beispiel dafür ist der Morgengupf (http://www.diabetesinfo.de/homepage/infos-und-news/dawn-oder-aufstehphaenomen.html).

Ob ein "Aufstehphänomen" vorliegt oder ein Dawn/Basallücke kann man nur feststellen, wenn der BZ jedes Mal nach dem Aufstehen zu steigen beginnt. Egal ob man morgens um 6 oder um 10 Uhr aufsteht.

Ein einzelner mieser BZ-Wert fällt bei mir unter "Shit happens, sollte man beobachten". Wenn es ein zweites Mal vorkommt, suche ich nach Gemeinsamkeiten. Und wenn ich es reeproduzieren kann, dann kann ich es auch vermeiden.

Viele Grüße,
Jörg
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/