Autor Thema: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort  (Gelesen 5670 mal)

Offline Tarabas

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Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« am: Februar 14, 2016, 21:43 »
Aus der Reihe "Diabetes in Funk und Fernsehen"  :staun2:

im heutigen Tatort wurde jemand mit einem langsamwirkenden Insulin (also wohl einem Basalinsulin) vergiftet. Angesichts der Tatsache, daß viele ja Probleme bei zu hoch eingestelltem Basal haben, also insbesondere nächtliche Hypos, ist da was dran, oder?

Oder sollte bei einem Nicht-Diabetiker das Gesamtsystem aus BSD und Leber da gegensteuern?
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Offline Gyuri

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #1 am: Februar 14, 2016, 22:35 »
Ich würde mir da gar keine großen Gedanken machen. Den Filmleuten fällt jeder Blödsinn ein um einen Film zu machen.

Ich glaube es war damals auch ein Tatort!
Da meinte einer zum anderen, dass es nun 15 Uhr sei und der entführte Diabetiker, für den Lösegeld erpresst wurde, dringend sein Insulin bräuchte. "… Wenn er bis 18 Uhr sein insulin nicht bekommt wird er sterben."

Jetzt habe ich deinen Tatort nicht gesehen. Aber mit Basalinsulin kann ich mir bei einem Gesunden nicht vorstellen, dass dieser unbemerkt in ein Hypo verfallen könnte. Auch Gesunde erleben u.U. einen subjektiven "Unterzucker". Und was machen die dann? Die essen was.  :burger:

Der Trick beim Basalinsulin ist doch, dass Insulin nur in kleinen Mengen abgegeben werden kann um so eine möglichst flache Wirkkurfe auf niedrigem Niveau zu erzielen. :zwinker:

Nachtrag:
Oder wurde das Insulin ins Essen gemischt? Dann passiert garnix. Ginge das, könnten ängstliche Diabetiker, die keine Spritze sehen können, mit Schluck-Insulin versorgt werden.  :lachen:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
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Archimedes

Offline Hobbit

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #2 am: Februar 15, 2016, 11:13 »
Nein, nein, es gibt bereits Millionen Fälle, bei denen Nicht-Diabetikern Basalinsulin in Trinkflaschen gefüllt wurde. Die haben das dann getrunken und sind kurze Zeit später krampfend und mit Schaum vor'm Mund zusammengebrochen. Sollten sie sich auch noch in Polizeirevieren auffallen verhundertfacht sich die Wirkung und ein qualvoller Tod ist die logische Konsequenz.  ;D :wech:

So eine schwachsinnige Todesart wie gestern habe ich schon lange nicht mehr gesehen. :patsch:


Vielleicht würde das Basalinsulin GESPRITZT die Leber des "Opfers" überfordern und die KH-Speicher leeren. Vielleicht sogar über mehrere Stunden hinweg. Ich würde sagen (vielleicht ist das auch falsch), dass es im allerschlimmsten Fall zu einer Hypo-Bewusstlosigkeit kommen kann. Aber selbst das halte ich aufgrund des flachen Wirkprofils für unwahrscheinlich.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #3 am: Februar 15, 2016, 11:34 »
"Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist"
(Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493-1541); besser bekannt als 'Paracelsus')

Googlet doch mal nach 'Dead in bed syndrom'. Je nach Dosis halte ich das für möglich.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Hobbit

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #4 am: Februar 15, 2016, 12:01 »
Auch bei wachen Nicht-Diabetikern?
Der Mann im Film hat anscheinend Basalinsulin in sein Wasser gemischt bekommen und ist dann, wie gesagt, krampfend mit Schaum vor'm Mund gestorben.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #5 am: Februar 15, 2016, 12:05 »
Das ist Blödsinn. Dann würde er auch nach einem Ei krampfen, denn etwas anderes ist Insulin nicht: ein Eiweißkörper. Auf den BZ hat oral genommenes Insulin Null Wirkung, weil es von der Magensäure in einzelne Aminosäuren zersetzt wird.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Hobbit

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #6 am: Februar 15, 2016, 12:05 »
Meine Rede!  :super:
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Offline Kladie

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #7 am: Februar 15, 2016, 15:29 »
Um dem ganzen noch eins draufzusetzten gab es mal einen Krimi, der einen Diabetiker gezeigt hat der unterzuckerte. Der musste dann unbedingt seine Portion Insulin bekommen damit er nicht stirbt. In Krimis ist alles möglich .... (wenn der Regisseur kein Bock hat zu recherchieren)

Es erinnert mich immer an die Schachgeschichte als im Fernsehen ein Großmeister den Turm von h3 nach h9 gezogen hat. Bei einem 8 X 8 Schachbrett !

Offline Tarabas

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #8 am: Februar 15, 2016, 21:22 »
Nein, nein, es gibt bereits Millionen Fälle, bei denen Nicht-Diabetikern Basalinsulin in Trinkflaschen gefüllt wurde. Die haben das dann getrunken und sind kurze Zeit später krampfend und mit Schaum vor'm Mund zusammengebrochen.

Ach der Tote war das? Hatte nur mit halbem Ohr hingeguckt und das so nicht mitbekommen. Das ist ja wirklich  :mauer:
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Offline Tarabas

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Re: Basalinsulin als Mordwaffe im Tatort
« Antwort #9 am: Februar 15, 2016, 21:29 »
gerade eben bei Castle:

"Der Mann, er war krank, ihm war schwindlich, er sagte er braucht was zu essen ..."

"Ist dir in der Reinigung was aufgefallen wie Fruchtsaft oder was Süßes?"

die werden das doch nicht korrekt darstellen? Not-BE gegen Unterzuckerung?  :banane:

Ne, natürlich nicht! "er hatte vielleich ein Problem mit Diabetes. Aber bei seinen Symptomen würde Zucker nicht helfen, er bräuchte Insulin ..."  :patsch:
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