Autor Thema: BZ mess Geräte Abweichungen  (Gelesen 7380 mal)

Hinerk

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #10 am: August 14, 2016, 08:49 »
Moin Neumi,

Die von mir praktizierte Art mit meinen "honigsüßen Fluss" umzugehen macht mir wirklich keinen Stress,auch weil ich mit meinem Programm eine starke Hilfe habe.

Das Du versuchst mich zu beruhigen im Sinne "take it easy", finde ich nett und ich danke Dir.

Aber so ganz verstehe ich eure Argumentationen nicht, natürlich ist bekannt und unstrittig, dass jeder Körper und darüberhinaus jede Stelle am Bauch anders reagieren kann.

Das hält mich aber nicht davon ab BZ Werte um die 100 anzustreben, um damit in Verbindung mit meinem jeweiligen aktuellen BZ der Tageszeit und Kh. meine pp Spitzen in einem Gefäß unschädlichen Bereich zu stabilisieren.

Was ist für uns aus den natürlich bekannten imponderabllien wie der mit großen Toleranzen versehenden Angaben über Nährwerte bzw. div. Anderen Einfluss nehmenden Faktoren zu lernen?

Jeder ist seines Glückes Schmied oder für uns, mit Versuch und Irrtum uns immer besser zu "Therapieren". Entschuldige bitte lieber DiaDoc, aber wir wollen doch nur helfen.

Du, und auch Andere haben eine Art mit eurem Begleiter umzugehen, die bei euch erfolgreich ist, also bleibt dabei.

Ich bleibe bei meiner Art, auch wegen meines Anspruchs frei leben zu können.

MlG

Hinerk

Übrigens, Du hast schon viel gelernt.


Offline Gyuri

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #11 am: August 14, 2016, 13:14 »
Natülich sollten wir uns bei jeder Anfrage immer nur auf das vorgegebene Thema konzentrieren.
 :pfeif:
(…)
Wenn die Geräte so arbeiten, wo gibt's genauere (Laborgeräte) wer hat Informationen.

MlG

Hinerk
Hier gehst du aber nahezu alleine deinen eigenen Weg und du wirst so die Frage nicht befriedigend beantwortet finden.
Ich arbeite nun mal sehr viel nach Erkenntnissen, die ich auch nach statistischen Daten gewonnen habe. Und diese/meine Erkenntnisse sagen mir: "das wäre der falsche Weg!"

Dir würde mit einem noch so genauen Laborgerät nicht wirklich geholfen werden. Du schreibst ja selbst, dass die Ermittlung der einzelnen BE in unserer Nahrung schon recht ungenau geht. Daraus folgt auch, dass ein benötigter Faktor zum Insulinbedarf sehr schlecht bestimmbar ist. Jetzt willst du aber diese vielen "Hausnummern" mit hochgenauen BZ-Messergebnissen kompensieren.

Mein immer wieder gut gemeinter Rat geht in die Richtung, alle "Ungenauigkeiten" dadurch zu überbrücken, sich nicht auf eine einzelne Messung (mit was auch immer) zu verlassen, sondern sich mit Durchschnittsermittlungen in einem überschaubaren Zeitraum einen Überblick zu verschaffen.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #12 am: August 14, 2016, 14:59 »
Moin Gyuri,

Ich hoffe, Dich nicht zu enttäuschen Deinen Rat Daten aus vorherigen Ergebnis Beziehungen immer wieder zur Bestimmung und Änderung meiner BZ bezogenen Faktoren heranzuziehen habe ich immer schon berücksichtigt.

Seit 2003 bin ich insulinpflichtig, am Anfang habe ich aus Angst kaum Kohlenhydrate in meine Mahlzeiten eingebaut.

Dann vermisste ich Kuchen und andere Leckereien und begann mein Insu-Logic Programm zu entwickeln um  gefahrlos z. B. Schwarzwälder Kirschtorte zu genießen.

Das gesammelte Wissen hier im Forum hilft mir mich weiterzuentwickeln, auch wenn ich meine für mich entwickelte erfolgreiche "Therapie", bis zur Entdeckung einer für mich besser geeigneten beibehalten werde.

Nochmals danke,

MlG

Hinerk

Entschuldige bitte, meine Schachtelsätze.

Offline Floh

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #13 am: August 15, 2016, 08:56 »
Wozu ein Labormessgerät? Ist dort bessere Messtechnik verbaut? Oder ist es nur deswegen ein Laborgerät, weil es in regelmäßigen Zeiträumen geprüft (oder gar geeicht und zertifiziert) wird?

