Autor Thema: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen  (Gelesen 17066 mal)

Offline Friedel

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #10 am: Dezember 04, 2015, 22:28 »
Hallo Gyuri,

verrätst du mir mal deinen aktuellen HbA1c?


Gruß
Friedel

Offline Gyuri

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #11 am: Dezember 04, 2015, 22:54 »
 :kratz: Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, was du bei mir mit dem Wert anfangen willst. Es ist aber kein Geheimnis.
Letztes mal wurde 6,8% festgestellt.

Bei mir schwankt dieser Wert sehr stark und wenn ich beim Diabetologen messen lasse kommt immer weniger raus als bei meinem Hausarzt. Mein Diabetologe misst bei mir diesem Wert keine Bedeutung bei und protokollirt ihn nur aus rein formalen Gründen (DMP)

(gößer durch KLICK)

Es ist über die Jahre ein ständiges Auf und Ab …  ;D
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Friedel

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #12 am: Dezember 07, 2015, 22:38 »
Upps, danke Dir!
Bisher dachte ich manchmal, ich würde mich einfach nicht genug mit meinen teilweise schlechten Werten
in Sachen "zutun" zu wenig beschäftigen (owei, besser kann ich es schriftlich nicht ausdrücken!) und dachte,
ich könnte deshalb, mit etwas "zutun", die verbessern.
In sofern danke für deinen HbA1c... meiner liegt derzeit bei 7,2.

Gruß
Friedel
« Letzte Änderung: Dezember 08, 2015, 17:01 von Friedel »

Offline Gyuri

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #13 am: Dezember 08, 2015, 08:06 »
Ich bin sogar davon überzeugt, dass man keinen direkten Einfluss auf sein HbA1c haben kann, stehe da aber mit meiner Meinung nahezu allein da.  :rotwerd:

Auf jeden Fall wäre dieser Wert in der heutigen Zeit ganz leicht durch andere Werte ersetzbar. Seit vielen Jahren achte ich für mich auf meinen mittleren Blutzucker und (soweit statistisch vertretbar!) auf die Streuung der gemessenen Werte (Standardabweichung). Liegen vernünftig verteilte Messergebnisse vor, geht das mindestens so gut wie dieser leicht antiquierte Wert, der nur noch denen etwas nützt, die sich nicht tiefer mit der Materie befassen wollen. Ich könnte da haarsträubende Aussagen auch von Ärzten zitieren,
Als ich vor Jahren begann mir mit gezielten Mittelwert-Berechnungen ein Bild von meinem Zustand zu machen, wurde noch kritisiert, ich wüsste nicht genau ob meine Messungen überhaupt eine Aussagekraft hätten. Jetzt gibt es aber z.B. mit Libre die Möglichkeit kontinuierlich den Zucker zu messen. Aus dieser Messreihe muss es ein leichtes sein, einen zuverlässigen Durchschnitt zu bilden, der genauer als ein HbA1c-Wert ist. Und man hätte dann noch einen Eindruck von den Schwankungen, die für uns überaus wichtig wären, die aber mit dem HbA1c nicht erfasst werden.

Man kann schon was „dazu tun“ seine Diabetessituation etwas zu Verbessern. Der Maßstab dafür sollte aber nicht der wenig aussagekräftige HbA1c-Wert sein.


So, genug der ketzerischen Hetze.  :zwinker:
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #14 am: Dezember 08, 2015, 10:58 »
Warum sagt der eine, die Entfernung bis zur Stadt hätte den Wert 2 und der andere sie hätte den Wert 3,2?
Weil der eine in Kilometer misst und der andere in Meilen.

Beim HbA1c kann das ähnlich ablaufen. Unterschiedliche Messverfahren haben unterschiedliche Referenzwerte. Wer die nicht berücksichtigt vergleicht Äpfel mit Birnen.

Natürlich hat das HbA1c eine Aussagekraft, denn es gibt den realen Anteil des mit Glucose verzuckerten Hämoglobins wieder; nimmt also auch die BZ-Peaks auf, zu denen man keinen BZ gemessen hat.

