Autor Thema: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich  (Gelesen 11008 mal)

Offline AnnaK

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Durch die BBC-Dokumentation von Michael Mosley "Essen - Fasten - Länger leben" bin ich auf seine "Blutzuckerdiät" gestoßen. Gibt es dazu bezüglich Diabetes schon irgendwelche Erfahrungswerte hier im Forum? Da ich mich durch meinen Unfall lange nicht um mein Gewicht kümmern konnte, sind immer noch ein paar Kilos übrig, die ich gern loswerden würde. Jedes Kilo weniger soll ja auch gut für (gegen) den Blutzucker sein. Deshalb mache ich seit einiger Zeit die in der BBC-Dokumentation empfohlene "5:2"-Diät, also fünf Tage normal essen und zwei Tage in der Woche "fasten" mit 500 Kalorien täglich. Habe auch schon ein paar Kilo dadurch abgenommen. Mein Blutzuckerwert ist normal. Scheint mir also gut zu tun.

Die "Blutzuckerdiät" ist ja aber viel radikaler. Dort beschränkt man sich nicht nur zwei Tage lang, sondern "fastet" acht Wochen lang mit jeweils 800 Kalorien am Tag. Danach sollen die Blutzuckerwerte bei Diabetikern, die erst vor relativ kurzer Zeit diagnostiziert wurden (weniger als vier Jahre) wieder normal sein, es wird sogar von Heilung vom Diabetes gesprochen. Bei Diabetikern, die schon länger diagnostiziert sind und eventuell auch schon lange Insulin spritzen, sollen sich auf jeden Fall erhebliche Verbesserungen ergeben. Weniger Insulin, bessere Gesamtgesundheit (auch Blutdruck, Cholesterinwerte etc.), längere Lebenserwartung.

Ein Bericht eines Diabetikers, den ich im Internet gefunden habe, weist darauf hin, dass auch nach langer Zeit des Insulinspritzens durch erheblich weniger essen große Verbesserungen erzielt wurden. Das hat zwar nichts mit dem Buch von Michael Mosley zu tun, aber es bestätigt, dass es möglich ist, durch erheblich weniger Kalorien, großen Gewichtsverlust und mehr Bewegung große Verbesserungen zu erzielen.

Da ich immer noch Angst habe, Diabetes zu bekommen, würde ich so etwas in dieser Richtung eventuell auch versuchen, um das zu verhindern. Weitere Erfahrungsberichte außer dem einen des Diabetikers, den ich gefunden habe, fände ich aber interessant. Ich persönlich kann ja auch gar keine großen Verbesserungen berichten, da ich nicht insulinpflichtig bin und somit höchstens kleinere Reduzierungen beim Blutzucker vermelden könnte.

Ich habe eine große Bitte: Bitte jetzt keine Reaktionen wie "Oh Gott, was für ein Quatsch, das kann ja gar nicht funktionieren!", ohne dass man es überhaupt ausprobiert hat. Theoretisch kann jeder seine Meinung dazu haben, aber ich wäre an der praktischen Umsetzung interessiert. Also unterkalorische Ernährung im Rahmen von "5:2" oder "10in2" oder Fasten generell bzw. mehrere Wochen die Kalorien auf die Hälfte oder so des Normalen zurückfahren. Was passiert dann mit dem Diabetes?

Offline Joerg Moeller

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #1 am: April 12, 2016, 11:57 »
Zum aktuellen Zeitpunkt kann man Diabetes nicht heilen. Bei DM1 sind die Betazellen vom Immunsystem ausgeschaltet worden und selbst wenn da was nachwachsen sollte ist das Immunsystem immer noch aktiv (und schaltet die dann auch wieder aus).
DM2 hat eine genetische Komponente und die ändert man auch nicht durch Fasten. Man kann einen DM2 unter günstigen Umständern so weit beeinflussen, dass er ohne Medikamente auskommt, aber das sehe ich nicht als Heilung an. Man kann ja auch einen Tiger zähmen, aber er bleibt trotzdem Zeit seines Lebens ein Raubtier und erfordert erhöhte Wachsamkeit.