Ich stimme Gyuri ja nicht zu. Eine genauere Messung kann man erreichen. Hervorragend sogar, in dem man anfängt erst mal alle persönlichen Fehlerquellen zu reduzieren. Pfoten waschen, Wasser vollständig verdunsten lassen, nicht unnötig auf dem Finger rumquatschen und so Gewebeflüssigkeit mit Blut vermischen, nicht in stark vernarbtem Gewebe herum messen. So was.

Dann gibt es noch systematische Fehler des Messgerätes. Wenn ein solcher vorhanden ist (das merkt man tatsächlich beim Vergleich mit einem Laborgerät), wegschmeißen - neues kaufen. Messgeräte für den Blutzucker werden einem nachgeschmissen - die Firmen machen ihren Gewinn ja mit den Streifen.

Und schliesslich: statistische Fehler des Messgerätes. Diese dürfen (wie oben beschrieben) bis zu 15% betragen. Das ist aber das Normmaximum - und das tun sie nicht. Weil die Fehler ja nicht aus Mondphase und Blütenstanddichte des Nachtschattengewächses auf dem Nachttisch entstehen, sondern weil die Produktion Schwankungen unterliegt. In der Schichtdicke des Leitgoldes, im Widerstand der Legierung und in der Menge des aufgetragenen Enzyms (und hunderten weiterer Faktoren).

Diese Faktoren schwanken aber langsam und nicht gleichzeitig. Weil unterschiedliche Maschinen, Materialien, etc. Deswegen sind Streifen einer Charge mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nur einer viel geringeren Streuung ausgesetzt als es die Norm zu lässt. Und da gab es mal ein schönes Paper zu, dass ich gerade nicht finde. Ich ergänze später, wenn es noch auftaucht.

Offline Joerg Moeller

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #14 am: August 15, 2016, 11:42 »
Es gibt keine 100%ig genauen Messgeräte. Wozu auch?
Kann man sich sicher sein, dass der Pen/die Pumpe wirklich 6 IE abgibt? Oder nicht vielleicht 6,005?
Kann man sich sicher sein, dass tatsächlich 100% des Bolus auch im Blut ankommen? Und nicht schon im Unterhautfettgewebe degradiert werden?
Kann man sich sicher sein, dass tatsächlich 100% des Bolus im Blut auch biologisch wirksam werden? Und nicht schon in den Blutgefäßen degradiert werden?
Kann man sich sicher sein, dass eine Mahlzeit tatsächlich die Menge an Kohlenhydraten hat, die man dafür veranschlagt hat?
Kann man sich sicher sein, dass tatsächlich die Menge an Kohlenhydraten ins Blut gelangt, für die man gespritzt hat?

Es ist wie beim Hausbau: um ein perfektes Haus zu erhalten, müssen alle Elemente perfekt sein. Es reicht nicht aus, wenn man ein auf Hunderstel Millimeter genau gefertigtes Fenster verwendet (und der Rest Pi mal Daumen zusammengehämmert wird.

Bis jetzt sind nahezu alle Diabetiker auch ohne Laborgerät ausgekommen (die, die man sich leisten kann, messen auch nicht 100%ig. Es hat schon seinen Grund, warum sich nicht jeder Arzt ein eigenes Labor leisten kann).

Was man machen kann um sich sicher zu sein: einen Arzt zu haben, der seine Blutproben wirklich von einem Laborgerät auswerten lässt (da reichen auch die Praxis-Geräte).
Dann sein eigenes Messgerät zur nächsten Blutentnahme mitnehmen. Wenn das Blut für das Labor abgenommen wurde unmittelbar davor/danach mit dem eigenen Gerät messen, und zwar drei Messungen aus drei verschiedenen Fingern. Das mit dem Laborwert verglichen zeigt an, wie genau das eigene Gerät misst und wie groß die Schwankungsbreite ist. Zumindest für Messwerte in der Größenordnung, wie sie zu dem Zeitpunkt bestand.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #15 am: August 15, 2016, 15:29 »
(…) Wenn das Blut für das Labor abgenommen wurde unmittelbar davor/danach mit dem eigenen Gerät messen, und zwar drei Messungen aus drei verschiedenen Fingern. Das mit dem Laborwert verglichen zeigt an, wie genau das eigene Gerät misst und wie groß die Schwankungsbreite ist. Zumindest für Messwerte in der Größenordnung, wie sie zu dem Zeitpunkt bestand.

Viele Grüße,
Jörg
Mit dieser "Prüfanweisung" könnte ich auch leben.  :super:
Die Praxis in der Praxis sieht aber anders aus. Da werden oft ganz seltsame Vergleichsmethoden empfohlen und auch gehandhabt.  :patsch:
Ich spare mir die alle und empfehle statt dessen auch die dreifache Gegenmessung. Diese ist für die zu erwartende Genauigkeit VOLLKOMMEN ausreichend.