HbA1c ist wie ein Kontoauszug. Man kann sich den Kontostand auch mit einem Taschenrechner zusammenstellen, aber dann hat man u. U. die Werte nicht, die von Lastschriften stammen.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #15 am: Dezember 08, 2015, 20:00 »
Ich will dir da gar nicht widersprechen …
(…) nimmt also auch die BZ-Peaks auf, zu denen man keinen BZ gemessen hat.
(…)
…jedoch habe ich schon mehrfach gehört, dass kurze Peaks eben keinen Einfluss auf das HbA1c hätten.
Ich behauptete dann immer, sie sind sehr wohl drin enthalten, spielen aber für eine Durchschnittsbildung bei der es eben viele viele "mittlere Werte" gibt, keine Rolle.

Nicht umsonst gibt es auch Umwertungstabellen (auch hier im Forum), die einen Bezug zwischen HbA1c und einem MITTLEREN Blutzuckerwert zeigen.
Danach entspräche mein zuletzt gemessener Wert von 6,8% einem BZ von ca. 140 mg/dl bzw. 7,8 mmol/L.
Ende August wurden 6,8% ermittelt.

Zugegeben, da ergaben meine lückenhaften Messungen nur einen Schnitt von ca.125 mg/dl.
Es ist aber auch nicht ganz klar, wie weit der HbA1c-Wert zurück reicht.
Was mich aber viel mehr stört ist das Fehlen der Streuung innerhalb der (unklaren) Zeit für die das HbA1c Ergebnis steht. Ich habe bei mir die Standardabweichung gelb/orange aus meinen BZ Werten errechnet. Wenn so etwas sonst keiner macht, kann man auch nicht abschätzen, was da ein guter und ein schlechter Wert ist. Mein Doc beobachtet aber diese Streuung (nicht nur bei mir). Er meinte, Werte um 45 mg/dl sind beim Typ1 "normal". Darum sieht er meine durchschittliche Streuung von ca. 30 eher gelassen obwohl es sicherlich auch mit weniger Berg- und Talfahrt gehen kann.

Und jetzt frage ich mich, wenn ich die Streuung über die BZ-Messungen errechne, warum dann nicht auch einen Mittelwert? Dann bräuchte ich das HbA1c  (das ja ganz anders gemessen wird und somit keinen festen Bezug zum Blutzucker bildet) überhaupt nicht mehr. Die neueste Technik erlaubt uns auch eine nahezu Lückenlose Messung, die ganz klare Vorteile gegenüber der HbA1c-Messung brächte. Abgesehen sind unbrauchbare HbA1c Messungen gar nicht soooo selten und es gäbe dann auch andere (teurere) Messungen, die etwas ähnliches aussagen können. Bei mir wird darauf verzichtet und mir macht das nichts aus.
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #16 am: Dezember 08, 2015, 20:18 »
Hallo,

einen direkten Bezug zwischen BZ und HbA1c kann es nicht geben, da bei kurzzeitigen BZ Spitzen das Hämoglubin zwar verzuckert (Glukoseverbindungen hergestellt werden), die sich jedoch bei schneller Senkung des BZ wieder auflösen (können). Wenn also heftige Berg- und Tal Verläufe entstehen, bilden sich viele Verzuckerungen wieder zurück und es kann nicht zurückgerechnet werden.

Trotzdem ist der HbA1c ein guter Vergleichswert, da ein "durchschnittlicher" Diabetiker ähnliche Mengen an Rückbildungen hat und der HbA1c eben nur ein grober Vergleichswert zur Kontrolle der BZ Verläufe bzw. der Einstellung ist.

Es bleibt immer so, dass ein Diabetiker mit niedrigem HbA1c besser eingestellt ist als jemand mit hohen HbA1c. Nur über die Kommastellen könnte man streiten und daran möchte ich mich eigentlich nicht beteiligen. Aber hier sollte es ja um Messgeräte gehen und die messen ohnehin keinen HbA1c.

