Hallo zusammen,
was kann man tun, wenn man einen Hba1c Wert von 5,7 hatte, der OGTT aber unauffällig war, um einen drohenden Diabetes hinauszuzögern?
Macht es wirklich Sinn, ab 5,9 oder 6,0 schon Metformin einzunehmen?
Wie oft sollte ich nun meinen Hba1c messen lassen?
Welche BZ-Werte sind eigentlich schädigend? Gibt es eine Obergrenze des BZ, vielleicht auch eine Zeitobergrenze des BZ, an der es Folgeschäden mit sich ziehen kann?
Kann der Hba1c bedingt durch fast schon chronischen Schlafmangel so hoch sein?
Ich bin Mutter, stille auch nachts alle 2-3 Stunden und schlafe dementsprechend ziemlich schlecht und wenig.
Heute habe ich bspw. um zu testen wie mein BZ reagiert nachdem ich von diesem recht hohen Hba1c erfahren habe, 170 g Vollkorn-Ur-Emmer-Brot mit Käse gegessen (34 KH pro 100g, langsames KH, niedriger Glyx).
Nach 1,5 h hatte ich noch 180
. Nach 2 h waren es noch 143.
Heute morgen hatte ich NBZ 79, vor dem Frühstück 82, 2 h pp nach dem Frühstück (3 Scheiben Eiweißbrot mit Frischkäse) 92. Alles super Werte.
Das ist viel zu hoch und ich kenne zwar die Obergrenzen des BZ, aber ab wann wird es wirklich kritisch?
Ich möchte euch kurz meinen Werdegang schildern, damit ihr mehr Infos über mich und daher meine Fragen bekommt.
Wie ihr aus meinem Nick ersehen könnt, habe ich (37) 2014 und 2015 ein Kind bekommen, die beiden sind 13 Monate auseinander.
In meiner Familie gab es soweit ich weiß keinen Diabetesfall. Ich war Zeit meines fast 40 jährigen Lebens immer bei einem Gewicht zwischen 52-57 KG bei 1,62 cm und überwiegend vegetarisch, daher also doch mit relativ viel KH in der Ernährung.
Aber ausgewogen und gesund (lt. der tollen Ernährungspyramide fast vorbildlich).
Bis zu meiner ersten Schwangerschaft wusste ich nichts über den Diabetes und darüber, dass Kohlenhydrate schlecht sein könnten. Süßes mochte ich ohnehin nicht.
Mit meinen italienischen Wurzeln kann man nun wirklich nicht glauben, dass Pasta irgendwie schlecht sein könnte.
Nun weiß ich es besser. Hier meine Geschichte:
In der ersten Schwangerschaft wurde per Zufall durch einen OG-Test ein erhöhter Wert in der 26 Schwangerschaftswoche festgestellt (Wert lag bei 143, Obergrenze <135) und ich wurde zum OGTT zu einer netten Diabetologin geschickt.
Dort war nur der NBZ erhört (<92, meiner lag bei 96), die restlichen Werte waren im Rahmen. Dennoch war es per Definition Gestationsdiabetes. Keine 2 Wochen später spritze ich mir Protaphane (anfangs 4 IE, am Ende der 40. Woche 26 pro Nacht) und weitere 2 Wochen später auch noch Humalog (also ab der 29 Schwangerschaftswoche).
Ich habe viel getestet und für mich selber die Dosis berechnet. Z.B. hatte ich morgens 1,5 - 2 Faktoren pro KH, mittags 1-1,5 und abends ebenso. Das Protaphane habe ich mir so angepasst, dass ich immer unter <92 morgens rauskam.
Alles kein Hexenwerk, ich habe mich gut eingelesen und experimentiert. Meine Werte hatten in all den Wochen genau 14 Ausreißer, geringe Ausreißer und ich war streng eingestellt (NBZ < 92, 1 h pp <140, 2h pp <120).
Mein Kind kam ,dank bester Einstellung sogar 1 Tag nach berechnetem Termin - ich durfte eine spontane Geburt erleben ohne Einleitungen ect.
4 Monate nach der ersten Geburt war ich wieder schwanger. Gewollt und bewußt. Ich hatte 22 KG abgenommen (Am Tag vor der 1.Geburt 79 KG, 13 Wochen nach der 1. Geburt Ausgangsgewicht von 58 KG bei 162 cm Größe. Ich wog nie mehr als 60 KG), lief viel mit dem ersten Kind in der Trage umher und aß bewußt wenige und gute KH, um mein Insulin möglichst stabil zu halten.
Der OGTT nach dem Wochenbett nach der 1. Geburt war völlig unauffällig, der Hb1ac lag bei 5,2.
Sobald ich wusste, dass ich schwanger war, erstellte ich mir gewissenhaft selber Tagesprofile. Ich hatte ja noch alles von der ersten Schwangerschaft zu Hause. :-)
Ab der 7. Schwangerschaftswoche hatte ich schon erhöhte Insulinwerte und ging zur Diabetologin. Dort gab es direkt wieder Protaphane und Humalog. Ich wusste, was zu tun war.
Wie in der 1. Schwangerschaft maß ich bis zu 15x am Tag meinen BZ (ist viel, aber bedingt durch die Hormone, der Gewichtszunahme, der "Fitness", den Wassereinlagerungen ect. ist es ziemlich schwer den BZ in schach zu halten). Wenn ich nach 1h pp merkte es passt nicht, habe ich mir Korrektur gespritzt.
Wie in der 1. Schwangerschaft hatte ich auch hier seltenst Ausreißer.
Da mein Baby wieder völlig unauffällig war, durfte ich erneut, sogar 2 Tage nach Termin, eine spontane Geburt ohne Einleitung erleben.
Beide Kinder waren nach der Geburt BZ-technisch völlig unauffällig.
Mein OGTT war auch dieses Mal nach dem Wochenbett, 7 Wochen später, völlig unauffällig.
Bedingt durch die beiden kleinen Kinder, aß ich nun weniger streng diszipliniert. Manchmal auch Vollkornbrot oder Nudeln. Davor gab es nur Low Carb, auch nur Eiweißbrot und wenige gute KH.
So ist es also, dass ich jetzt noch 65 KG wiege, ich habe wieder 80 KG kurz vor der Geburt gewogen, mein Kind ist 14 Wochen alt. Ich stille voll, wie auch beim 1. Kind.
Das Stillen half mir immer sehr gut meinen BZ ok zu halten. Ein echter Stoffwechselbooster, ich finde das so toll! :-)
Jedenfalls habe ich dieses Mal extremen Schlafmangel mit meinen beiden Kids. Kann das ein Grund für den Hba1c von 5,7 sein?
Ach ja, seit 2007 habe ich Hashimoto und nehme 175 mcg L-Thyroxin ein. Dieses wirkt sich morgens eingenommen extrem schlecht auf meine Zucker aus. Seit der 1. Schwangerschaft nehme ich es daher am frühen Abend ein. Unnüchtern zwar, aber die Werte passen so besser.
Meine Motivation dem Diabetes bzw. der Insulinresistenz wegzulaufen ist sehr groß, ich möchte also wirklich etwas tun und nicht "nur abwarten".
Mein Ziel ist es nun nachdem ich von diesem Wert weiß bis Anfang März, wenn erneut das Hba1c gemessen wird, öfter wieder selber Tagesprofile zu erstellen, ca. 5-6 KG abzunehmen in Richtung Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft, mich viel mehr zu bewegen!
Euch danke ich jetzt schon sehr für eure Hilfe und Eure Geduld, sich das alles durchzulesen.