Von zeitlich begrenzten Radikaldiäten halte ich nichts, weil ich bisher noch von keiner gehört habe, die keinen Rebound-Effekt hat. Also die sich die verlorenen Kilos nach Abbruch der Diät zurückholt und ggf. noch ein paar drauflegt, für den Fall dass wieder so eine Hungerperiode ansteht. Ich glaube wenn man sowas erfolgreich durchziehen will, dann geht das nicht zeitlich begrenzt, sondern nur als dauerhafte Lifestyle-Änderung.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #2 am: April 12, 2016, 17:10 »
Hallo AnnaK,

Als langjähriger insulinkonsumierender Diabetiker kann ich den Wunsch gut verstehen durch irgendwelche Mittel oder Aktivitäten von dieser Stoffwechselstörung erlöst zu werden.
Wie Joerg schon schrieb ist dies beim Type 1 zur Zeit unmöglich, da es eine Autoimmunerkrankung ist, auf die Diäten oder sonstwas keinerlei Einfluß nehmen können. Was deine Informationen betrifft ist sicher der Type 2 Diabetes gemeint. Obwohl beides als Diabetes bezeichnet werden sind es doch zwei unterschiedliche Krankheiten.

Als Type 2 Betroffener kann ich bestätigen, dass eine Gewichtsreduzierung eine gewisse Verbesserung der Stoffwechsellage bewirken kann. Gänzlich beseitigen kann ich mir nicht vorstellen, da ich z. B. nicht wirklich übergewichtig bin und doch eine deutliche Insulinresistenz besitze. Durch das zusätzliche Insulin fällt es mir aber sehr schwer Gweicht zu reduzieren. Wenn man es frühzeitig reduzieren kann ist es mit Sicherheit ein Vorteil.

Andererseits bleibt festzustellen, dass nicht nur das Gewicht für die Stoffwechselstörung verantwortlich ist. Genetisch bedingter Diabetes kommt - unabhängig von Diäten oder intensiver sportlicher Betätigung. Vielleicht ist ein milderer Verlauf möglich - wer weiß.

Ein gesunder Lifestyle ist auf jeden Fall gut auch ohne den Diabetes als Motivation zu benutzen. Denn Angst vor Diabetes braucht in der heutigen Zeit mit den vielen Therapiemöglichkeiten niemand mehr zu haben.

Offline Neumi

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #3 am: April 13, 2016, 19:41 »
Hallo,

meine Meinung ist ebenfalls wie von Jörg und Kladie des es nicht sehr sinnvoll ist mit einer Diät. Grundsetzlich ist es wichtig sein Essverhalten zu verändern. Ich bin zwar da auch noch nicht beim Optimum aber nach der Krankenhausentlassung habe ich gesamt 92 IE gespritzt und jetzt schwankt es so zwischen 28 IE und 36 IE je nachdem was und wieviel ich esse. Abgenommen habe ich fast vier kg im letzten halben Jahr. Daher muss ich in Verbindung mit einer gewaltigen Essensumstellung sicher nicht mehr soviel spritzen. Beim Abnehmen ist aber jetzt gerade irgendwie der Wurm drin. Ich komme momentan nicht weiter runter aber vielleicht muss ich das Essen noch etwas mehr anpassen. Hungern oder Fasten - ich bin kein Freund davon und ich denke es ist auch ein wenig Stress dabei. Außerdem versucht der Organismus danach garantiert wieder Reserven für ähnliche Vorfälle anzulegen. Dann lieber langsam abnehmen und das halten. Finde ich viel besser. Also ich esse momentan fast 2000 kcal pro Tag. Heute waren es mal 400 weniger.

Viele Grüße von Neumi!

Offline Heidi S. aus K.