Offline Gyuri

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #17 am: Dezember 09, 2015, 07:26 »
(…)
Aber hier sollte es ja um Messgeräte gehen und die messen ohnehin keinen HbA1c.
Genau darum bin ich (schon wieder mal  :rotwerd: ) etwas vom Thema abgekommen, als ich nach meinem HbA1c gefragt wurde und ich kaum einen Zusammenhang zur BZ-Messung sehe.

Wenn die Erkenntnis aus HbA1c nur jene ist, dass ein niedrigerer Wert von einer besseren Einstellung zeugt als ein hoher,  dann sage ich: der mittlere BZ der letzten Zeit kann das genauso aussagen und den kann JEDER mit seinem Messgerät selbst ermitteln, falls er nicht nur Messungen zu ungünstigen Ereignissen macht (z.B. NUR vor dem Essen). Mit dem Libre (um wieder zum Hauptthema zu gelangen) kann ich man das mittlere Zucker-Level PROBLEMLOS abfragen und wer unbedingt am HbA1c festhalten will, wertet diesen Wert einfach mit einer Tabelle und/oder einer Formel um und schaut dann mal ob die Laborwerte ähnliche Ergebnisse verraten. Das hat dann nichts mit HbA1c messen zu tun sondern dient nur einer Orientierung … und mehr brauchen wir da überhaupt nicht.
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Archimedes

Offline Floh

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #18 am: Dezember 09, 2015, 09:53 »
Hat jetzt hier grad wirklich - und vollen Ernstes - ein Typ2 mit Eigeninsulin (Gyuri) versucht einem Typ 1 (Friedel) auszureden, dass mehr Kontrolle des Blutzuckerverlaufes einen Einfluss auf den Hba1c und die Schwankungsbreite hat?

So ließt sich das nämlich.

@Friedel: Hör nicht drauf. Leider ist es wirklich so: mehr tun wird mit besseren Werten belohnt. Das gilt vor allem für die Dinge, die im Alltag gerne mal unter den Tisch fallen wie richtigen Spritz-Ess-Abstand, korrekte Berechnung aller Kohlenhydrate und zügige Korrektur von sowohl niedrigen als auch hohen Werten mit der richtigen Menge. Das ist alles schwer (finde ich) - da spielen dermaßen viele Einflussfaktoren eine Rolle, das macht nur bedingt Spaß. Das ist aber scheinbar mal wieder einer der Punkte wo Typ 2 und Typ 1 überhaupt und gar nicht vergleichbar handeln.

Offline Joerg Moeller

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Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
« Antwort #19 am: Dezember 09, 2015, 11:01 »
jedoch habe ich schon mehrfach gehört, dass kurze Peaks eben keinen Einfluss auf das HbA1c hätten.
Ich behauptete dann immer, sie sind sehr wohl drin enthalten, spielen aber für eine Durchschnittsbildung bei der es eben viele viele "mittlere Werte" gibt, keine Rolle.

Da liegst du dann aber falsch. Ich kann mich da nur auf die Biochemie des Menschen beziehen (wie es bei anderen Spezies/Alienrassen aussieht weiß ich nicht), bei dem die Bindung Glucose<->Proteine in den ersten Stunden als Schiff'sche Base reversibel ist. Erst nach 3-4 Stunden wird dadurch durch eine Amadori-Umlagerung eine irreversible Bindung, die dann bei dem Protein Hämoglobin als HbA1c (glykiertes Hämoglobin) gemessen werden kann. (http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/institute/klinische-chemie/home/praeanalytik/untersuchungen-leistungsverzeichnis/hij/hba1c.html)

Kann man sich vorstellen wie einen Schmutzrand in der Badewanne: spült man den direkt nach dem Baden weg geht es einfacher, als wenn man den erst eintrocknen lässt.

Viele Grüße,
Jörg
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