Für eine Prüfmittelfähigkeit bräuchte man (nach irgend einer Norm) viel mehr Vergleiche, (dafür aber kein Laborgerät als Referenz  :zwinker: ) u.U. auch von verschiedenen Personen durchgeführt, diese drei Teststreifen kann man aber meiner Meinung nach schon opfern um einen groben Überblick zu gewinnen.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #16 am: August 15, 2016, 16:31 »
Da ich einen Zielbereich von 80 - 150 mg/dl habe, ist mir die Genauigkeit der Messungen schnuppe.

Zur Zeit habe ich einen Libre Sensor, der gegenüber den Meßstreifen 20 - 50 mg/dl zuviel anzeigt. Was genauer ist spielt für mich keine Rolle aber dem Verlauf der BZ Änderungen gilt mein Interesse. Keine Ausreißer nach oben und möglichst niedrigen Durchschnitt reicht mir.
Als Ergebnis bekomme ich einen HbA1c von 5,4 - 5.7 % und dann glaube ich der Literatur, dass ich ähnliche Werte habe wie ein Nicht Diabetiker. Also alles im grünen Bereich. Genauer, besser, gesünder oder sonstwas lasse ich andere machen. Mir reicht es so weil es kaum noch Aufwand für mich bedeutet mein Ziel zu erreichen.

Offline Joerg Moeller

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #17 am: August 16, 2016, 11:30 »
Die Praxis in der Praxis sieht aber anders aus. Da werden oft ganz seltsame Vergleichsmethoden empfohlen und auch gehandhabt.  :patsch:

Ich hab das von dem Diabetologen, der mich damals auf Pumpe umgestellt hat (Dr. Jansen in Gelsenkirchen). Ob das heute auch noch so ist weiß ich nicht, aber damals sollten Diabetiker, die neu zu ihm kamen und schon diagnostiziert waren, ihre Messgeräte bei der ersten Untersuchung mitbringen und dann wurde so wie oben beschrieben getestet.

Ich hatte zwei mit. Ein Freestyle Mini und ein anderes (weiß nicht mehr welches). Mein BZ war normwertig und die drei Proben mit dem Freestyle lagen um 1, 1 und 2 mg/dl daneben. Das andere hatte Abweichungen im 2 stelligen Bereich (und wurde dann von mir entsorgt). Noch besser als die geringe Abweichung hat uns beiden gefallen, dass die drei Proben so nah beieinander lagen.

Man sollte übrigens nicht mehrere Messungen aus demselben Blutstropfen machen, weil die Gerinnung Einfluss auf das Ergebnis hat.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Neumi

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Re: BZ mess Geräte Abweichungen
« Antwort #18 am: August 16, 2016, 13:52 »
Da ich einen Zielbereich von 80 - 150 mg/dl habe, ist mir die Genauigkeit der Messungen schnuppe.

Zur Zeit habe ich einen Libre Sensor, der gegenüber den Meßstreifen 20 - 50 mg/dl zuviel anzeigt. Was genauer ist spielt für mich keine Rolle aber dem Verlauf der BZ Änderungen gilt mein Interesse. Keine Ausreißer nach oben und möglichst niedrigen Durchschnitt reicht mir.
Als Ergebnis bekomme ich einen HbA1c von 5,4 - 5.7 % und dann glaube ich der Literatur, dass ich ähnliche Werte habe wie ein Nicht Diabetiker. Also alles im grünen Bereich. Genauer, besser, gesünder oder sonstwas lasse ich andere machen. Mir reicht es so weil es kaum noch Aufwand für mich bedeutet mein Ziel zu erreichen.

Ja, Kladie das ist genau was ich meine. Die Standardabweichung und die PP-Abweichungen sind genau die Punkte die meiner Meinung nach wichtig sind.

Jetzt will ich Joerg mal etwas dazu sagen, den er ist ja wohl bei der Pflege von SiDiary-Online mit am werkeln. Dort gibt es die Auswertung "Trend" welche mir schon sehr hilft. Das sind nicht nur die kleinen Smilys die lächeln oder weinen sondern die direkt angegebenen Werte im Text. Somit erkennt man anhand der Symbole aber schon sehr schnell, wenn was aus dem Ruder läuft. Ich finde das schon gut. Nicht jeder kann nun mal Exceltabellen lesen, da gehört schon eine gewisse Übung dazu. Wer es dann kann liest allerdings mehr raus als bei der Trendanzeige!