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #4 am: April 16, 2016, 09:50 »
Hallo Zusammen,

ich habe schon vor einiger Zeit hier von meinen Erfolgen mit 5:2 geschrieben. Ich habe damit in 8 Monaten 20 kg an Gewicht verloren, mein Hba1c ist von 7,9 auf 6,3 gesunken, mein Blutdruck ist im absoluten Normbereich ohne Tabletten (die ich vorher nehmen musste), also kann man nur von Erfolg sprechen.
Dazu muss man aber sagen: 5:2 ist keine Diät (hier wurde das englische Wort „Diet“ einfach falsch übersetzt, das heißt nämlich einfach „Ernährung“), sondern eine Nahrungsumstelldung, die man beibehalten muss, will man den Erfolg nicht gefährden. Insofern muss ich Jörg Recht geben.
5:2 ist auch mitnichten eine Radikaldiät, sondern einfach eine wirklich gesunde Art, sich zu ernähren. Es gibt inzwischen etliche Studien, die dies bestätigen – aus USA, Großbritannien und auch in Deutschland wird inzwischen geforscht. Sucht einfach mal nach Intervallfasten, intermittierendem Fasten, Kurzzeitfasten oder eben 5:2. Es gibt zum Thema Fasten auch eine sehr gute Dokumentation auf arte, vielleicht noch in der Mediathek. Es gab auch einen sehr interessanten Artikel in einer GEO Anfang des Jahres. Ein Arzt, der zu dem Thema in USA forscht, ist Dr. Walter Longo, einfach mal googeln, bevor man das pauschal verteufelt.
Überlegt doch mal: unsere Vorfahren bekamen keine 3 Mahlzeiten am Tag vorgesetzt, sie mussten sich jede Mahlzeit mühsam erarbeiten. Und hatten manchmal mehr Jagd- oder Sammelerfolg, manchmal weniger bis gar keinen. Wir, die eine Insulinresistenz entwickelt haben, kommen einfach mit dem heutigen Überangebot nicht klar – bzw. unsere Körper. Es gibt einen Arzt in Kanada, Dr. Jason Fung, der therapiert Typ 2 Diabetiker erfolgreich mit radikalem Fasten (ok, das wäre auch mir zu heftig). Er schreibt darüber einen sehr interessanten Blog und es gibt auch etliche Vorträge auf youtube, leider alles nur auf Englisch. Er sagt, dass es falsch sei, T2DM mit Insulin zu behandeln – das sei, wie einem Alkoholiker Alkohol zu geben. Klingt sehr radikal, aber der Erfolg gibt ihm ja recht. Wobei er nach dem Fasten eine Low-Carb-Ernährung empfiehlt, was mir auch zu eingrenzend ist.

Das Schöne an der 5:2 Ernährung ist ja, dass man sich an 5 Tagen der Woche nichts versagen muss. Sicher, man sollte sich immer gesund ernähren. Aber wenn man es mal nicht tut, ist es auch kein Problem. Es darf Tage geben, wo gefeiert wird mit ausgiebigem Essen und Kuchentafel. Der nächste Fastentag reguliert alles wieder. Selbst zu genüge ausprobiert, ich schreibe aus Erfahrung.

Die beiden Fastentage sind dabei auch nicht zu radikal: Männer dürfen bis 600 kcal essen, Frauen bis 500. Für mich ist das eine Mahlzeit, die gut satt macht, da ich die KH weg lasse. Mein Körper hat sich inzwischen daran gewöhnt. Mein Insulinverbrauch hat sich um 30-50% gesenkt (das schwankt etwas), BD Medis lasse ich inzwischen ganz weg.

Aus meiner Erfahrung kann ich noch berichten, dass die Kilos nicht immer weiter purzeln. Am Anfang ging es schnell, und seit November stagniert die Abnahme. Das ist mir aber relativ egal, denn ich mache diese Ernährung in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen. Und ich weiß, dass es irgendwann einfach wieder weiter geht. Würde ich jetzt mit dem Fasten aufhören, wäre mein Hba1c sicher bald wieder >7.

Übrigens, wenn man nicht abnehmen muss oder will, reicht auch 1 Fastentag pro Woche, um nur die gesundheitlichen Aspekte mitzunehmen. Es gibt aber auch noch viele andere Methoden, wie 16:8 (da fastet man täglich 16 Std. und isst nur 8) oder 10 in 2 (alle 2 Tage fasten). Ich kann halt nur von 5:2 berichten.
Von der Blutzuckerdiät weiß ich noch nicht viel, ich habe davon gehört, bzw. habe gesehen, dass das Buch in englischer Sprache auf den Markt kommen soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das durchhalten könnte. Wenn es in einem KKH angeboten würde, dann würde ich es probieren. Ich bin davon überzeugt, dass es meinem T2DM sehr gut tun würde.

Anna, um auf Deine Frage zurück zu kommen: Wenn Du noch gar keinen Diabetes hast, und auch  nicht abnehmen musst, reicht es, wenn Du 1 Tag pro Woche fastest. Das kann man sein Leben lang machen. Du kennst das regelmäßige Fasten ja bereits und weißt, wie gut es dem Körper und auch der Seele tut. Die Blutzuckerdiät – ohne das Buch gelesen zu haben – macht sicher keinen Sinn, wenn Dein BZ normal ist. Und mit 6:1 kannst Du sehr gut verhindern, einen Diabetes zu entwickeln.
Falls bei Dir bereits eine genetische Veranlagung und/oder eine beginnende Insulinresistenz festgestellt wurde, würde ich Dir empfehlen, regelmäßig den BZ zu testen. Letztens ging es im TV auch  mal wieder um die Volkskrankheit Diabetes Typ 2, da war ein Diabetologe, der sagte, dass man es 1x pro Jahr testen soll, ich denke, nüchtern. Und wenn man dann sieht, dass der Nüchtern BZ jedes Jahr höher ist, soll man entgegen wirken. Er empfiehlt dann eine Ernährungstherapie, und erklärte, dass man diese in seiner Praxis ganz individuell auf den Patienten anpassen würde, und dass man so bereits die Entstehung von T2DM verhindern könnte. Wie genau diese Ernährung dann aussehen würde, hat er nicht gesagt.

Aufgrund meiner Erfahrung nehme ich an, dass jemand, der heute keinen T2DM hat und einen Nüchtern BZ von 80, diesen mit 1 Fastentag pro Woche auch gut halten wird. Ganz abgesehen von all den anderen Krankheiten, die man gar nicht erst bekommt.

Erfolge gibt es nämlich nicht nur beim Diabetes und Gewichtsabnahme. Fasten hilft auch gegen andere Krankheiten, wie Allergien, Rheuma, generell das metabolische Syndrom, und sogar gegen Krebs und Alzheimer! Das sind keine Erfindungen von mir, wie gesagt, es gibt etliche Studien.
Wie gesagt, ich habe schon länger nicht weiter abgenommen, obwohl da noch einiges weg kann. Aber mir geht es durch diese Fastentage sehr gut, ich merke regelrecht, wie mein Körper davon profitiert. Wenn man es ausprobieren will, sollte man sich 4 Wochen Zeit geben. Dann fällt es nicht mehr schwer, und man hat bereits erlebt, wieviel besser man sich fühlt – ganz abgesehen von den abgenommenen Kilos. Übrigens, 500g pro Woche gilt als gesunder Mittelwert. Dass ich schneller abgenommen habe, lag an meinem hohen Ausgangsgewicht.

Ich selbst konnte es mir am Anfang überhaupt nicht vorstellen, da ich sehr gerne esse. Aber ich habe gemerkt, dass ich etwas ändern muss, der Leidensdruck war ziemlich hoch. Mein Gewicht ist, seit ich insulinpflichtig bin (also seit 1997) stetig gestiegen, und ich hatte Angst davor, dass es nicht aufhört. Und dann habe ich einfach mal angefangen, und habe mir an diesem 1. Fastentag vorgestellt, dass ich am nächsten Tag eine wichtige Untersuchung hätte, zu der ich nüchtern sein muss. Und dass ich das ja auch durchhalten kann. So ging es, und mit viel trinken. Inzwischen gehört es für mich einfach dazu, es ist eine Ernährungsweise, nix radikal.

So, mal wieder viel Text (ich kann wohl nicht anders, selten aber dann lang…).

Lieben Gruß
Heidi
LG Heidi

Offline Kladie

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #5 am: April 16, 2016, 11:02 »
Hallo Heidi,

sehr ausführlich geschrieben und es deckt sich alles mit meinen Erfahrungen obwohl ich nichts mit 5:2 zu tun habe.

Seit über 15 Jahren habe ich mir angewöhnt mich jeden morgen auf die Waage zu stellen. Das ist zwar nicht notwendig aber ich habe bis heute einen schönen, anschaulichen Gewichtsverlauf durch eine grafische Darstellung mit Hilfe einer Excel Tabelle. Da kann man keine einzelnen Tage mehr sehen aber sehr wohl Trends erkennen.
So konnte ich im Nachhinein meine Stoffwechselentgleisung zurückverfolgen und stellte fest an meinem Geburtstag (an dem ausgiebig gegessen und getrunken wurde) stellte sich die Entgleisung ein. 2 Monate später wurde bei mir der Diabetes diagnostiziert mit HbA1c 10,6 und BZ >600 mg/dl
Dabei hatte ich ohne meine Eßgewohnheiten zu ändern in 8 Wochen ca 12 kg abgenommen.

Meine Beobachtungen in den letzten Jahren waren genau wie du geschrieben hast: Wenn ich mal ein paar Tage zugenommen hatte konnte ein Tag mit wenig Futter die gesamte Zunahme der letzten Tage rückgängig machen. Lässt man die Pfunde aber 1 - 2 Wochen stehen, war es unglaublich schwer das alte Gewicht wieder zu erlangen. Da war also Disziplin und schnelles reagieren angesagt. Ich denke, das geht so in die Richtung 5:2 oder ähnlichem.
Seit fast 10 Jahren nehme ich jetzt Insulin und habe seitdem mit einigen auf und ab's etwa 10 kg zugenommen - bin aber immer noch unter dem Maximalgewicht vor meiner Diagnose. Mein BMI ist bei ca. 29 und noch nicht kritisch und deshalb kriege ich die Kurve nicht um noch konsequenter zu sein. Aber ich weiss wie es geht!

Jeder, der es schafft dieses 5:2 über lange Zeit durchzuhalten hat die Disziplin auch ohne Diäten sein Gewicht zu kontrollieren. Wie ich vorher geschrieben hatte ist das keine Sache von Diabetes oder sonstigen Krankheiten. Eine gesunde Ernährung kommt jedem zugute und ist - wie du auch schreibst - nicht nur gut für Diabetiker. Woraus man die Motivation bezieht ist Nebensache. Du hast es geschafft und hast meine Anerkennung dafür. Deine Werte belohnen dich ja auch und so stellt sich von ganz allein ein Wohlgefühl ein.

Offline Neumi

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #6 am: April 16, 2016, 18:11 »
Hallo an alle hier,
ich möchte mich nochmals dazu äußern. Ich habe mal etwas recherchiert und habe gesehen das es zu 5/2 noch keinerlei Langzeitstudien gibt. Daher bleibe ich bei meiner Meinung, das Fasten unter Umständen bei Rückfall in den alten Rythmus wieder durch ein Ausgleichen des Gewichtsverlusts vom Organismus ausgeglichen wird. Das Konzept zeigt ja den weg wie ich meine durch Nahrungsumstellung abzunehmen. Warum sollte man nicht an allen Tagen in der Woche mehr Gemüse essen. Auch Geflügel, Eier, Fisch und die anderen dort für den Fastentag angesprochenen Dinge kann man sich doch in den normalen Ernährungsalltag mit einbauen. Ich habe anfangs erwähnt das meiner Meinung nach nur eine Veränderung der Essgewohnheiten einen Erfolg bringt. Sport ist sicher auch hilfreich aber steht sicher nicht an erster Stelle, denn bei den Typ 2 Diabetikern sind doch sicher etliche Sportmuffel dabei. Fakt ist doch, das ich meinetwegen einen Tagesenergiebedarf von sagen wir mal 3000 kcal habe. Wenn ich mein Essen so gestalte das ich 1500 bis 2000 kcal zu mir nehme, sollte man auch langsam abnehmen. Dies kann man eben nur mit einer totalen Umstellung der Essgewohnheiten erreichen. Das Optimum ist da sicher, wenn man sein Essen selber zubereitet. Von allen Diäten an sich halte ich selber nichts, da ich das auch schon durchhatte und durch den Jo-Jo-Effekt sehen musste das nicht noch mehr draufkam. Das ist aber lange her. Eine Diät finde ich beispielsweise angeraten, wenn es medizinisch beispielsweise vor einer Operation erforderlich ist. Meinen Insulinbedarf habe ich auf ein drittel durch Umstellung der Essgewohnheiten reduziert. Bekannte Leute sagen so 4-10 kg abnehmen ermöglichen, das die Stoffwechseleinstellung viel besser wird. Ich habe 4-5 Kg abgenommen und das in einen halben Jahr. Ich denke das passt. Ich möchte keinen da reinreden sondern jeder soll seine eigenen Erfahrungen sammeln. Richtig ist sicher das eine Fastenzeit beispielsweise den Körper entschlackt. Bekanntlich wird aber nach dem Fastenbrechen um so mehr gegessen. Naja auch das ist schwer einzuordnen.

Offline Gyuri

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #7 am: April 16, 2016, 21:29 »
Zu Diät (egal welchen Namen sie trägt)  will ich hier gar nichts schreiben. Soll doch jeder glauben was er will…  :burger:
(…) Richtig ist sicher das eine Fastenzeit beispielsweise den Körper entschlackt. (…)
Das mit dem "Entschlacken" ließt man immer wieder, wobei es überhaupt keine wissenschaftlichen Beleg gibt, dass eine Entschlackung stattfinden kann bzw. was da ausgeschieden werden sollte und wozu.
Ganz allgemein werden von "Gesundheitsaposteln" immer gern technische oder wissenschaftliche Begriffe völlig ohne Grundlage ins Spiel gebracht.  :patsch:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Hinerk

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #8 am: April 17, 2016, 02:29 »
Moin,

Gyuri hat mit der sogenannten Entschlackung Bemerkung sowas von recht, weil noch keinem Verkäufer solcher Kuren der Beweis vom vorhandensein irgendwelcher Schlacken im Körper gelungen ist.

4-6 Kilo abgenommen, wieviel davon davon war ev. Wasser?

Beim Abnehmen so habe ich es mal gelernt sollten die Kalorien im Schnitt nicht unter dem Grundumsatz liegen sonst Jo-Jo Effekt

Aber die Idee mit der Kalorien Reduzierung ist natürlich grundsätzlich richtig.

Viel Erfolg dabei wünscht,

MlG

Hinerk

Offline Neumi

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Re: "Blutzuckerdiät" - 8 Wochen mit 800 Kalorien täglich
« Antwort #9 am: April 17, 2016, 14:18 »
Ihr habt Recht, mit dem Entschlacken reden eigentlich nur die darüber die das selbst praktizieren und begründen damit was sie tun. Egal ob bei Christen, Katholiken oder Moslems. Mir sind ebenfalls keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber bekannt. Ist eben Glaubenssache und wer das möchte glaubt eben daran das es gut tut. Das bei meinem Abnehmen auch der Körper mit Wasser verliert ist wohl normal. Aus diesem Grunde geht ja das Abnehmen am Anfang immer etwas schneller. Das ist mir bekannt. Für mich ist entscheidend, das ich die Insulindosis merklich reduzieren konnte. Ich meine wenn täglich der errechnete Grundumsatz an Kalorien verzehrt wird, dann kann man nie abnehmen. Der Körper soll ja wohl seinen Grundumsatz zum Teil mit von den "angefressenen" Vorräten decken erst dann purzeln die Kilos etwas. Bei einer Ernährung in Waage zum Bedarf kann Abnehmen eigentlich nicht funktionieren. Jo-Jo-Effekt tritt nach eigenen Erleben bei Radikalkuren auf wie beispielsweise das Fasten. Gyuri sorry für meinen Ausrutscher manchmal rutschen eben Gedanken mit rein die man so hört ohne feste Fundierung (entschlacken). Gesundheitsapostel verdienen nun mal mit ihren Kursen, Büchern und DVDs Geld und ich denke wenn das nicht wäre würden Sie es seinlassen. Daher ist schon Richtig, bei jeder Meldung zu hinterfragen wo sie her kommt, wem sie dient und was man damit erreichen will. Das ist ja bei Nachrichten das Gleiche.  :patsch: